28.05.2006 VfL 93 endgültig Meister, Sasel abgestiegen von
TSV Sasel – SC Concordia 0:0
TSV Sasel: Sander - Höhne, Reiher, von Malottke (ab 88. Karagöz), Reimann - Orlowski, Dau (ab 77. Luttermann), Zoric, Raptis (ab 72. Kiesewetter) - Tessen, Ratke SC Concordia: Kindler - Sahin, Drews (ab 83. Krohn), Tramm - Janßen, Kalla, Staczek, Lentz, Augustin - Nunes (ab 55. Maxhuni), Buchholz Tore: Fehlanzeige Beste Spieler: Sander / geschlossene Mannschaftsleistung Schiedsrichter: Gielow (GW Eimsbüttel) Zuschauer: ca 180
Spannender hätte die Ausgangssituation vor dem Spiel kaum sein können: Für beide Mannschaften ging es um alles; unbedingt musste ein Sieg her. Cordi brauchte die drei Punkte, um den Abstand auf den VfL 93, der gestern bereits vorgelegt hatte, bei zwei Punkten zu halten und sich damit für den letzten Spieltag die Chance auf die Meisterschaft aufrecht zu erhalten. Sasels Hoffnungen dagegen waren eher theoretischer Natur, denn nur wenn Schnelsen die beiden letzten und Barsbüttel das letzte Spiel verlieren würden, gäbe es noch Hoffnung auf den Klassenerhalt. Allerdings nur bei zwei Siegen aus den letzten beiden Partien, und darüber hinaus würden auch noch fünf Tore Unterschied in der Tordifferenz aufgeholt werden müssen.
Für Spannung war also gesorgt, und dementsprechend engagiert traten beide Mannschaften auch von Beginn an auf. Dennoch dauerte es bis zur 15. Minute, bis der SC Concordia sich die erste Torchance herausspielte. Ricardo Nunes legte den Ball per Kopf in den Lauf von Tim Buchholz, der scheiterte jedoch im Duell eins gegen eins gegen TSV-Torwart Holger Sander. Das sollte bei weitem nicht die einzige gute Chance für Buchholz bleiben. So zielte er zum Beispiel sieben Minuten später aus ähnlich aussichtsreicher Position etwas zu hoch. Das war es auch schon fast aus einer ersten Halbzeit, in welcher der Favorit ein leichtes spielerisches Übergewicht hatte. Sasel kam nur einmal richtig gefährlich vors Tor, doch Karsten Höhnes Kopfball nach einer Ecke war zu schwach um Marcel Kindler in Bedrängnis zu bringen (45.). Nach dem Seitenwechsel mussten die Teams nun mehr wagen. Als erstes reagierte Andreas Klobedanz, der Arthur Maxhuni für Ricardo Nunes brachte (55.). Maxhuni bekam nach guter Vorarbeit von Buchholz auch postwendend die erste dicke Möglichkeit der zweiten Hälfte, scheiterte aber am starken Sander (66.). Nun entwickelte sich das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch. Zunächst vergaben Thomas Reiher und Rene Ratke die 100%ige Doppelchance zur TSV-Führung (77.), dann scheiterte Sven Tramm mit einem Kopfballversuch an Sander (88.). In der 90. schließlich standen beide Fanlager kurz vor dem Herzinfarkt, so nervenaufreibend war das Spielgeschehen jetzt. Erst schoss Buchholz völlig unbedrängt den Ball aus sieben Metern am Tor vorbei (fast wie Ailton gegen Werder). Im direkten Gegenzug sah sich Cordi-Schlussmann Kindler drei Saselern gegenüber, doch der eingewechselte Kiesewetter verstolperte den Ball, so dass seine Mitstreiter bei seinem Abspiel im Abseits standen. Und es war immer noch nicht Schluss: Erst nachdem Rene Ratke auf der einen und Thorsten Lentz auf der anderen Seite knapp am Tor vorbeischossen, beendete Schiri Gielow die Partie.
Damit ist klar, dass der TSV Sasel nächstes Jahr mit dem Trainergespann Sander / Greve in der Landesliga antreten muss. Außerdem steht der VfL 93 damit als neuer Meister fest. Das Team von HAFO.de gratuliert hiermit dem Team von Bernd Hollerbach zur Meisterschaft und wünscht dem TSV Sasel viel Erfolg in der Landesliga; vielleicht (hoffentlich!!!) sieht man sich ja in der übernächsten Saison in der Verbandsliga wieder.
Holger Sander entschärft einen Schuss von Arthur Maxhuni. (Foto: Jens-Peter Schneider)
Stimmen:
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia): Wir haben heute deutlich gezeigt, warum wir kein Meister geworden sind. Ich erinnere mich noch an fünf bis sechs andere Spiele in der Rückrunde, die ähnlich gelaufen sind. Diese Punkte fehlen dann natürlich am Ende. Wir sind engagiert aufgetreten, hatten den nötigen Biss und haben das Spielgeschehen dominiert. Darüber hinaus haben wir uns sieben bis acht ganz klare Torchancen herausgespielt. Soweit so gut; doch aus diesen Tormöglichkeiten hätten wir viel mehr machen müssen, dann würden uns jetzt auch nicht nochmal zwei Punkte fehlen. Wenn wir nicht in der Rückrunde drei Spieler in der Offensive hätten ersetzen müssen, wäre sicherlich vieles anders gelaufen. Zumindest würden wir noch bis zum letzten Spieltag die Meisterschaft offen halten. Ich bin trotzdem mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben wirklich eine ganz tolle Truppe und es macht unheimlichen Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten. Ich gratuliere auch Bernd Hollerbach und dem VfL 93 zur Meisterschaft. Wer eine solch überragende Rückrunde spielt und dort fast 40 Punkte holt, der hat den Titel wirklich verdient.
Kurt Hesse (Interimstrainer TSV Sasel): Das Thema Chancenverwertung kann ich gleich aufgreifen. Wir haben uns heute taktisch sauber verhalten, waren in den Zweikämpfen drin und haben das nötige Engagement an den Tag gelegt. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass wir die Chancen zum Sieg kriegen, wenn wir bis zur 75. Minute die Null halten. So war es dann auch, aber diese Chancen blieben ungenutzt. Das 0:0 hilft am Ende keinem. Ich wünsche dem TSV Sasel alles Gute. Die Mannschaft hat wirklich Charakter, und das hat sie unter anderem heute unter Beweis gestellt.
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