Neunmal hintereinander blieb der SC Victoria - bei sechs Unentschieden und drei Siegen – ungeschlagen, doch der SV Barmbek-Uhlenhorst hatte mit der Ehm-Elf noch eine Rechnung offen. Mit 1:4 bezogen die Gäste nämlich in der Hinrunde gegen „Vicky“ ihre höchste Heimschlappe. BU startete mit genau dem richtigen Engagement, um diese Schlappe vergessen zu machen: Konzentriert in der Defensive, lauf- und zweikampfstark sowie schnörkellos im Spiel nach vorn. Ganz anders die Hausherren: Victoria versuchte sich im (unzulänglichen) Kurzpass-Spiel, das mal in kleinen, mal in größeren Katastrophen endete. Insbesondere der Defensivblock um Routinier Jasmin Huremovic hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. So war es nicht weiter verwunderlich, dass BU-Goalgetter Markus Hasenpusch nach 14 Minuten zur verdienten Gästeführung traf. Nach einem katastrophalen Patzer von eben jenem Huremovic konnte Tim Schwemann mühelos „Hase“ bedienen und der dankte mit Saisontreffer Nummer zehn. Doch nicht nur der Vicky-Kapitän wirkte „neben der Kanne“, auch Manndecker Jonah Asante offenbarte früh, mit dem agilen und wendigen Hasenpusch überfordert zu sein. So auch in der 26. Minute, als der Barmbeker Torjäger ihm erneut enteilt war und aus 14 Metern zur 2:0-Gästeführung traf. Der SC Victoria vermochte lediglich mit Einzelaktionen – in persona Stephan Rahn – positiv aufzufallen. Doch seine gekonnten Vorstöße und Anspiele in die Spitze (29., 38.) fanden im mehr als harmlosen Victoria-Angriff keine adäquaten Abnehmer. Im Gegenteil: Nach einer erneuten, völlig überflüssigen Tändelei im eigenen 5-Meter Raum (!!!), wären Mirko Schulz und wiederum Huremovic fast noch mit dem 0:3 bestraft worden, doch Tim Schwemann scheiterte am aufmerksamen Vicky-Keeper Felix Sager. Nach der Pause, der Einlauf von Bert Ehm dürfte erheblich gewesen sein, sahen die wenigen Zuschauer zunächst eine wesentlich agressivere Heimelf. Bis zur 70. Minute war Victoria plötzlich klar überlegen. Dies allerdings auch, weil sich BU auf die reine Ergebnisverwaltung beschränkte. Torchancen zum Anschlusstreffer ergaben sich geradezu zwangsläufig, über die Art und Weise diese zu verwerten (u.a. Antonio Ude, 66. – Schulz, 68.), schweigt der Schreiber dieser Zeilen lieber. Der Coach der beiden Akteure riss sich jedenfalls gleich Bündelweise die Haare vom Kopf! Aber Bert Ehm schien dann ein goldenes Händchen mit der Einwechslung von Frank Saaba zu haben, denn der traf mit einem trockenen 12-Meter-Schuss in der 69. Minute doch noch zum 1:2. Aber... - quasi noch im Jubeln - foulte Saaba im Gegenzug BU’s Osman Nasser so offensichtlich, dass Schiri Schmidt nur der Elfmeterpfiff blieb. Nasser musste verletzt raus – Oldie Jürgen Degen kam, schoss und siegte (73.). Unrühlmlicher Höhepunkt der ungenügenden Defensivleistungen der Hausherren war die 77. Minute, als Asante völlig hilflos den abermals entwischten Hasenpusch nur noch festhalten konnte. Zur Belohnung gabs die Rote Karte! Danach hätten die Gäste im Minutentakt das Ergebnis nach oben schrauben können, doch entweder fehlte das Zielwasser (Degen, 84.) oder es stand noch ein Victorianer auf der Torlinie (Degen-Kopfball, 87.). Der Freistoß-Pfostentreffer (90.) des – neben Keeper Sager - noch besten Vicky-Spielers, Rahn, war dann nur noch Makulatur! Kurios: In der 33. Minute verletzte sich Barmbeks Lars Scheer im Zweikampf so schwer, dass ein Rettungswagen gerufen werden musste. Nach fast 10-minütiger Behandlung (ausserhalb des Spielfeldes) und Diskussion mit den Notärzten, entschied Scheer sich jedoch nicht mit ins Hospital zu fahren und humpelte schwer angeschlagen in die Kabine. Diesen Biss hätte sich Vickys Coach Ehm wohl auch von seinen Jungs gewünscht!?
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