30.05.2006 Mit letzter Kraft rettet sich Schnelsen über die Ziellinie von
FC Süderelbe – Germania Schnelsen 2:2 (1:2)
FC Süderelbe : Butt – Meier, D. Meyer (ab 64. Tan), Akin – Ahlers, Militsis, Ludowici, Dewitz, Dengler (ab 76. Hallbrock) – Gerdan, Kreibich Germania Schnelsen: Tormählen – Naefken, Prüfer, Möller – Borbonus, S. Meyer (ab 68. Thiessen), Wolf, Missfeldt, Koch – Hülsebusch, Hildebrand (ab 89. Kwem)
Tore: 0:1 Hildebrand (9.), 1:1 Militsis (15.), 1:2 Hildebrand (26.), 2:2 Dewitz (53.) Schiedsrichter: Bliesch (Niendorfer TSV), drückte zweimal (mindestens) ein Auge zu Gunsten der Heßmann-Elf zu Beste Spieler: Dewitz, Gerdan - Hildebrand Zuschauer: 100
Es ist genau 20:46 Uhr, die Nachspielzeit ist angebrochen. Ein letzter Eckball für den FC Süderelbe segelt in den gegnerischen Strafraum. Doch zu kurz. Zum wiederholten Male befördern die Gäste aus Schnelsen den Ball weit aus der Gefahrenzone. Wenige Augenblicke später ertönt am Kiesbarg der Abpfiff. An der Seitenlinie reckt Patrick Heßmann die Arme in die Höhe und sein verletzter Spieler und Co-Trainer Björn Rädel sinkt erleichtert in die Knie. Für den Verein, der zu Saisonbeginn von vielen als Absteiger Nummer Eins gehandelt wurde, hat die Saison ein glückliches Ende genommen.
Sie haben es nach einer Zitterpartie tatsächlich geschafft. Germania Schnelsen spielt Dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem Basbütteler SV auch in der kommen Saison in der Verbandsliga. Wer zukünftig eine Klasse tiefer antreten muss, ist jedoch immer noch nicht klar. Der kuriose Spielausfall am Saseler Parkweg zwingt den Buxtehuder SV zum Nachsitzen und macht den Barsbütteler SV, der den SC Concordia am Abend überraschend deutlich mit 4:1 bezwingen konnte, zum hilflosen Zuschauer. Einen Punkt benötigen die Niedersachsen noch zum Klassenerhalt – der Abstiegskampf wird zu einem ganz zähen Kaugummi.
Den Schnelsenern dürfte das alles egal sein. Mit einiger Mühe und der nötigen Portion Glück gelang letztlich der Punktgewinn, der zum Klassenerhalt reichen sollte. Süderelbe beendete hingegen mit einer engagierten Leistung mehr als anständig sein einjähriges Gastspiel in der Verbandsliga. Fabian Hildebrand hatte die Gäste in einer kurzweiligen ersten Halbzeit zweimal in Führung geschossen. Auf der Gegenseite gelang Alexander Militsis nach Zusammenspiel mit Michael Ahlers der zwischenzeitliche Ausgleich. Beide Teams hatten noch weitere Möglichkeiten zum Torerfolg, die knappe Führung ging für die Gäste jedoch aufgrund der etwas höheren Spielanteile zu diesem Zeitpunkt in Ordnung.
Wie groß die Nervenanspannung bei den Schnelsener Spielern war, merkte man nach Wiederanpfiff. Immer wieder schlichen sich Abspielfehler ein. Süderelbe spielte selbstbewusst nach vorne und Schnelsen zog sich mit seinem letzten Aufgebot (unter anderem ohne Hardekopf, Rädel, Bastian und Alexander Holm) immer mehr zurück. Die Folge war der Ausgleich durch Christian Dewitz mit einem genau platzierten Kopfball, nachdem gerade erst wieder acht Minuten gespielt waren. Schnelsen suchte auch danach weiter sein Heil in der Defensive. Nach vorne gelang wenig bis nichts. Lediglich Maik Borbonus tauchte zweimal erwähnenswert im Strafraum des Gegners auf (75./ 88.). Die besseren Chancen hatte Süderelbe. Eine davon vergab Militsis, nachdem er sich energisch über die linke Seite durchgesetzt hatte (62.), die andere ließ Michael Ahlers ungenutzt (69.). Glück hatten die Schnelsener, als Schiedsrichter Bliesch unmittelbar vor der Militsis-Chance ein Handspiel von Ingo Prüfer im Strafraum als unabsichtlich wertete. Ebenso blieb ein möglicher Elfmeterpfiff aus, nachdem Dewitz im Strafraum zu Fall gekommen war (77.). Zwei strittige Entscheidungen, die mit dafür sorgten, dass die Heßmann-Elf am Ende den Klassenerhalt bejubeln durfte – und Barsbüttel und Buxtehude ein weiteres Mal einem echten Abstiegskrimi entgegensehen.
Stimmen:
Patrick Heßmann (Trainer Germania Schnelsen): Sicherlich lief es heute teilweise sehr glücklich für uns. Es gibt natürlich Schiedsrichter, die in der Situation, wo Ingo Prüfer mit der Hand auf den Ball fällt, Elfmeter pfeifen. Auf der anderen Seite hat der Gegner auch nicht besonders viele Chancen gehabt. Man muss sehen, dass wir heute mit dem letzten Aufgebot gespielt haben, da kurzfristig noch Spieler bei uns ausgefallen sind. Ich denke, wenn man beide Halbzeiten betrachtet, ist das Unentschieden gerecht.
Thorsten Bettin (Trainer FC Süderelbe): Eigentlich kann es heute nur einen Sieger geben und das sind wir. Ich weiß nicht, warum uns zwei Elfmeter verweigert wurden. Es tut mir Leid für die Vereine, die jetzt noch im Abstiegskampf stecken. Wir haben alles gegeben, aber gegen zwölf Mann war ein Sieg nicht möglich.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.