HEBC: Wolgast – Ünlü – Kocadal, Kirschstein – Aslan (ab 78. Bektas), Müller (ab 60. Pezerovic), Natusch, Petrobella (ab 81. Markmann), Sancak – Concilio, Meissner. Buxtehuder SV: Crüger – Schulenburg – Ziegler, Ramazanoglu – Falk, Nitschke (ab 90. König), S. Aichaoui – Bode, Graap – Seifert, Lenz Tore: 0:1 Lenz (79.), 1:1 Ünlü (85.) Rote Karte: Sancak (86., Tätlichkeit) Schiedsrichter: Stahs (FC St. Georg-Horn) Beste Spieler: keiner - keiner Zuschauer: geschätzte 200
Die Stimme blieb „Speedy“ Vamvakidis häufiger weg. Spiele am laufenden Band gehen auch an den Trainern nicht spurlos vorbei. Doch vier Minuten vor Schluss der Begegnung gegen den Buxtehuder SV hätte der HEBC-Coach allen Grund gehabt, richtig sprachlos zu sein. Schiedsrichter Alexander Stahs zeigte Erkan Sancak „Rot“, als dieser gerade einen Freistoß ausführen wollte. Was war geschehen? Kurz zuvor war Buxtehudes Liberos – ja, richtig gelesen; der BSV spielte wieder mit Libero – zu Boden gegangen. Eine Tätlichkeit in Form von zwei Fingern, in die Nase gesteckt. Doch der „Sünder“ war nicht Erkan Sancak gewesen, sondern – mit dem Vorbehalt, es selbst nicht gesehen zu haben – Dusko Pezerovic. So sagte es später jedenfalls der, der es eigentlich wissen musste: das „Opfer“ der Attacke, Alexander Schulenburg. Schiri Stahs verließ sich aber lieber auf seinen Linienrichter, der es anders gesehen hatte, und blieb selbst dann bei seiner Entscheidung, als er von Buxtehuder Seite auf seinen Irrtum hingewiesen wurde. Fast fünf Minuten diskutierten Schiedsrichter, Spieler und – natürlich – Vamvakidis die Entscheidung auf dem Platz, ehe die Partie dann doch noch zu Ende geführt wurde.
Überhaupt war die Schlussphase zugleich die Zeit der großen Aufregung. Da fiel in der 79. Minute der Führungstreffer durch Buxtehudes Sören Lenz wie aus heiterem Himmel. Thomas Bode hatte sich durchgetankt, den Ball im Strafraum verloren. Doch der ansonsten aufmerksame Libero Metin Ünlü stolperte, gab den Ball dadurch wieder frei. Lenz schaltete schnell und aus keiner Chance im zweiten Durchgang fiel das 0:1. Bitter, denn dem Spielverlauf und den Chancen nach waren eigentlich die Platzherren dran, in Führung zu gehen. Obwohl, so richtig herzerwärmende Torchancen waren auf beiden Seiten kaum zu sehen. Ünlü hielt es jetzt nicht mehr im Abwehrzentrum. So einen Patzer konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Als sechs Minuten später Buxtehudes Torwart Björn Crüger von der ihm zustehenden Lufthoheit im eigenen Strafraum keinen Gebrauch machte, konnte Ünlü den Ball ins Buxtehuder Tor wuchten. Mit dem Kopf kam er im gegnerischen Fünfmeterraum an den Ball. BSV-Trainer Wolfgang Nitschke schüttelte nicht zu Unrecht den Kopf über seinen Keeper, der nun schon das zweite Mal in Folge patzte.
Und das Fazit? Zufrieden war keiner. Die Buxtehuder hatten einen möglichen Sieg noch aus der Hand gegeben und die Platzherren mit viel Glück wenigstens einen von drei möglichen Punkten ergattert. Für beide Vereine geht der Abstiegskampf weiter. Stilianos Vamvakidis nannte den Punkt einen Gewinn, weil der Ausgleich doch ein wenig glücklich war. Ansonsten bemerkte er, was wohl den Fans auch aufgefallen war: Beide Teams wirkten müde und ausgepowert. „Der Akku ist leer“, sagte Vamvakidis und traf damit wohl den Nagel auf den Kopf.
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