VfL Pinneberg: Barth – Kebbe, Dobirr, Horbach – Kaplan, Janke, Trimborn, Möbius, Arifi (ab 73. Lüders) – Hayran (ab 81. Drast), Galloway (ab 65. Alavanda) TSV Sasel: Sander – Reymann (ab 62. Kiesewetter), Höhne, Reiher – von Malottke, Zoric, Gütschow, Peitsch, Orlowski (ab 73. Raptis) – Luttermann, Tessen (ab 73. Ratke) Beste Spieler: Hayran - Peitsch Tore: 1:0 Janke (29., Handelfmeter), 2:0 Kaplan (85.) Schiedsrichter: Ehlert (Groß Flottbek) Zuschauer: 105
Ein wenig grotesk ist es schon. Das Osterfest steht vor der Tür, und der VfL Pinneberg bestreitet sein erstes Heimspiel im Weltmeisterschaftsjahr 2006. Die Absagenflut macht’s möglich. Immerhin hatte sich das lange Warten der Kreisstädter gelohnt, zumindest was den Ausgang der Partie gegen den amtierenden Meister TSV Sasel und das nackte Resultat betraf. Zwar zogen nur einige wenige Anhänger das Live-Erlebnis dem Fernsehsport vor, aber immerhin.
Nun sind die Saseler um Trainer Andreas Reinke meilenweit davon entfernt, ihrem Titelgewinn der zurückliegenden Saison einen weiteren folgen zu lassen und benötigen stattdessen jedes Pünktchen im Kampf um den Klassenverbleib. So gesehen mussten die Hausherren die Favoritenbürde schultern und kamen dieser Erwartung letztlich auch nach. Wie und in welcher Art und Weise, das beschäftigte Coach Michael Fischer höchstens am Rande. „Wir haben drei Punkte geholt. Punkt. Aus“, sagte er nach einer Partie, die Reinke retrospektiv unter das wenig schmeichelhafte Motto „Sommerfußball“ stellte. Und schloss die aus seiner Sicht verbesserungswürdige Leistung des Unparteiischen Sven Ehlert ausdrücklich mit ein. Im ersten Punkte hatte der Saseler zweifellos die korrekte Bezeichnung gewählt. Nach einem durchaus guten Beginn der Begegnung, den Pinneberg bestimmte und sich defensiv agierenden Gästen gegenüber sah, schraubten beide Teams im Laufe der Zeit heftig an der Tempo-Schraube – allerdings um jenes zu drosseln. „Das Spiel hat auf keinem hohem Niveau stattgefunden“, meinte auch Michael Fischer. Dass Rhythmus und Feinjustierung nach dem monatelangen Hin und Her und dann wieder Hin jedoch noch Luft nach oben lassen, ist nur allzu verständlich. Fischer: „Es ist eine Frage der Zeit, dass das wiederkommt.“ Doch zumindest der Meister braucht die Zähler am besten heute als morgen, um dem Abstiegsstrudel zu entkommen. „Wir haben viel investiert, aber keine Torchancen erarbeitet“, sagte Reinke, dem aber immerhin Hoffnung machte, dass seine Elf nach eigenem Bekunden das Geschehen bis zur 87. Minute ausgeglichen gestaltete.
In der Tat schien eine Punkteteilung lange möglich (adäquate Möglichkeiten zum Torerfolg vorausgesetzt), nachdem Paul Janke nach knapp einer halben Stunde und regelwidriger Handarbeit durch Dennis von Malottke im Strafraum per Elfmeter zum 1:0 getroffen hatte. Eine Auslegung, die nicht allerorten auf Verständnis traf; dabei hatte Schiedsrichter Ehlert korrekt entschieden. Was den Gästen vielmehr aufstieß, war eine vorangegangene Szene, in der sie ein vergleichbares Vergehen im Pinneberger Strafraum beobachtet hatten. Doch Ehlert hatte es anders gesehen. Zudem reklamierten die Saseler eine Abseitsstellung vor dem zweiten Treffer des Tages, als ein Konter über Ugur Alavanda, Marco Kebbe und Ömür Kaplan zur Entscheidung führte. Eine Zeitlupe hätte der Wahrheitsfindung zuträglich sein können. Hier gelang Kaplan, was seinem Kollegen Terry Galloway während der ersten Hälfte mit einem Schuss von der Strafraumkante noch misslungen war. Ansonsten verpufften die beiderseitigen Bemühungen, ohne jede Gefahr für das gegnerische Tor auszustrahlen. Schlusswort Michael Fischer: „Wir freuen uns über den Sieg und sehen, was am Montag die Beine hergeben.“ Viel Zeit zur Regeneration, soviel ist klar, steht nicht zur Verfügung.
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