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09.05.2006
Condors Abwehr hält nur 83 Minuten von



SC Condor – VfL 93 1:2 (1:0)

SC Condor: Ollik - Florkiw, Twardawa, Rohbaqsh, Haß – Ehlert (ab 73. Riechers), Müller, Szyszkowski (ab 65. Meuser), Schwoy (ab 88. Liebetanz) - Alao-Fary, Koch
VfL 93: Böse - Stepat, Nielsen (ab 78. Exposito), Bagci – Pedroso-Bussu, Antoniou (ab 46. Avarello), Laczkowski, Reich (ab 46. Leafah), Brehmer - Hartmann, Galica
Tore: 1:0 Alao-Fary (39., FE), 1:1 Exposito (84.), 1:2 Avarello (90.+2)
Besondere Vorkommnisse: VfL-Coach Hollerbach wurde nach Protesten auf die „Tribüne“ geschickt (62.)
Schiedsrichter: Born (SV Bergstedt)
Beste Spieler: Florkiw, Alao-Fary – Pedroso-Bussu
Zuschauer: 120

Die Spieler des SC Condor verstanden die Welt nicht mehr. Erschöpft und frustriert lagen sie auf dem heimischen Rasen und ließen wahrscheinlich die letzten sieben Minuten der Partie Revue passieren. Auf der anderen Seite jubelten die Spieler und der Anhang des VfL 93. Das Tor von Luigi Avarello in der Nachspielzeit bescherte dem Team vom Borgweg einen nicht mehr für möglich gehaltenen Dreier.

Doch der Reihe nach. Die erste Halbzeit bot wenig Höhepunkte. Nachdem der Tabellendritte vom Stadtpark in der ersten Viertelstunde mehr Spielanteile hatte, bekamen die Farmsener das Spielgeschehen zunehmend besser in den Griff. Allerdings ergab sich für beide Mannschaften keine zwingende Torchance. Auffallend war jedoch, dass die Abwehrreihe des SC Condor um Yama Rohbaqsh einen solideren Eindruck hinterließ als die Defensive des Aufstiegsaspiranten, die sich insbesondere in Abschnitt eins einige Unsicherheiten leistete.
Der Elfmeterpfiff von Schiri Sebastian Born nach 38 Minuten sorgte für den ersten Aufreger des Duells. Nach einem Zweikampf zwischen VfL-Verteidiger Daniel Brehmer und dem Condor-Stürmer Kai Koch, ging der Goalgetter der Gelb-Schwarzen zu Boden. Der Unparteiische zeigte daraufhin sofort auf den Punkt. Ob er mit der Entscheidung richtig oder falsch lag, darüber gingen die Meinungen auf dem Platz und am Spielfeldrand auseinander. Während die Heimmannschaft mit dem Pfiff natürlich einverstanden war, protestierte der VfL 93 lautstark.
Die Entstehung der Elfmetersituation sollte den Verantwortlichen vom Borgweg allerdings zu denken geben. Condors Mohamed Alao-Fary wurde in dieser Szene gleich von zwei VfL-Akteuren an der Seitenlinie in die Mangel genommen, dennoch konnte er sich von seinen beiden Bewachern lösen und tanzte durch die gegnerische Abwehr in den Strafraum. Danach bediente er Koch – mit bekanntem Ausgang…
Alao-Fary war es auch, der am Elfmeterpunkt die Nerven behielt. Zwar entschied sich VfL-Keeper Frank Böse für die richtige Ecke, gegen den platzierten Schuss konnte er jedoch nichts ausrichten. Mit 1:0 wurden die Seiten gewechselt.

Dass VfL-Coach Bernd Hollerbach mit der Leistung unzufrieden war, belegt die Tatsache, dass er in der Pause einen Doppelwechsel vornahm und Avarello sowie Hugh Leafah ins Spiel brachte. Der Tabellendritte hatte in der Folge mehr vom Spiel, ohne jedoch Torgefahr zu versprühen. Stattdessen hatten die Raubvögel – angetrieben von Alao-Fary als ständiger Unruheherd für die gegnerische Defensivabteilung – klarere Chancen. Zudem landete eine verunglückte Flanke von Eddy Szyszkowski nach gut einer Stunde auf der Querlatte.

Wenig später war das Spiel für Hollerbach beendet. Nachdem er schon länger mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns haderte, forderte er nach einem Zweikampf im 16er des Gastgebers lautstark Elfmeter. Als der Pfiff jedoch ausblieb, brachte er seinen Unmut deutlich zum Ausdruck. Daraufhin durfte der Ex-Profi das Spielgeschehen von der „Tribüne“ aus verfolgen. Das Team um den agilen Mittelfeldmotor Davide Pedroso-Bussu scheiterte in der Folge weiterhin an der gut organisierten Abwehr des Tabellen-Neunten. Bis zur 84. Minute konnten die 120 Zuschauer am Berner Heerweg keine Aktion der Mannschaft vom Stadtpark verzeichnen, die das Prädikat „Torchance“ verdiente. Sechs Minuten vor dem Ende war es jedoch soweit. Die erste größere Unsicherheit in der SCC-Hintermannschaft nutzte VfL-Joker Michael Exposito (gerade 5 Minuten im Spiel), der in der 84. Minute per Direktabnahme den Ausgleich erzielte.

Mit einem Remis gaben sich die Kontrahenten allerdings nicht zufrieden. Beide Clubs drängten auf die Entscheidung, was zu einem offenen Schlagabtausch führte. Die letzten Minuten entschädigten somit das Publikum für manche Längen im Spiel. Der VfL 93 hatte dabei die besseren Möglichkeiten, weil die Ordnung in der Defensive des Gastgebers zunehmend verloren ging. Dramatisch wurde es dann in der Nachspielzeit: Björn Hartmann traf aus kurzer Distanz den Pfosten. Der Ball prallte zurück in den Strafraum, Avarellos Nachschuss landete im Netz. Der vielumjubelte Siegtreffer für den Tabellen-Dritten, bei dem die Erleichterung spürbar war. Enttäuschte Gesichter hingegen beim SC Condor. 83 Minuten drückte die Defensive der Hausherren dem Spiel den Stempel auf, um am Ende mit leeren Händen dazustehen.


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