Süderelbes Torwart Heiko Knupper führte eine kleine Tanzeinlage nach dem Schlusspfiff vor. Es wirkte ein wenig hüftsteif, aber wer will ihm das verdenken. Bisher gab es nicht allzu viel zu feiern, sodass kleine Tänzchen nicht gefragt waren. Knupper selber war neben dem Torschützen Thomas Kreibich der Matchwinner gewesen. Etliche Glanzparaden ließen vor allem HR-Stürmer Frank Rückert und Mittelfeldrenner Eike Pannen verzweifeln, die alleine Chancen für zwei Spiele hatten.
Süderelbe lernte an diesem Nachmittag ein ganz neues Gefühl kennen. Es war der zweite Sieg in Folge und so eine kleine Serie gab es in dieser Spielzeit noch gar nicht für den Auf- und bald wieder Absteiger. Dass er insgesamt schon glücklich war, interessierte bei den Gastgebern keine Menschenseele. Die raren Glücksgefühle in diesem Jahr müssen ausgekostet werden. Auf der anderen Seite gab es fast ausschließlich nur lange Gesichter. Das Spiel lief von Anfang irgendwie gegen die Halstenbeker. Früh mussten Marco Schabacker und Steve Tolkmitt verletzungsbedingt raus. Mehrere hochkarätige Gelegenheiten blieben ungenutzt. Pannen (34., 70., 71.), von Bastian (43., 47.) und Rückert (53., 73.) hatten mehrmals die Führung auf dem Fuß bzw. Kopf. Und als der Freistoß von Bernd Bressem in der Nachspielzeit um wenige Zentimeter am FCS-Kasten vorbeizischte, war die kleine Überraschung perfekt. Süderelbe versteckte sich keineswegs, kam selber zu guten Gelegenheiten und hielt gerade in der körperlichen Hinsicht dagegen. Gerdan (38.), Ahlers (42.) und vor allem Taskin (82.) zeichneten sich für das Auslassen der Möglichkeiten verantwortlich. Dass der eingewechselte Kreibich die Vorlage von Thomas Fliegel verwertete, darf als klitzekleine Wiedergutmachung des Fußballgottes für eine eigentlich furchtbare Saison gelten. Mehr wohl nicht. Halstenbek hingegen darf sich einen neuen „Titel“ auf das Briefpapier drucken lassen. HR ist die einzige Mannschaft der Liga, die sportlich kein Spiel gegen Süderelbe in dieser Spielzeit gewinnen konnte. Es gibt schönere Titel!
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