28.07.2006 Saisonauftakt im Marienthal: Cordi lässt es fünfmal krachen von
SC Concordia – VfL Pinneberg 5:0 (3:0)
SC Concordia: Kindler – Reymann, Kalla, Mandic – Knop, Pornhagen, Janke (ab 74. Buchholtz), Staczek, Krohn – Flores (ab 59. Jakobs), Jurkschat (ab 86. Erlebach) VfL Pinneberg: Omerhodzic – Müller, Dobirr (ab 67. Arndt), Wagler (ab 53. Jung) – Sedeghi, Grabau, Mokaddem, Holzapfel – Schulz (ab 58. Rathje), da Silva Mendes, Alavanda
Tore: 1:0 Pornhagen (20.), 2:0 Flores (32.), 3:0 Flores (45.+ 1), 4:0 Jurkschat (46.), 5:0 Flores (56.) Besonderes Vorkommnis: Omerhodzic hält Foulelfmeter von Janke (60.) Schiedsrichter: Kruse (FC St.Georg/ Horn), hatte die leicht zu leitende Partie immer im Griff Beste Spieler: Flores, Staczek, Janke, Jurkschat - keiner Zuschauer: 650
650 Zuschauer fanden am Freitagabend den Weg ins Marienthal. Diese Zahl erfüllte zwar nicht ganz die Erwartungen, die man sich beim SC Concordia für die akribisch vorbereitete Saisoneröffnung vorgestellt hatte, aber dennoch konnte man hinterher von einem insgesamt gelungenen Auftakt für die „neue“ Hamburg-Liga sprechen. Michael Schickel und Wolfgang Nitschke interviewten im Vorprogramm in gewohnter Manier Trainer, Spieler und Offizielle der Spielklasse, dazu wurde ein bunt gemischtes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Als Gast erschien ebenso der Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes Dr. Friedel Gütt, der sich am kommenden Donnerstag im Concordia-Clubheim mit den Hamburger Vereinsvertretern zu einem intensiven Meinungsaustausch treffen wird. Thema: Die Reform der Spielklassen ab der Saison 2008/ 2009 und dabei insbesondere die Zukunft der Oberligen. Möglich, dass diese als Bindeglied zwischen den geplanten drei Regionalligen und den jeweiligen Verbandsligen ab diesem Zeitpunkt der Vergangenheit angehören werden und der Aufstieg in die Regionalliga am Ende der Saison durch eine finale Aufstiegrunde ausgespielt wird.
Ein gelungener Auftakt war es für den SC Concordia ohne Frage auch in sportlicher Hinsicht. 20 Minuten lang konnte der VfL Pinneberg das Spiel offen gestalten, danach war ein eindeutiger Klassenunterschied zwischen beiden Teams zu erkennen. Den Unterschied schlechthin verkörperte an diesem Abend mit Carlos Flores einer von sieben Neuzugängen des SC Concordia (bei Pinneberg waren es sogar deren acht!), die Andreas Klobedanz in die Anfangsformation beordert hatte. Flores wirbelte die VfL-Abwehr des Öfteren nach Belieben durcheinander und durfte sich bei seiner Auswechslung nach nicht einmal einer Stunde Spielzeit den verdienten Applaus der Zuschauer abholen. Auf seinem Konto standen zu diesem Zeitpunkt drei Treffer und eine Torvorlage – ein Traumeinstand für den ehemaligen Meiendorfer.
Ein anderer Neuzugang sorgte in der 20. Minute für den ersten Treffer der neuen Saison. Nachdem die Pinneberger den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren hatten, wurde Flores umgehend steil geschickt. Seinen anschließenden Querpass brauchte Mathias Pornhagen (ebenfalls zuvor Meiendorf) nur noch ins leere Tor schieben. Concordia begann nun die Partie zu dominieren und legte nur wenig später nach. Fast von der Mittellinie startete Flores ein beeindruckendes Solo und schloss dieses zum verdienten 2:0 ab (32.). Mit dieser Einzelaktion offenbarte er die Lücken in der Gäste-Abwehr genauso wie mit seinem zweiten Alleingang kurz vor dem Halbzeitpfiff. Wieder marschierte er ungehindert durch die Hintermannschaft des VfL und ließ Sinanudin Omerhodzic mit einem gezielten Flachschuss keine Chance. Wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel besorgte Mario Jurkschat (Neuzugang vom VfL 93) das 4:0 und Flores erzielte per Kopf nach Flanke Jurkschat bereits frühzeitig den 5:0-Endstand (56.). Paul Janke hätte kurz darauf sogar das halbe Dutzend vollmachen können. Doch der Mittelfeld-Regisseur verschonte seinen Ex-Verein, als er einen an Jurkschat verursachten Foulelfmeter zu unpräzise schoss (60.).
Danach war die Luft mehr oder weniger raus. Bis auf einen Pfostenschuss von Youngster Marin Mandic, der aus den eigenen Junioren in den Ligakader aufgerückt ist und erst im August seinen 18. Geburtstag feiern wird, hielt sich Cordi bis zum Ende zurück. Pinneberg hätte noch durch einen Heber von Imad Mokaddem zum Ehrentreffer kommen können, blieb aber ansonsten völlig ungefährlich. Trotz der deutlichen Niederlage wollte sich VfL-Trainer Michael Fischer jedoch nicht unter kriegen lassen. „Wir werden in den nächsten Wochen genau wie heute noch einiges an Lehrgeld zahlen müssen. Es wird sicherlich nicht die letzte Niederlage gewesen sein, aber es wird auch Spiele geben, in denen wir punkten können und punkten werden“, so Fischer nach Spielende. Auch seinen Humor hatte er noch nicht verloren: „Es ist schließlich noch nichts passiert. Wir sind nur drei Punkte hinter dem Tabellen-Ersten…“. Concordia-Coach Andreas Klobedanz wollte den Sieg anschließend nicht überbewerten: „Es war ein gelungener Einstand, mit dem Spiel selber bin ich aber nicht völlig zufrieden. Wir haben jetzt drei Punkte, mehr nicht.“
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