Die langen Monate des Darbens haben ein Ende. Nach der normalen Winterpause und fünf hiernach komplett abgesagten Spieltagen, rollte der Ball in der Hamburger Verbandsliga endlich wieder. Fußball unter freiem Himmel, was war das nochmal? Die Älteren werden sich erinnern: Ball rund in Tor eckig ist das Stichwort (wann gibt´s eigentlich "Dittsche" mal wieder im Fernsehen?). Tabellenführer Concordia befolgte dieses Motto zweimal, während Schlusslicht Süderelbe das Leder trotz einiger guter Möglichkeiten immer irgendwo anders hinschoss. 2:0 für Concordia war da die logische Folge.
Auf dem harten und teilweise glatten Rasen war ein spielerischer Leckerbissen nicht zu erwarten. Nach einer eher ereignislosen Anfangsphase, in der sich die Akteure erst einmal ans Geläuf gewöhnen mussten, hatte Concordia zwischen der 16. und 26. Minute drei gute Möglichkeiten: Piotr Staczek köpfte zwei Meter daneben (16.), Thorsten Lentz scheiterte mit einem 15-Meter-Schuss am guten Gästekeeper Heiko Knupper (22.) und Ricardo Nunes stand bei seinem Treffer knapp im Abseits (26.). Hiernach kamen auch die Süderelber, die stets bemüht waren mitzuspielen, zu zwei guten Chancen, doch Michel Schmidt (30.) und Marius Thams (36.) semmelten aus aussichtsreichen Positionen neben das Tor. Dies rächte sich in der 38. Minute, als Patrick Lockstedt eine Flanke von Björn Kalla aus fünf Metern über die Linie drückte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff jubelte der - diesmal etwas arg übersichtlich erschienene - Concordia-Anhang erneut, als der aufgerückte Abwehrchef Sven Tramm einen Eckball von Nunes zum 2:0 einköpfte.
Nach dem Seitenwechsel machte Concordia zunächst weiter Druck: Knupper parierte in der 56. Minute einen Distanzschuss von Nunes und zwei Minuten später war es erneut Nunes, der das Leder knapp neben das Tor setzte. Mit fortdauernder Spielzeit kamen die Gäste etwas auf. Und der FC Süderelbe hatte jetzt auch richtig gute Möglichkeiten durch Robel Akin (64., Fernschuss auf der Linie gerettet), Christoph Dewitz (70.) und Alexander Militis (85.), wobei gerade bei den beiden letztgenannten Chancen eine nicht zu leugnende Abschluss-Schwäche zu erkennen war. Den Preis, die dickste Möglichkeit vergeben zu haben, konnte aber ein Concorde für sich beanspruchen: Nach einer schönen Flanke von Steffen Harms kam Patrick Lockstedt in ungefähr 20 Zentimeter Entfernung zum Kopfball. Das Tor war leer, doch Lockstedt brachte das Kunststück fertig, den Ball an den Pfosten zu köpfen (74.). Schön auf der Linie gerettet, möchte man da fast sagen.
Stimmen:
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia): "Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Es war wichtig, dass wir gewonnen haben, damit haben wir gleich ein Zeichen gesetzt, dass wir nach der langen Pause voll da sind. Wir haben die Partie von Beginn an in die Hand genommen. Auch, wenn wir auf dem harten Boden unser Kombinationsspiel nicht wie gewünscht aufziehen konnten. In der zweiten Halbzeit haben wir zuwenig getan, um das dritte Tor zu erzielen. Daher kam Süderelbe am Schluss zu Chancen, so dass ich im Angriff von drei auf zwei Mann umstellen musste".
Matthias Nehls (Obmann FC Süderelbe): "Wir sind ganz gut aus der Winterpause gekommen und haben heute vernünftige Ansätze gezeigt. Trotz des 0:2 haben wir nach der Pause weiter versucht, Fußball zu spielen. Wenn wir bei unseren Chancen mal getroffen hätten, weiß ich nicht, ob Concordia es geschafft hätte, den Schalter nochmal umzulegen".
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