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13.04.2006
Namen allein machen keine Mannschaft von Peter Strahl


präsentiert:

V f L 93 – Niendorfer TSV 1:3 (0:2)

VfL 93: Böse – Stepat, Nielsen, Antoniou, Laczkowski – Bagci, Hartmann, Reich (ab 73. Avarello), Exposito (ab 46. Brehmer) – Beka (ab 30. Galica), Pedroso-Bussu
Niendorfer TSV: Timreck - Voß (ab 71. Tomic), Tredup, Gehrke, Wolgast – Semtner, Fienup, Erdmann, Hardtmann (ab 79. Herbert) – Wittiber, Eggers
Tore: 0:1 Fienup (35.). 0:2 Hardtmann-NTSV (45.), 0:3 Wittiber (60.). 1:3 Hartmann-93 (65.)
Schiedsrichter: Heinrich (Teutonia 05) mit beanstandungsfreier Leistung
Beste Spieler: Keiner – Erdmann, Timreck, aber auch die übrigen Niendorfer
Zuschauer: gut 150

Erstmals in diesem Jahr konnte wieder im Stadtpark gespielt werden und nun sollte es auch die volle Punktzahl für die Hollerbächer werden, nachdem sie zuvor dreimal über ein 1:1 nicht hinausgekommen waren. Die Nachholbegegnung vom 16. Spieltag verlief dann aber ganz anders, als es sich die Platzherren vorgestellt hatten.

Denn es sind die ganz in Blau gekleideten Gäste vom Sachsenweg, die sich sogleich auf dem vom St. Pauli-Spiel im Januar noch immer arg ramponierten Rasen in den Vordergrund spielen. Die 93er Abwehr allerdings zeigt sich sattelfest in der Gewissheit, über einen guten Schlussmann zu verfügen. Das beweist sich insbesondere nach einer Viertel Stunde, als Frank Böse dem Verbandsliga-Publikum sensationelles bietet. Einen Knaller von Henning Eggers aus 14 Metern in den äußersten hohen Winkel lenkt er noch um den Pfosten. Zwar streicht ein Kopfball von Kay Fienup nach 24 Minuten noch knapp über die VfL-Latte, aber danach ist es der andere „upper“, Alexander Tredup mit Namen, der von der Strafraumgrenze flach abzieht. Vermutlich ist noch ein Abwehrbein dazwischen, jedenfalls Böse ist chancenlos und es steht hoch verdienter Maßen 0:1. Die Schlange am überforderten Wurststand wird lang und länger, als Kai Hardtmann fast mit dem Pausenpfiff auf Vorlage von Torben Voß mit einem flachen Ball die Führung gar noch ausbauen kann.

Coach Bernd Hollerbach scheint in der Kabine die richtigen Worte gegenüber seinen harmlosen Schutzbefohlenen gefunden zu haben. Jedenfalls präsentieren sie sich erheblich einsatzfreudiger und haben alsbald eine gute Torchance, die Davide Pedroso-Bussu jedodch ungenutzt lässt. Statt dessen das 0:3. Ein hoch hereingegebener Freistoß landet bei Carsten Wittiber, der per Kopf dem von seinen Vorderleuten im Stich gelassenen Böse keine Abwehrmöglichkeit lässt. Danach noch die beste Torgelegenheit des ganzen Spiels für die Platzherren. Allein vor Keeper Christian Timreck stehend, kann Pedroso-Bussu die präzise Vorlage von Galica (oder müsste die Namensfolge umgedreht werden?) nicht verwerten. Zwar hat Björn Hartmann in der 65. mit halbhohem Schuss nach Zuspiel von Miguel Gatica noch ein Erfolgserlebnis, aber die Gäste lassen hinten nichts mehr anbrennen und sind dabei mit Kontern immer gefährlich.

Wer als Zuschauer nur zufällig am Borgweg vorbeigekommen war und nur wusste, dass hier der 13. gegen den Tabellen-Vierten spielte, wird beide Mannschaften mit Sicherheit ihren Positionen falsch zugeordnet haben. Die grün Behemdeten VfLer, denen dieser besondere Donnerstag gewidmet wurde. erwiesen sich der Ehre über weite Strecken des Spiels als unwürdig. Wird möglicher Weise der Tag vor Karfreitag in künftigen Kalendarien als „Blaudonnerstag“ auftauchen?

Gesamt-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers:
23 Spiele 10 Siege - 4 Remis - 9 Niederlagen - 42:40 Tore.

Stimmen:

Jörn Großkopf und Heino Stemmann (Trainer NTSV):
J.G.: In der ersten Halbzeit haben wir genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich Engagement und Bereitschaft, Jeder weiß, worum es im Abstiegskampf geht. Dass wir nach dem 2:0 in der zweiten Halbzeit gegen eine Mannschaft wie dem VfL unter Druck geraten würden, war abzusehen. Glücklicher Weise gelang uns dann noch das 3:0. Nun werden wir uns mit voller Kraft auf das Spiel in Lurup konzentrieren.

H.S.: Wir haben heute sehr diszipliniert gespielt und das hat sich ausgezahlt. Besonders hervorheben möchte ich aber Philipp Erdmann. Das war sensationell, was er heute über 90 Minuten gelaufen ist.

Bernd Hollerbach (Trainer VfL 1893):
Gratulation an den Gegner. Er hat völlig verdient gewonnen. Dann muss ich mich entschuldigen für die erste Halbzeit, die die schlechteste war, seitdem ich hier Trainer bin. Unser Spiel lebt mehr von der Laufarbeit und Einsatzbereitschaft der Spieler, weniger von deren spielerischer Qualität. Doch von unseren positiven Eigenschaften war in dieser Zeit nichts zu bemerken. Im zweiten Spielabschnitt haben wir dann gezeigt, was wir können Da war es aber schon zu spät. Man muss immer die Reihenfolge einhalten, erst kämpfen, dann Fußball spielen, und nicht umgekehrt.


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