05.04.2006 Sehenswerter Fußball im Sternschanzenpark von Peter Strahl
FC St Pauli II –Meiendorfer SV 3:0 (0:0)
FC St Pauli II: Borger – Oduru-Oponi – Rakocevic, Hempen, Hinzmann – Arifi, Adrion, Ansorge (ab 75. Smereka), Sosnowski – Flatken (ab 61. Yamrali), Marcinkiewicz (ab 78. Yilmaz) ;Meiendorfer SV: Cassel – Anders (ab 62. Flores), Schumann, Reymann, Chau – Vo, Röhr, Pornhagen, Mokaddem – Roschlaub, Zaborowski (ab 78. Ngole) Tore:: 1:0 Arifi (55.), 2:0 Adrion (73.), 3:0 Yamrali (75.) Schiedsrichter: Hinrichs (SHFV) pfiff gleichfalls auf hohem Niveau Zuschauer: 148 Zahler
Wer wie der Berichterstatter im Allgemeinen nur Verbandligaspielen zu kohabitieren pflegt, der musste sich förmlich begeistern über das, was er im Sternschanzenpark zu sehen bekam. Zwei laufstarke Teams, schön anzusehende Spielzüge auf beiden Seiten, wenn auch in der Mehrheit von den Gastgebern, die sich von oben verstärken konnten, und in der zweiten Halbzeit gar noch drei Tore. Was will man als Zuschauer mehr?
Diese Tore fehlen zwar in den ersten 45 Minuten, welche von den „Schanzenkickern“ sehr offensiv eröffnet wird. Dennoch die erste gute Möglichkeit bietet sich dem Meiendorfer Philipp Röhr in der achten Minute. Sein Schuss streicht aber knapp am langen Pfosten vorbei. Die gute gestaffelte Abwehr der Gäste lässt es erst nach einer viertel Stunde in ihrem Strafraum gefährlich werden. Aber Heiko Ansorge, dann Martin Marcinkiewicz scheitern an dem blitzschnell reagierenden Tim Cassel im Gästetor. Ein Zuspiel von Marcinkiewicz kann danach der ausnahmsweise unbewachte Marius Flatken nicht nutzen. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel noch eine Großchance für den Meiendorfer Nils Roschlaub. Aus guter, wenn auch stark abseitsverdächtiger Schussposition, kann er Patrik Borger nicht überwinden.
Im zweiten Spielabschnitt setzen die Platzherren ihre Offensive fort und werden belohnt. Jeton Arifi zieht von der Strafraumgrenze flach ab, den aufspringenden Ball kann Castel nicht erreichen (50.). Nach einem Arifi-Knaller, der in der gegnerischen Abwehrreihe hängen bleibt, noch eine gute Möglichkeit auf der anderen Seite für Karol Zaborowski. Sein Kopfball fällt aber viel zu schwach aus, um Borger ernsthaft zu prüfen. Dann scheinen die Männer von der B 75 langsam ein Opfer des hohen Spieltempos zu werden. Mehr und mehr gelingen den Paulianern Kabinettstückchen und noch zwei Treffer. Zuerst durch Benjamin Adrion mit einem Distanzschuss in der 73. Spielminute, kurz darauf durch den eingewechselten Ata Yamrali, der den Saselern sehr fehlt. Er braucht nur noch in das leere Tor einzuschieben, nachdem Castel zuvor ob eines Flankenballes sein Schutzobjekt verlassen musste.
Wenn auch letztlich das Ergebnis klar ausfällt, so haben die Gäste doch an diesem Abend eine Leistung abgeliefert, mit der sie gegen jede andere Mannschaft aus der unteren Hälfte des Oberligatableaus vermutlich drei Punkte hätten holen können, doch die Braunhemden - hier trifft das gute alte Sprichwort "nomen es omen" zum Glück nun garnicht zu - waren in diesem Spiel einfach zu stark.
Stimmen:
Marco Krausz (Trainer Meiendorfer SV): Nach dem Erfolgserlebnis gegen Hannover hatte ich eigentlich gehofft, dass wir heute etwas besser in Partie kommen würden. Die ersten Minuten haben wir ein wenig verschlafen, so dass Pauli agrressiver und präsenter war. Je länger die Partie aber lief, desto besser sind wir dann ins Spiel gekommen. Deshalb graute mir auch vor der Halbzeitpause und ich habe versucht, sie so kurz wie möglich zu halten. Das hat aber leider nichts genützt, danach hat meine Mannschaft doch wieder geschlafen. Der Sieg für den Gegner geht natürlich voll in Ordnung, nur meine ich, dass er um ein Tor zu hoch ausgefallen ist.
Frank Bernhardt (Trainer FC St Pauli II): Wir hatten uns heute vorgenommen, von Beginn an Druck zu machen und jede Situation zu nutzen. Das haben wir auch gut gemacht, sind dann aber übermütig geworden und haben hinten Lücken entstehen lassen, die Meiendorf zu Kontern genutzt hat. Nach dem Führungstreffer war der Druck aber weg und wir konnten noch nachlegen. So haben wir dann auch verdient gewonnen, wie ich meine.
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