11.04.2006 Concordia noch nicht aufstiegsreif von Peter Strahl
SC Concordia – USC Paloma 1:2 (0:1)
SC Concordia: Kindler – Tramm, Blättermann, Drews, Janßen – Staczek, Kalla (ab 76. Jankowic), Lentz, Nuñes (ab 46. Krohn) – Lockstedt (ab 60. Maxhuni), Harms USC Paloma: Aschmoneit – Savelsberg, Engl, Franke, Osinski – Rodhorst (ab 86. Jan Illmer), Jovic (ab 60. Kabay), Stendel, Steinmetz – Pannen, Güsmer (ab 32. Jacobs) Tore: 0:1 Blättermann (23. - Eigentor), 0:2 Pannen (70.), 1:2 Harms (75.) Schiedsrichter: Barrabas (SC Condor) war ohne Fehl Beste Spieler: Keiner – Aschmoneit, im Übrigen geschlossene Mannschaftsleistung Zuschauer: 160
Mit dem Nachholspiel vom 27. Spieltag war gleichzeitig ein historisches Ereignis – jedenfalls für den Statistiker – verbunden. Zwar begegneten sich die beiden traditionsreichen Vereine mit ihren Ligavertretungen in den 20ern und 30ern des letzten Jahrhunderts regelmäßig, doch in der Nachkriegszeit (ab 1945) hatte es zwischen ihnen - ausgenommen das 1:1 beendete Hinspiel - noch kein einziges Punktspiel gegeben. Lediglich im Herbst 1945 trafen sie in einer Qualifikationsrunde zur Teilnahme an der Hamburg-Liga aufeinander und spielten ebenfalls remis (2:2). Sollte an diesem Abend nun endlich nach nahezu 70 Jahren die Mannschaft eines der beiden Clubs den Platz als Sieger verlassen? Die Antwort kam dann etwas überraschend.
In einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit gibt es eigentlich nur zwei Höhepunkte. Das 0:1 in der 23. in Form eines Eigentors. Nach einer Hereingabe von Tim Steinmetz kann Marco Blättermann nicht mehr abstoppen und leitet den Ball über die eigene Linie. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff zeigt Referee Barrabas auf den ominösen Punkt. Zu Recht, wie selbst einige Neutrale meinen, eine zu harte Entscheidung nach Ansicht des Berichterstatters, der Ricardo Nuñes nur geschickt fallen sieht. Sei es, wie es sei. Dennis Aschmoneit im Paloma-Kasten reagiert glänzend und macht den von Sven Tramm nicht sehr platziert in die linke Ecke geschossenen Strafstoß unschädlich.
Wer nun für den zweiten Spielabschnitt einen hoch motivierten Spitzenreiter erwartet, sieht sich getäuscht. Er spielt zwar viel nach vorne, doch zu wenig druckvoll. Erst nach einer Stunde bietet sich für Steffen Harms eine wirklich gute Gelegenheit, doch ist im letzten Moment noch eine palomatische Fußspitze dazwischen. Hingegen kann Dennis Pannen die Führung nach Zuspiel von Gerrit Jacobs gar noch ausbauen. Zwar gelingt Harms eine viertel Stunde vor dem voraussichtlichen Abpfiff mit einem sehenswerten Flachschuss aus 14 Metern der Anschlusstreffer, doch wer von der heimischen Anhängerschar nun noch mehr erwartet, harrt derartiger Geschehnisse vergebens. Bis zur 83. Spielminute, als Artur Maxhuni einen Ball eindrucksvoll in den Lauf von Thorsten Lentz spielt, der aber um Zentimeter das Ziel verfehlt. Danach aber sind es die Täuberiche Pannen und der eingewechselte Berkay Kabay, die noch zwei sehr starke Chancen kurz vor Schluss ungenutzt lassen.
Paloma präsentierte sich auf ungewohntem Terrain als überraschend geschlossene Mannschaft, während beim Spitzenreiter in keiner Spielphase zu erkennen war, dass er ernste Aufstiegshoffnungen hegt.
Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers seit 1945: 2 Spiele – 0 Siege – 1 Remis – 1 Niederlage – 2: 3 Tore
Stimmen:
Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma): Wir haben heute eine sehr starke Mannschaftsleistung gezeigt und uns von dem zeitweiligen Dauerdruck nicht beeindrucken lassen. Im Gegenteil, wir konnten so die Halben vorne reinspielen und dann hinterher gehen. Das kam unserer Spielweise sehr entgegen.
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia): Paloma hat sich als eine gute Verbandsligamannschaft erwiesen und wir waren nach einer langen Pause gezwungen, das Spiel machen zu müssen. Insofern hatte es unser Gegner heute leichter. Ich bin von der Einstellung meiner Meinung aber dennoch überhaupt nicht enttäuscht. Die ersten 20 Minuten waren nicht gut, darüber brauchen wir nicht zu reden. Dem 0:1 ging dann ein klares Foulspiel an Harms voran, (das der Berichterstatter aber nicht gesehen hat). Hinzu kam noch unser Pech mit dem Elfmeter. In der zweiten Halbzeit haben wir nur noch in eine Richtung gespielt, mussten dadurch aber auch Konterchancen zulassen. Wir haben jetzt noch 15 Spiele vor uns. Entschieden ist noch gar nichts.
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