Achtzehn Begegnungen, zwanzig Tore – man muss kein Experte sein, um erkennen zu können, wo die Probleme beim Oberliga-Absteiger Barmbek-Uhlenhorst zu finden sind. Umso erstaunlicher mutet der Sieg der Mannschaft von Trainer Peter Martens bei den in dieser Saison überraschend starken Germanen an. Vier Tore erzielten die Gäste und was besonders ins Auge fällt, die komplette Sturmreihe durfte sich an diesem Abend als Torschütze feiern lassen. Markus Hasenpusch und Jürgen Degen trafen zuerst für BU, der umfunktionierte Adam Maciejewski sorgte für die Vor- und der eingewechselte Thomas Stamer für die endgültige Entscheidung. Dass für die Schnelsener die beiden Angreifer, mit Namen Ingo Prüfer und Henning Hülsebusch, erfolgreich waren, gehört zu den Normalitäten in dieser Spielzeit.
Barmbek war über die gesamte Spielzeit die bessere, die spielbestimmende Truppe gewesen. Und gerade die in vielen Partien fehlende Leichtigkeit, Spielfreude und Aggressivität im offensiven Zweikampf waren die Hauptgaranten für den verdienten Sieg am Königskinderweg. Schnelsen war mit dem Unentschieden zur Halbzeit noch sehr gut bedient gewesen, hatte doch BU unzählige Chancen gehabt. Hier nur ein kleiner Auszug: Hasenpusch traf die Latte und Maciejewski lief unmittelbar nach dem Ausgleich alleine auf das gegnerische Gehäuse zu und ließ die geforderte Nervenstärke vermissen. „Wir hätten zur Pause schon 1:5 hinten liegen können“, so Schnelsens Trainer Patrick Heßmann, der das Gefühl hatte, dass seine Mannschaft „einfach einen schlechten Tag erwischt hatte.“ Einen Grund für die schlechte Leistung hatte Heßmann schnell erkannt. „Ich weiß, dass es bei uns mit der Kraft momentan nicht weit her ist. Wir haben im März aufgrund der schlechten Verhältnisse und der Beteiligung schlecht trainiert. Und so spielt man dann auch.“ Deutliche Worte!
Nach dem erneuten Rückstand durch Hasenpusch konnten die Hoffnungen der Platzherren auf zumindest ein Remis nach einem dummen Platzverweis ins Reich der Fabel verwiesen werden. Benjamin Koch warf den Ball an die Brust von Thomas Hoffmann, sah dafür den gelben Karton, klatschte höhnisch Beifall und sah die gleiche Farbe nochmals, was noch eine weitere, nämlich die rote Karte zur Folge hatte. BU nutzte diese zahlenmäßige Überlegenheit aus und fuhr erst den fünften Erfolg in dieser Saison ein. „Ich hoffe, dass war jetzt ein Befreiungsschlag. Wir müssen nämlich punkten, um dort unten nicht in Probleme zu geraten. Die Tabelle lügt nämlich nicht. Egal, wie spielerisch gut wir sind oder sein können“, freute sich BU-Manager Volker Brumm einerseits, um aber auch gleichzeitig mahnend den Finger zu heben.
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