Schön war es insgesamt nicht gewesen. Weder das Spiel, noch das Wetter konnten die 210 zahlenden Zuschauer begeistern. Es war die Partie des Dreizehnten gegen den Vierzehnten und so sah es auch über weite Strecken zwischen Barmbek und Niendorf aus. Viele lange Bälle wurden in einer durchwachsenen Begegnung Richtung gegnerischem Strafraum geschlagen, die fast allesamt abgefangen wurden. Das Wetter half da auch nicht mit. Es regnete in Strömen, der Platz war demnach matschig, aber bespielbar. Am Ende gab es ein leistungsgerechtes und folgerichtiges Ergebnis. Keine Tore, kein Gewinner und auch in der Tabelle half diese Punkteteilung den beiden Protagonisten nicht wirklich weiter. Barmbek bleibt Dreizehnter, Niendorf Vierzehnter.
In der ersten Halbzeit sehnte sich der anwesende Zuschauer mit jeder Sekunde mehr und mehr den Halbzeitpfiff herbei. Eine einzige Möglichkeit auf beiden Seiten durfte vermeldet werden. Ein harmloser Kopfball von Barmbeks Jürgen Degen (45.) war noch die beste Szene des Ex-Bundesliga-Spielers, der ansonsten im Angriff ziemlich enttäuschte. Niendorf stand kompakt, ließ wenig zu und versuchte, über Konter ins Spiel zu kommen, was aber auch nicht besser klappte als die Barmbeker Angriffsbemühungen. Die Gäste mussten zum Ende der ersten Hälfte umstellen. Libero Marcus Scholz musste wegen starken Problemen im Oberschenkel ausgewechselt werden. Sebastian Semtner kam rein, ging ins defensive Mittelfeld, da Timo Gehrke in die Abwehrzentrale wechselte.
Die wenigen Höhepunkte der Partie ereigneten sich im zweiten Durchgang. Markus Hasenpusch tauchte urplötzlich alleine vor Niendorfs neuer Nummer eins Christian Timreck auf, doch „Hase“ donnerte das Spielgerät aus zehn Metern vier Meter über das Gehäuse (49.). Besser machte es auf der Gegenseite eigentlich Henning Eggers, der seinem Kopfball eine gewisse Wucht verleihen konnte, aber es fehlte die nötige Präzision, weswegen BU-Schlussmann Gordon Wilkens mit einer hervorragenden Parade den Rückstand verhindern konnte (50.). Das gleiche Duell gab es nach 62 Minuten zu bewundern. Dieses Mal versuchte es Eggers mit dem Fuß, das Resultat durfte ihm bekannt vorgekommen sein. Wilkens reckte und streckte sich erfolgreich und behielt die Oberhand. NTSV-Trainer Jörn Großkopf haderte ein wenig mit dem Schicksal. „Einen davon muss Henning machen.“
Barmbeks Spiel krankte an der fehlenden Kreativität aus dem Mittelfeld. Wenige zündende Ideen, fast ausnahmslos lange Bälle, die kaum von den Angreifern festgemacht werden konnten. Eine einzige weitere Chance konnte sich der Oberliga-Absteiger noch erarbeiten, Niendorfs Torben Voß rettete auf der Linie gegen den Kopfball von Hendrick Bödecker (73.). Etwas Pech hatte die Mannschaft von Trainer Peter Martens kurz vor dem Abpfiff, als Gehrke den Ball mit der Hand im eigenen Strafraum mitführte, aber Schiedsrichter Ali Karaduman nicht auf Elfmeter entschied. Ein Dreier wäre allerdings nicht gerecht gewesen.
Die Lage bleibt für beide Clubs brisant. Der Abstand zu den versetzungsgefährdeten Rängen vergrößerte sich nicht. Und doch wirkte Großkopf zufriedener als sein Pendant Martens. „Wir haben den Kampf hier angenommen und eher zwei Punkte verschenkt als einen gewonnen. Ich denke, wir waren die bessere Mannschaft. Ich muss meinem Team ein Kompliment machen.“ Die nächsten beiden Aufgaben werden nicht minder brisant für den NTSV. St. Georg wartet am Dienstag, Süderelbe steht am Wochenende auf dem Plan. Martens erkannte, dass es wenig Fußball zu bestaunen gab. „Nur lange Bälle waren das. Dieses Unentschieden bringt uns keinen Schritt weiter.“ Es war schon das neunte in dieser Saison, Liga-Rekord!
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