Jahrmarkt-Wochenende in Wedel – da wollte auch der TSV etwas für die Unterhaltung seiner Fans tun. Immerhin acht Treffer konnten die immer noch über zweihundert Unentwegten im Elbestadion sehen – allerdings alle für den Gegner. So bot die Fischer-Elf auch eher Geisterbahn-Fussball, bei dem es den Fans wirklich gruseln konnte. Geradezu emotionslos und ohne Leidenschaft ließ sich der TSV von der – zugegeben – starken Holstein-Reserve förmlich „abschlachten.“ Die Gäste-Elf von Coach Volker Manz war den Hausherren in allen Belangen überlegen und dominierte die Partie nach Belieben. Ein frühes Eigentor (8.) durch Wedels völlig indisponierten Libero Knut Assmann, der einen Jensen-Schuss unglücklich abfälschte, brachte Holstein bereits früh auf die Siegerstraße. Die Abwehrviererkette um Routinier und Ex-St.Paulianer Andre Trulsen ließ gegen die harmlose TSV-Offensive nichts anbrennen und die agile Mittelfeldreihe der Störche war von den Gastgebern nie zu kontrollieren. So fielen die Treffer zum Pausenstand von 4:0 durch Sebastian Wojcik (19.), Sören Seidel (26.) und Julian Lüttmann (36.) geradezu zwangsläufig, Insbesondere die letzten zehn Minuten vor der Pause bot Holstein den Zuschauern „Rasenschach“ der allerersten Güte. Der Ball lief mehrfach über 10 bis 12 Stationen, ohne dass ein Wedeler überhaupt ans Leder kam. Auch nach der Pause änderte sich daran nichts. Zwar hatte TSV-Coach Michael Fischer noch versucht Schadensbegrenzung zu betreiben, aber auch der Liberowechsel (Palapies für Aßmann) zeigte nicht wirklich Wirkung. Die starke Holstein-Offensivabteilung stürzte die Gastgeber – und hier insbesondere die beiden Manndecker Thorsten Zessin und Heiko Barthel - von einer Verlegenheit in die nächste. So konnten Seidel (52.), Trulsen (54.), und Lüttmann (58.) das Ergebnis mühelos binnen sechs Minuten auf 7:0 hochschrauben. Den Schlusspunkt setzte Rohwer mit dem für den TSV Wedel noch schmeichelhaften 8:0 in der 76. Minute.
Stimmen:
Michael Fischer (Trainer TSV Wedel): Für uns ist der Zeitpunkt gekommen Flurbereinigung zu betreiben. Das Eine ist, gegen einen wirklich starken Gegner zu verlieren, aber das Andere ist die Art und Weise. Heute hätte ich auf fast allen Positionen umstellen können, ohne dass dies irgendetwas bewirkt. Diese Vorstellung meiner Elf hatte weder etwas mit Oberligafußball noch mit leistungsbezogenem Sport zu tun. Der Unterschied zwischen Holstein und uns ist auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen: Volker Manz hatte Spieler auf dem Platz die gewinnen wollten, das wollten meine Spieler eindeutig nicht. Ich muss mir jetzt überlegen, ob ich die jungen Spieler reinwerfe oder ob ich es lasse und sie damit vor solchen Schlappen schütze.
Volker Manz (Trainer Holstein Kiel II): Endlich haben wir unsere spielerische Überlegenheit, die wir in den letzten Wochen nicht in die nötigen Punkte umwandeln konnten, konzenztriert auch in Tore und damit Punkte umgemünzt. Wenn wir so auch an die nächsten Aufgaben herangehen, können wir unser Ziel, einen Platz unter den ersten Sieben am Ende zu belegen, sicher auch erreichen.
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