Als Ole Natusch den Platz kurz vor dem Ende verließ, gab es genauso viel Applaus von den Rängen und der HEBC-Ersatzbank wie bei den Treffern. Trainer „Speedy“ Vamvakidis gönnte seinem besten Mann an diesem Tag den Beifall, den er sich redlich verdient hatte. „Er hat heute ein gutes Spiel abgeliefert, ist sehr viel gelaufen und enorm gekämpft“, lobte Vamvakidis seinen Schützling. Auch wenn Natusch nicht unmittelbar an den Toren beteiligt war, entschied vor allem sein Beitrag auf der linken Seite die Begegnung. Er hatte seinen direkten Gegenspieler Ilker Ceylan vollends im Griff und lieferte etliche offensive Vorstöße ab, die mit wuchtigen Schüssen (62.) oder vielen guten Flanken gekrönt wurden.
Die für das Ergebnis verantwortliche Flanke kam jedoch von jemand anders. Michael Glaser setzte sich kurz nach der Pause im linken Teil des Strafraums durch, sein zweiter Versuch der Reingabe fand den Kopf von Marco Concilio, der gegen die Laufrichtung des Torwarts zur Führung einnickte. Auf der Bank musste sich Glaser zuerst Vorwürfe anhören. „Eigentlich hat er alles falsch gemacht. Er hätte direkt zum Tor gehen oder bis zur Torauslinie ziehen können, er stoppte jedoch ab. Aber dann hat er es doch noch ganz gut gemacht“, war Vamvakidis milde gestimmt. Das Tor war der Beginn einer starken Vorstellung der Platzherren im zweiten Durchgang, die ihre Krönung in dem wunderschönen zweiten Treffer fand. Lars Meissner drehte sich um seinen Kontrahenten Daniel Buchholz herum und schlenzte das Leder mit seinem schwachen linken Fuß ins Eck. Es war die relativ frühe Entscheidung in einer richtungsweisenden Partie für HEBC. Eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf hätte den Ligaverbleib ernsthaft in Frage gestellt. So können die Eimsbütteler ein wenig durchatmen und etwas entspannter in die Begegnung gegen den Spitzenreiter Concordia am Dienstag gehen.
Die Gäste hingegen mussten nach fünf Spielen ohne Niederlage mal wieder einen Rückschlag hinnehmen. Merkte man der Truppe um Spieler-Trainer Oliver Zapel in der ersten Halbzeit ihr neues Selbstvertrauen an, indem sie kompakt stehend den besseren Eindruck hinterließ, fand sie nach dem Rückstand nie eine geeignete Antwort. Nach vorne lief relativ wenig, die einzige Gelegenheit im zweiten Abschnitt vergab Ceylan zwei Minuten vor Ultimo. Kurz vor der Halbzeit war die beste Aktion von Gökhan Cihan der einzige wahre Höhepunkt gewesen, als sein feiner Lupfer Torhüter Sven Wolgast zu einer Glanzparade zwang. HEBC hingegen legte nach anfänglicher Nervosität einen Gang zu und gewann am Ende mehr als verdient, da die Gastgeber mehr investierten.
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