Wedeler TSV: Hansen – Haeder, Schoppe (ab 73. Zajac), Barthel – Möller, Haye, Abshagen (ab 90. Bakan), Meesenburg, Köhnecke – Matthiesen, Obertopp (ab 62. Madugu) SV Lurup: Hencke (ab 31. Flügel) – Heinßen, Esbruch, Wehrheim, Lauschat – Carallo, Friedrich, Suaidy, Sander – Schacht (ab 46. Henricy), Bräuer (ab 57. Trilk) Beste Spieler: Matthiesen, Abshagen – Heinßen, Trilk Tore: 1:0 Meesenburg (74.), 1:1 Trilk (90.) Schiedsrichter: Ehlert (Groß Flottbek) Zuschauer: 150
Vom Winde verweht – so könnte das Motto der letzten Heimpartie des Wedeler TSV der laufenden Saison gelautet haben. Denn die Böen pfiffen gewaltig durch das zugige Elbestadion, ließen Hüte und Mützen davonfliegen und den reichlichen Baumbestand um den Platz wie eine sich in Aktion befindliche Gruppe Formationstänzer erscheinen. Die Spiellaune und den Spaß am Fußball trieb der Sturm hingegen nicht von der Wedeler Heimstätte fort.
Befreit von den Zwängen und Ängsten des Abstiegskampfes durften sich die Hausherren in ihrer Kür noch einmal den eigenen Zuschauern präsentieren. Da auch die Gäste von der Flurstraße nach den jüngsten Punktabzügen keinen entscheidenden Satz nach vorne mehr vollbringen würden, lieferten beide Teams ein munteres Spielchen, das ohne Druck vonstatten ging und deshalb (oder trotz dessen?) einige sehenswerte Aktionen bereithielt. Man präsentierte sich ungeachtet der für Amateurverhältnisse kaum zu steigernden Strapazen der vergangenen Wochen in nach wie vor guter körperlicher Verfassung und erarbeitete sich einige Torgelegenheiten. Auf beiden Seiten, wohlgemerkt. Lurup kam verstärkt über die linke Seite und setzte immer wieder den schnellen Michael Heinßen in Szene, der oft bis zur Grundlinie marschierte und den Ball anschließend auf potentielle Abnehmer in der Mitte weiterleitete. Ein Treffer gelang trotz dieser guten Ansätze freilich nicht. Zumindest vorerst.
Auf der Gegenseite wirbelten zuvorderst Mittelfeldmotor Marcel Abshagen sowie Angreifer Nils Matthiesen, der sich in erster Reihe mittlerweile sehr anständig eingelebt hat und dadurch während der zurückliegenden Partien zweifelsfrei sein Scherflein zum Klassenverbleib des TSV beitrug. Ebenso übrigens wie eine zunächst auf Verwunderung gestoßene und durchaus mit Risiko beladende Entscheidung des Wedeler Trainers Michael Noffz, der mitten in der größten Not auf weitere Einsätze seines Kapitäns Stefan Fleischanderl verzichtete. „Seitdem haben wir nur ein Spiel verloren und also alles richtig gemacht“, meinte Noffz in der Rückschau.
Im ersten Durchgang des finalen Heimauftritts besaßen Matthiesen und André Möller aus Weitschüssen resultierende Gelegenheiten und wurden dank ihres couragierten Einsatzes in der jeweiligen Szene mit Beifall bedacht. Nach der Pause brachten die Gäste in André Trilk einen frischen Stürmer, der sich in der ihm zugestandenen Einsatzzeit durchaus in den Vordergrund zu drängen wusste und mehr überzeugte als die Spitzen der Anfangsformation. In der 67. Minute strich die Kugel nach seinem Kopfstoß knapp am Gehäuse vorbei – sein Erfolgserlebnis sollte noch folgen. Auch sein Kollege Jens Suaidy hielt wenig später seinen Schädel nach einer hohen Hereingabe durchaus wirkungsvoll in die Flugbahn des Balles und fehlte sein Ziel ebenso knapp. Für den TSV zeichnete mittlerweile Kristof Meesenburg für die Torgefahr verantwortlich. Ohne Fortune noch nach 68 Minuten, dafür umso sehenswerter gute sechs Uhrumdrehungen später, als der Mittelfeldspieler durch einen satten Flachschuss von der Strafraumgrenze das 1:0 markierte. Doch die Gäste gaben sich nicht geschlagen und erhielten ihre Chancen. Björn Henricy verpasste den Ausgleich in der 79. Minute freistehend, ehe in der Nachspielzeit der zuvor erwähnte Trilk am richtigen Fleck lauerte und das Spielgerät aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie brachte, nachdem sich Wedels Defensive vergeblich darum bemüht hatte, den eigenen Strafraum zur Sperrzone umzufunktionieren. Dass die Luruper diesen einen Angriff überhaupt hatten einleiten dürfen, darüber empörten sich die Gastgeber trotz aller Belanglosigkeit dieser Partie am Ende dennoch. Kein Wunder, hatte doch zuvor ein Abwehrmann von der Flurstraße regelwidrig die Hände bei der Ballannahme zur Hilfe genommen und sich zudem als „letzter Mann“ in prominenter Position befunden. Doch Noffz nahm es leicht: „Es gab Chancen auf beiden Seiten, insofern ist das Ergebnis in Ordnung.“
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.