27.05.2006 VfL 93 marschiert unbeirrt in Richtung Oberliga von
präsentiert:
Buxtehuder SV – VfL 93 0:2 (0:0)
Buxtehude: Crüger – Sander (ab 79. Greco) – Stahmer, Graap – Falk, Ramazanoglu, G. Hamze, T. Bode, Demir – Lenz, Seifert (ab 82. Grobitzsch) VfL 93: Böse – Neumann – Bagci, Stepat – Pedroso-Bussu (ab 58. Avarello), Antoniou, Laczkowski, Reich (ab 46. Leefah), Brehmer – Hartmann, Galica (ab 63. Exposito) Tore: 0:1 Graap (77./Eigentor), 0:2 Exposito (82.) Schiedsrichter: Laws (SC Victoria) Beste Spieler: T. Bode – Hartmann Zuschauer: 200
Entscheidung oder Vorentscheidung? Das war die Frage! Nicht etwa nach dem Spiel, nein, vor Beginn der Partie. Mit einem Heimsieg bzw. einem Remis hätte der Buxtehuder SV den Klassenerhalt perfekt gemacht. Bei Sieg des VfL 93 hätte die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft und Oberliga-Aufstieg getätigt – und so war es auch. 75 Minuten hielt das Buxtehuder Bollwerk der Angriffsmaschinerie von Hollerbachs Schützlingen stand, dann jedoch fiel es. Ein Eigentor von Alexander Graap (77. Minute) sowie ein platzierter Distanzschuss Michael Expositos (82.) sorgten für den 18. VfL-Sieg im 33. Pflichtspiel. Fünf Punkte beträgt nun der Abstand zum SC Concordia, der morgen um 15 Uhr beim TSV Sasel antreten muss.
Gesprächsthema Nr.1 im Jahnstadion: Der Drei-Punkte-Gewinn des BSV beim SV Lurup und wie der Buxtehuder SV sich retten kann. Fotos: A. Matz
Zum Parkweg will Hollerbach morgen dennoch nicht fahren. "Was soll ich da, ich kenne doch beide Teams", witzelte der Ex-Profi. Bei einem Remis zwischen Sasel und Cordi wäre sein Team vorzeitig Meister. "Dann wird mich schon jemand anrufen." Ob BSV-Trainer Wolfgang Nitschke morgen seinerseits nach Niendorf fährt, ist nicht bekannt. Vielleicht macht ja auch er sich einen ruhigen Nachmittag und hofft auf einen Anruf. Denn siegt der gastgebende NTSV gegen Schnelsen, wäre Buxtehude trotz der heutigen Niederlage vorzeitig gerettet. So gesehen muss die Antwort auf die eingangs gestellte Frage lauten: Vorentscheidung um die Meisterschaft. Morgen könnte es für beide Clubs heißen: Entscheidung!
Abwehrbollwerk Buxtehude: Hier Thomas Bode (Nr. 3) und Hendrik Stahmer gegen VfL-Spieler David Laczkowski
Den Sieg im Buxtehuder Jahnstadion hatten sich die Kicker vom Borgweg jedenfalls redlich verdient. 90 Minuten lief die Partie auf ein Tor – das von BSV-Keeper Björn Crüger. Auf die Frage, ob er in einem Punktspiel jemals so wenig zu tun gehabt hätte, kam VfL-Schlussmann Frank Böse mächtig ins Grübeln. Diese Gedächtnisleistung nach dem Schlusspfiff war mit Abstand die schwierigste Aufgabe, die er an diesem Samstag zu bestehen hatte. Weil der VfL den Gastgebern spielerisch und taktisch überlegen war, taten die Niedersachsen das – aus ihrer Sicht – einzig Richtige, weshalb sich Böse fast schon langweilte: Sie stellten sich mit neun Mann hinten rein und lauerten auf Konter. Frei nach dem Motto: Hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott.
Alexander Graap (hinten liegend) trifft zum 0:1 ins eigene Netz.
Diese Marschroute ging auch 75 Minuten auf und hätte beinahe zum ersehnten Punktgewinn geführt. Dem Umstand, dass der VfL bis dahin nicht eine richtige Torchance besaß und vor dem Buxtehuder Gehäuse mehr als einmal umständlich zu Werke ging, interpretierte Hollerbach auf seine Weise: "Wir haben äußerst clever und geduldig gespielt." Trotzdem bedurfte es Buxtehuder Schützenhilfe, um in Führung zu gehen. Graap fälschte eine Hereingabe von David Laczkowski ins eigene Tor ab (77.). Dem BSV, bis dahin nicht einmal gefährlich vor Böses Kasten aufgetaucht, gelang im direkten Gegenzug fast der Ausgleich. Doch Patrick Seifert verpasste eine Hereingabe von Sören Lenz knapp. Acht Minuten vor dem Ende dann die Entscheidung durch Exposito, der zum 2:0 einschoss. Hollerbach attestierte seiner Elf anschließend "eine Spitzenmannschaft zu sein". Der BSV habe sich zerrissen, seine Kicker aber nie die Geduld verloren. Dem ist nicht zu widersprechen, nur der Kommentar von Wolfgang Nitschke hinzu zu fügen: "Wir haben uns 75 Minuten gut gewehrt. Nach dem Spielverlauf wäre es für den VfL allerdings fast schon tragisch gewesen, wenn sie hier nicht gewonnen hätten." Hollerbach jedenfalls jubelte, Nitschke nicht so sehr. Abwarten, ob morgen einer von beiden Grund zum Feiern hat... – oder gar beide?
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