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14.04.2006
Meiendorf lässt sich vom Tabellenletzten abschießen von



Meiendorfer SV - Brinkumer SV 0:5 (0:3)

Meiendorfer SV: Cassel - Reymann, Chau, Schumann, Kirbach (ab 32. Anders) - Mokaddem (ab 39. Pornhagen), Mau, Roschlaub, Röhr - Zaborowski (ab 46. Flores), Vo
Brinkumer SV: Ceglarek - Grape, Denkewitz, Bullermann - Meier, Kurpiel (ab 73. Budelmann), Bounoua, Brandt, Dehne (ab 62. Suksur) - Ayik
Tore: 0:1 Ayik (19.), 0:2 Denkewitz (27.) 0:3, 0:4 Kurpiel (36., 47.), 0:5 Ayik (82.)
Besonderes Vorkommnis: Ceglarek hält Foulelfmeter von Pornhagen (49.)
Schiedsrichter: Henze
Zuschauer: 240
Beste Spieler: keiner!!! - Ayik, Kurpiel

Herzlich wurden die Zuschauer in der Meiendorfer Stadionzeitung zur "Abschiedstourne" in der Oberliga begrüßt. Gegen den Tabellenletzten aus Brinkum sollte den 240 Zuschauern noch einmal etwas geboten werden. Ordentlich etwas zu sehen gab es dann auch, nur war es aus Hamurger Sicht die falsche Mannschaft, die das Spiel ansehlich machte...

Wie man ansehlich und erfolgreich spielt, zeigte Brinkum bei der ersten Gelegenheit des Spiels in der 19. Minute. Drei direkte Pässe in den Lauf, und schon war der Ball nicht mehr in der eigenen Hälfte, sondern vor den Füßen von Güven Ayik, der jetzt nur noch den herauseilenden Tim Cassel vor sich hatte. Wie um den Angriff perfekt zu machen, nahm auch Ayik den Ball direkt und spitzelte diesen an Cassel vorbei zur Gästeführung ins Tor.
Auch die nächste Chance gehörte den Gästen: Nach einer Ecke ließen die Meiendorfer unglabubliche vier (!) Brinkumer am Fünfmeterraum erst zum Kopfball, nachdem Cassel diesen noch glänzend pariert hatte, zum Nachschuss, und nachdem Cassel auch diesen abgewehrt hatte, zum zweiten Nachschussversuch kommen. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei, und bei diesem dritten Versuch zappelte das Leder schließlich im Netz. Das war bitter für Meiendorf: Sie hatten lediglich zwei Gästechancen zugelassen und lagen schon 0:2 zurück. Aber wer so pennt wie beim zweiten Gegentor, darf sich auch nicht beschweren.
Dazu hätten sie auch gar keine Zeit gehabt, denn es ging nahtlos weiter: Ayik kam vor dem Strafraum in Ballbesitz, spielte die gesamte MSV-Abwehr schwindelig und wurde erst beim Abschluss leicht gestört. Aber auch hier schliefen die Gastgeber und überließen den Abpraller Thomas Kurpiel, der ohne Mühe auf 0:3 erhöhte.
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Halbzeit.

Wer nun nach dem Seitenwechsel mit einem Aufbäumen der Meiendorfer gerechnet hatte, hatte sich bitter getäuscht. Es dauerte gerade einmal anderthalb Minuten, bis Kurpiel wieder frei vor Cassel auftauchte und unhaltbar für diesen zum 0:4 abschloss. Eine Minute später hätte Marco Dehne sogar noch einen draufsetzen können, aber Cassel hatte aufgepasst und konnte sich zum ersten Mal in diesem Spiel auszeichnen.
Nun war Meiendorf endlich kurz aufgewacht und erspielte sich seine ersten Torchancen. Doch, passend zum Spielverlauf, schaffte es Mathias Pornhagen nichtmal per Foulelfmeter, den Rückstand zu verkürzen (49.). Auch Geburtstagskind Helge Mau hatte bei seinem Kopfballversuch in der 50. Minute kein Glück.
Allerdings sollten dies die einzigen beiden Meiendorfer Gelegenheiten bleiben.
Der Vollständigkeit halber noch die letzte Szene des Spiels: Nachdem Brinkum zuvor noch einige 100%ige Gelegenheiten ausgelassen hatte, stand Ayik wieder einmal mutterseelenallein vor Cassel, spielte diesen aus und setzte mit dem 0:5 einen passenden Schlusspunkt.

Da die Meiendorfer Spieler Einsatz, Konzentration, Kreativität und was man sonst noch so zum Fußballspielen benötigt vollkommen vermissen ließen, geht das Ergebnis auch in dieser Höhe in Ordnung.

Stimmen:

Goran Barjaktarevic (Trainer Brinkumer SV):
Wir hatten vor dem Spiel viel Respekt vor der Meiendorfer Mannschaft. Ich hatte sie ein paar Mal beobachtet, sie spielen guten Fußball.
Jedoch befinden wir uns in einer Situation, in der wir in jedem Spiel auf Sieg spielen müssen. Für die Meiendorfer ist das anders; sie wissen schon dass sie nächste Saison in der Verbandsliga spielen müssen. Vielleicht waren deshalb die Spieler auch nicht mehr 100%ig motiviert.
Wir wollten ihnen jedenfalls von Beginn an das Leben schwer machen, und das ist uns auch mehr als gut gelungen.
Hätte mir allerdings vor dem Spiel jemand gesagt, dass wir hier 5:0 gewinnen würden, hätte ich ihn ausgelacht...

Marko Krausz (Trainer Meiendorfer SV):
Glückwunsch an Brinkum, der Sieg ist auch in der Höhe verdient.
Heute ist überhaupt nichts gelungen; Leidtragender war dann der arme Tim Cassel, der von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde.
Ansonsten wünsche ich allen Anwesenden frohe Ostern... Ich kann nur hoffen, dass wir heute nicht auch noch die letzten treuen Fans vergrault haben und dass wir wenigstens im Pokal das umsetzen, was wir uns intern vorgenommen hatte.


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