Mit Nachbarn ist es meistens so eine Sache. Entweder man verbringt mehrere Abende miteinander und es ergeben sich Freundschaften, oder das Gegenteil ist der Fall. Man kann sich nicht ausstehen und das erste gegnerische Blatt, welches im Herbst auf den eigenen Garten fällt, führt zu einer Klage. In Deutschland ist in dieser Hinsicht vieles möglich. Zwischen dem FC Süderelbe und dem BSV Buxtehude wird es soweit wohl nicht kommen. Die Buxtehuder können dem schon feststehenden Absteiger sogar dankbar sein, denn der FCS konnte die Buxtehuder 0:5-Klatsche bei Concordia ein wenig erträglicher gestalten, da HEBC mit 3:1 nach Hause geschickt wurde. Somit bleibt der Abstand des BSV zu HEBC weiterhin bei einem Punkt bestehen, nur das die Eimsbütteler noch ein Spiel mehr in petto haben. Ganz nebenbei konnte sich Süderelbe für die blamable 0:6-Hinspielpleite revanchieren.
Vor dem Spiel hatte FCS-Trainer Thorsten Bettin seine Mannen in die Pflicht genommen. Eine anständige Verabschiedung aus der Verbandsliga sei weiterhin gefragt, zudem könne man ja auch dem Nachbarn aus dem Norden Niedersachsens behilflich sein. Doch die Hilfe kam in der ersten Halbzeit eher von HEBC selber. Anstatt zumindest nur einen geringen Anteil der hochkarätigen Chancen zu nutzen und schon vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen, befand man sich beim Seitenwechsel in Rückstand. Verteidiger Akin war nach einer Standardsituation erfolgreich gewesen. Es scheint so, als wenn Süderelbe jetzt die etwas glücklichen Siege einfährt und die Tore aus dem Nichts schießt, die ein Aufsteiger vor allem zu Anfang einer Saison braucht, um nicht hoffnungslos ins Hintertreffen zu gelangen. Aber bekanntlich war das ja bei den Süd-Hamburgern nicht der Fall.
Die Gäste kamen nach der Pause dann doch zum verdienten Ausgleich und ein Punkt wäre im Abstiegskampf mehr denn je besser als gar nichts gewesen. Doch HEBC drückte auf den Sieg und fuhr dann doch mit leeren Händen nach Hause. Die arrivierten Stürmer Kreibich und Fliegel führten die Platzherren zum nächsten Dreier, der die Abschlusstabelle in ein paar Tagen ein wenig freundlicher aussehen lassen wird. Wie es für HEBC dann ausschauen mag, steht in den Sternen, oder wird vielmehr auf'm Reinmüller ausgetragen. Nach der Partie am morgigen Dienstag bei HR, folgen binnen fünf Tagen drei Heimspiele. Condor (Do.), Pinneberg (So.) und Niendorf (Di.) geben sich auf dem Grandplatz die Ehre. Annehmbare Aufgaben, da es nur noch für Pinneberg um Titelträume gehen könnte am Sonntag. Aber Vorsicht, für Süderelbe ging es ja auch um nichts mehr.
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