20.05.2006 Das Wiederholungsspiel endet 1:1 von Peter Strahl
präsentiert:
SC Victoria – TSV Sasel 1:1 (0:1)
SC Victoria: Sager – Asante, Dreßler, Bell, Schulz – Richter (ab 52. Saaba), Huremovic, Rahn, Paulick (ab 68. Gatica) – Ude, Akgül (ab 88. Rockel) TSV Sasel: Petersen – Reiman, Orlowski, Witthöft, von Malottke – Sedeghi, Luttermann (ab 46. Kiesewetter), Zoric, Karagöz – Tessen, Ratke (ab 80. Peitsch) Tore: 0:1 Karagöz (40.), 1:1 Ude (75.) Schiedsrichter: Zibull (Heidgrabener SV) präsentierte sein intaktes Familienleben, verpackte seine Frau in Regenbekleidung und stellte sie an die Linie. Diese Harmonie ließ für zweifelhafte Entscheidungen keinen Raum. Beste Spieler: Tessen - keiner Zuschauer: weniger als am Vortage, obwohl kein Entree gefordert wurde.
Das in der Überschrift zu diesem Bericht niedergelegte Empfinden des Berichterstatters findet leider im deutschen Regelwerk keine Zustimmung. Doch was in der Primera Divisiòn möglich ist, die geschätzten Kollegen in einem anderen Internetmedium hatten bereits darauf hingewiesen, hätte auch in der BRD durchaus eine Berechtigung. Jedenfalls, wenn man dieses Spiel als Maßstab nimmt. Am Freitag-Abend nach 45 Minuten 2:1 für Vicky, an diesem Sonnabend nach einer weiteren dreiviertel Stunde 0:1, gibt summa summarum ein Unentschieden. Ob nun 2:2 oder, wie oben zu lesen ist, 1:1 ist letztlich völlig piepe.
Wenn es schon etwas Besonderes ist, dass ein auf höherem Level – wozu die Verbandsliga zweifellos zählt, da hafo.de sonst kaum über sie so eingehend berichten würde - abgebrochenes Spiel bereits am Folgetag wiederholt wird, so ist noch bemerkenswerter die Geschichte im Zusammenhang mit dem Spielbeginn. Wie bereits am Freitag berichtet, sollte die Neuauflage am Sonntag um 15:00 stattfinden, fünfzehn Minuten später hieß es dann aber, dass es bereits um 10:45 Uhr wieder losgehen sollte. Da aber die vornehme Dame Vicky schon immer Wert auf Besonderheiten gelegt hatte, meinten einige im Hohelufter Rund, wenn schon vormittags, dann um 11:00 Uhr. Dass es dann schließlich schon am Sonnabend, aber erst um 21:00 zum Anpfiff kam, das hielten dann auch so lang gediente Experten wie die Herren Schickel und Eilers auf der Saseler, sowie Herr Kracht auf der blau-gelben Seite für eine absolute Einmaligkeit in der Freien und Hansestadt, jedenfalls im Verlauf ihrer Lebensjahre, wovon sie – wie der Referent – ja nun schon einige verbracht haben.
Die Begleiterscheinungen stellten sich dann auch als weitaus interessanter heraus, als das Spiel selbst. Während die Platzherren mit gegenüber dem Vortag unveränderter Elf auflaufen, müssen die Gäste Holger Sander und Karsten Höhne aus privaten Gründen sowie Carsten Gütschow ersetzen, weil sich der Routinier beim Warmlaufen einen Muskelfaserriss zuzieht und wohl für den Rest der Serie ausfällt.
45 Minuten lang ist von den Platzherren eigentlich gar nichts zu sehen. Ein Schuss von Stephan Rahn nach 25 und ein solcher von Antonio Ude nach 41 Minuten, die beide ihr Ziel nur knapp verfehlen, sind als einzige der Erwähnung wert. Die Gäste hingegen versuchen wesentlich effektiver zu spielen, müssen aber dennoch bis fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff auf eine Belohnung für ihre Bemühungen warten. Zu diesem Zeitpunkt setzt sich Timo Tessen auf dem rechten Flügel gegen zwei victorianische Defensivkräfte durch, seine gekonnte Hereingabe findet in der Mitte einen dankbaren Abnehmer in Volkan Karagöz, der aus sechs Metern unhaltbar für Felix Sager das Spielobjekt im Ziel unterbringen kann.
Auch im zweiten Spielabschnitt erweisen sich die Saseler als wesentlich engagierter und haben noch eine Riesenmöglichkeit. Für den eingewechselten Niko Kiesewetter erweist sich ein Abstand von fünf Metern zum Tor jedoch als noch zu groß, um den Ball dort unterzubringen (73.). Dessen Unvermögen gibt Vicky offenbar Anlass, aus ihrer Lethargie ein wenig aufzuwachen. Ein Standard muss herhalten, um ein Ergebnis zu Stande zu bringen, das keinem etwas nützt. Rahn-Freistoß auf Antonio Ude, der nur noch seinen Kopf hinzuhalten braucht (75.). Obwohl Gelb-Blau sich nun doch erheblich mehr bemüht, zählbares kommt, letztlich auch zu Recht, nicht mehr heraus.
Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers: 8 Spiele 3 Siege - 3 Remis - 2 Niederlagen - 13:10 Tore.
Stimmen:
Michael Schickel (in Vertretung für den erkrankten Interimstrainer des TSV Sasel Kurt Hesse): Das Unentschieden hilft keinem weiter. Wir waren 75 Minuten die klar engagiertere Mannschaft, vergeben dann nach 74 Minuten eine Riesenchance und sehen dann bei einem Standard wieder einmal ganz schlecht aus. So müssen wir uns nicht wundern, dass nach 90 Minuten letztendlich nichts herauskommt.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Im Gegensatz zu gestern hat meine Mannschaft heute eigentlich nur geschrien und gejammert. Die Saseler haben aber das ganze Spiel über gefightet. So hat meine Mannschaft nun wirklich nicht mehr als ein Unentschieden verdient. …
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