VfL Pinneberg: Barth – Kebbe, Müller, Horbach – Dobirr, Janke, Möbius, Trimborn (ab 76. Avarello), Arifi (ab 83. Kaplan) – Alavanda (ab 68. Achtmann), Hayran TSV Niendorf: Tholen – Gehrke, Wolgast, Tredup – Hartmann, Semtner, Erdmann (ab 85. Gagua), Voss (ab 64. Fienup), Herbert – Wittiber, Tomic (ab 53. Eggers) Beste Spieler: Müller, Barth – Erdmann, Gehrke Tore: Fehlanzeige Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek) Zuschauer: 200
Die Defensive des VfL Pinneberg steht zur zeit bombensicher. Ein vereinsamtes Gegentor in den vergangenen sechs Partien zeugt von einem echten Bollwerk, das Trainer Michael Fischer da mittlerweile beisammen hat. Selbst gegen den Auswärtsschreck Niendorfer TSV sollte diese tolle Bilanz Bestand behalten. Und so sind die Kreisstädter darüber hinaus weiterhin unbesiegt, seitdem die ausgedehnte Winterpause ein Ende nahm. Doch ist mit einem Remis nach einer sehr dürftigen Begegnung den Ansprüchen des VfL genüge getan? „Man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein“, sagte Fischer und gratulierte artig dem Gast zum friedlichen Resultat.
Ausschlaggebend für die Nullnummer waren, man ahnt es schon, zwei Faktoren: Erstens die Abwehrreihen Pinnebergs und Niendorfs respektive deren wahrlich kompromissloses Auftreten. Zerstören um jeden Preis: Nicht schön, aber effektiv. TSV-Coach Heino Stemmann: „Unser Defensivverband ist heute herauszuheben.“ Des weiteren glänzten die spielgestaltenden Figuren nicht unbedingt durch Einfallsreichtum und vollführten stattdessen immer wieder unansehnliche Abspielfehler. Vielleicht hätte ein früher Treffer dem Treiben auf die Sprünge geholfen. Und keiner konnte behaupten, diese Möglichkeit hätte nicht bestanden. Bereits nach zwei Minuten besaß Carsten Wittibier vollkommen blank eine aussichtsreiche Einschusschance, schoss den Ball aus kurzer Distanz aber östlich am Kasten vorbei. Nach einer guten halben Stunde ein ähnliches Bild. Erneut tauchte der Niendorfer Stürmer frei vor Schlussmann Sven Barth auf und ließ neuerlich Kaltschnäuzigkeit und Präzision vermissen. Vielleicht handelte es sich auch bloß um ausgleichende Gerechtigkeit, schließlich roch es nach Auffassung der VfL-Sympathisanten stark nach Abseits. Insgesamt agierte Pinneberg trotz dieser Wittiber-Versuche einen Tick gefälliger und bestimmender, verbuchte im ersten Durchgang dennoch merkwürdigerweise überhaupt keine Szenen mit Aussicht auf Torerfolg. Wie also treffen, zumal die Niendorfer Gäste keine Schenkungen tätigten. Spielmacher Paul Janke mühte sich fraglos, verhedderte sich aber ein ums andere Mal im TSV-Abwehrnetz.
Erst nach 50 absolvierten Minuten durfte eine Pinneberger Chance konstatiert werden, als Ugur Alavanda sehenswert in Position gebracht wurde, der feinen Vorarbeit jedoch nicht gerecht wurde und den Schuss verpatzte. Ansonsten bot sich den Zuschauern im Stadion 1 ein trübes Bild unter den zuvor skizzierten Gegebenheiten. „Wir haben nur wenige Torchancen erarbeitet und uns das Leben selbst schwer gemacht“, analysierte Michael Fischer, dessen Mittelfeldabräumer Sven Trimborn mit einem satten Distanzschuss (66.) kurzzeitig die torlose Idylle zu stören suchte. Ansonsten übertraf man sich in Harmlosigkeit und schien sich frühzeitig auf eine gleichmäßige Verteilung der Beute geeinigt zu haben. Zwar verstärkten die Gäste die Bemühungen in der Schlussphase, ließen sich dann aber auch ohne Treffer und einem Zähler im Säckel das Gefühl des Siegers nicht nehmen. „Wir haben hochverdient einen Punkt mitgenommen und fahren erhobenen Hauptes nach Hause“, meinte Jörn Großkopf.
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