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05.10.2003
Hülsebusch trifft mit lädiertem Knie von




USC Paloma – Germania Schnelsen 1:1 (1:0)

USC Paloma: Aschmoneit – Edelmann – Schlichting, Silz – Hamurcu, Stendel, Jovic, Osinski – Zapel – K. Koch (89. Woike), Kocaman
Germania Schnelsen: Jahnke – Hardekopf – Möller, Pfennig – Masurat, Rädel (73. Borbonus), Engl, Krohn (78. B. Koch) – Steinberg – Voß, Ardente (62. Hülsebusch)
Tore: 1:0 Möller (35., Eigentor, Vorlage Zapel), 1:1 Hülsebusch (85., Voß)
Beste Spieler: Schlichting – Hardekopf, Hülsebusch
Gelbe Karten: Schlichting, Koch, Kocaman – Hardekopf
Rote Karte: Jovic (80., grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Born (SV Bergstedt)
Zuschauer: 170

Es war eine unruhige Woche an der Brucknerstraße. Nach der einvernehmlichen Trennung von Trainer Ronald Lotz übernahm Manager Thomas Brucker vorerst das Amt des Coaches und stellte die Mannschaft auf die Hürde Germania Schnelsen ein. Eine konzentrierte Vorbereitung war nicht möglich, daher muss der Zuschauer angenehm überrascht gewesen sein, dass Paloma gegen die Germanen mehr als mithielt und zumindest ein Unentschieden erreichte. Doch dieser Punkt hilft der Mannschaft nicht wirklich weiter, den Tabellenkeller konnte man nicht verlassen. Und auch der Zeitpunkt des Gegentreffers sollte zum Nachdenken anregen. Hülsebuschs Ausgleich in der 85. Minute war schon das vierte Gegentor auf eigenem Platz in dieser Saison, welches Punkte kostete. Buxtehude holte in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand auf, Lohbrügge gelang sogar noch der Siegtreffer kurz vor dem Abpfiff.

Die Partie bewegte sich auf einem eher niedrigem Verbandsliga-Niveau. Nach einer verheißungsvollen Anfangsphase – Steinbergs Weitschuss ging übers Tor (8.), Osinski scheiterte auf der Gegenseite an Jahnke (10.) – neutralisierten sich beide Mannschaften. Lange Bälle nach vorne waren angesagt, doch bei beiden Teams fehlten die Stürmer, die die Bälle halten konnten, damit die Mistpieler nachrücken konnten. So ergaben sich wenige Möglichkeiten, von einem konstruktivem Angriffsspiel konnte nicht die Rede sein. Mangelnde Arbeitsbereitschaft war jedoch auch nicht zu verzeichnen, da die vielen Zweikämpfe enorm intensiv geführt wurden. Nach einer guten halben Stunde waren es die Platzherrn, die das Heft in die Hand nahmen. Zapel, er rückte für den rotgesperrten Rodhorst in die Anfangsformation, setzte sich auf dem rechten Flügel durch, flankte butterweich in den Fünf-Meter-Raum und fand den Kopf von Schnelsens Manndecker Möller, der unfreiwillig einnickte. Zuvor hatte Keeper Jahnke danebengegriffen und USC-Stürmer Koch die Flanke mit seinem Haupt verpasst. Palomas bester Spieler der bisherigen Saison Olaf Schlichting, der seit neuestem den Spitznamen „Meister Proper“ innehat, hätte sogar den Vorsprung erhöhen können, aber sein Geschoss von der Strafraumgrenze parierte Jahnke glänzend (43.).

Die zweite Halbzeit begann mit zwei Paukenschlägen. Zapel traf nach einer wunderbaren Einzelaktion nur die Latte, Kocaman vergab den Nachschuss (47.). Fünf Minuten später verwechselte Palomas Osinski den Strafraum und köpfte das Leder an den eigenen Pfosten. Das war es dann aber auch wieder mit den aufregenden Situationen. Schnelsen kam optisch ein bisschen besser ins Spiel, ließ dabei allerdings jegliche spielerische Inspiration vermissen. Paloma verlegte sich zusehends auf das Konterspiel und gab daher das Mittelfeld preis. Den schönsten Spielzug hatten die Gastgeber auf Lager. Koch machte einen langen Befreiungsschlag fest, legte im richtigen Moment auf den durchstartenden Osinski ab, der die linke Außenbahn runterlief, dann den mitgelaufenen Zapel im Rückraum anspielte, dessen Schuss aber von Möller von der Linie gekratzt werden konnte (65.). Es sollte die letzte Möglichkeit Palomas in diesem Spiel gewesen sein. Schnelsen erhöhte den Druck und vor allem der eingewechselte Hülsebusch sorgte für Alarm. Seine Hereingabe von der rechten Seite verlief parallel zur Torlinie, doch weder Freund noch Feind wollte sich dem Leder annehmen (79.). Wenige Momente später stockte jedem Zuschauer der Atem. Nicht eine spielerische Aktion sorgte für die Luftknappheit, sondern ein äußerst brutales Foul von Jovic an Engl. Der Ball war schon lang weg, da trat Jovic, als wäre er von allen guten Geistern verlassen, mit voller Wucht gegen Engls Oberschenkel. Der Knall war auf der ganzen Anlage zu hören. Engl musste mit einem Engel im Bunde gewesen sein, dass er keine schweren Verletzungen davontrug. Natürlich bedeutete diese Attacke die rote Karte, es war mehr als dunkelrot! Schnelsen nutzte im Gegensatz zur Vorwoche (Germania verlor gegen neun Mann mit 1:3 gegen den VfL 93) die Überzahl aus. Hülsebusch traf mit seinem lädiertem Knie (Kreuzbandriss) nach einem Voß-Kopfball und sorgte somit für eine gerechte Punkteteilung.

Stimmen:

Thomas Brucker (Interimstrainer USC Palomas):
Die Woche war schwer genug für uns, daher müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Man hat gesehen, dass die Mannschaft unbedingt wollte. Zuerst fehlte uns die Zuteilung, hatten daher Probleme. Danach lief es besser, sind dann etwas glücklich in Führung gegangen. Im zweiten Abschnitt müssen wir die Konter ausnutzen. Aufgrund der Undiszipliniertheit von Jovic sind wir in Unterzahl geraten und haben den Ausgleich hinnehmen müssen. Mit elf Mann wäre uns das nicht passiert. Das Gegentor muss sich Keeper Aschmoneit ankreiden lassen.

Holger Menzel (Trainer Germania Schnelsen):
Wir haben kein gutes Verbandsliga-Spiel gesehen. Dass wir kurz vor dem Ende noch den Ausgleich markieren konnten, ist unseren Bemühungen in der zweiten Halbzeit zuzuschreiben. Ansonsten bin ich mit unserer Leistung nicht einverstanden, da wir besser spielen können. Eine gute Leistung hat Hardekopf abgeliefert, der hinten für Ordnung sorgte. Die Trennung Palomas von Trainer Ronald Lotz hat mich schon ein wenig verwundert, zumal ich einen sehr guten Kontakt zum Menschen Lotz habe.



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