Buxtehude: Crüger – Nitschke, H. Stahmer, Uhlemann, Falk – S. Aichaoui, Ramazanoglu, Graap, G. Hamze – Grobitzsch (ab 60. T. Stahmer), Seifert (ab 73. Greco) HR: Schulz – Tolkmitt (ab 20. Marquardt), Wroblewsky, Krause – Grabow (ab 70. Schabacker), Pries (ab 67. Bösch), Pannen, Gregori, Diederichsen – Kremer, Rückert Tore: 1:0 Seifert (62.) Rote Karte: Falk (57., Nachtreten) Schiedsrichter: Thielert (TSV Buchholz 08) – pfiff manchmal etwas kleinlich, lag bei den entscheidenden Szenen jedoch richtig Beste Spieler: Crüger, S. Aichaoui, H. Stahmer – Pannen Zuschauer: 120
Es ist schon Ironie pur: Da führt der Hamburger Fußball-Verband gleich zu Beginn der Saison eine "Englische Woche" ein, um möglichst viele Spieltage vor dem Weihnachtsfest zu absolvieren und so den Vereinen die abermalige Erfahrung eines langen und durch viele Absagen gekennzeichneten Winters zu ersparen – und dann das! In und um Hamburg schüttete es an diesem Abend wie aus Kübeln, Gewitter gab's gratis dazu. Wurde die Partie zwischen BU und Concordia noch abgebrochen, so stand diejenige in Buxtehude zumindest zeitweilig kurz davor. Die Hausherren vom BSV Buxtehude jedenfalls erwiesen sich als die besseren Wassersportler und siegten durch ein Tor von Patrick Seifert (62. Minute) mit 1:0 gegen die SV Halstenbek-Rellingen, die aus ihrer rund 35 Minuten währenden Überzahl kein Kapital schlagen konnten.
Die entscheidenden Figuren in einem trotz der widrigen Bodenverhältnisse flotten Spiel waren die Torhüter. Held oder Depp – der Grat für die Schlussmänner ist allzu oft sehr, sehr schmal. Vor 120 Zuschauern im Jahnstadion waren die Rollen an diesem Abend klar verteilt: Während HR-Keeper Dennis Schulz der entscheidende Fehler unterlief, als er eine vergleichsweise harmlose Hereingabe von Alexander Graap dem Buxtehuder Torschützen vor die Füße fallen ließ, avancierte sein Gegenüber Björn Crüger zum Matchwinner. Dreimal parierte der 22-Jährige in der Nachspielzeit glänzend, dreimal verzweifelte Gäste-Trainer Oliver Berndt an der Außenlinie ob der Reflexe des BSV-Schlussmanns. Gleichwohl: Crüger leistete sich auch die eine oder andere Unsicherheit, Schulz’ Fehler beim Gegentor war sein einziger in 90 Minuten. Aber er ist eben sehr schmal, der Grat, der bei Torhütern über die Rolle des Helden und Deppen entscheidet.
Der Sieg der Hausherren jedenfalls war hochverdient, da waren sich BSV-Trainer Wolfgang Nitschke und HR-Manager Hans-Jürgen Stammer einig. Buxtehude investierte mehr ins Spiel, wollte die drei Punkte zwingender als die Schleswig-Holsteiner. Selbst als Daniel Falk wegen eines überflüssigen Foulspiels von Schiedsrichter Sascha Thielert zu Recht vom Feld gestellt worden war, gelang es HR nicht, das Spiel zu diktieren. Im Gegenteil: In Unterzahl gelang Seifert der Treffer des Tages. "Am Ende wollten wir mit der Brechstange den Ausgleich, dass konnte nicht klappen", resümierte Stammer. Der Manager der Gäste hatte eine bessere Einstellung und den größeren Siegeswillen beim BSV ausgemacht. "Nach dem Buxtehuder 0:5 in Meiendorf dachte unsere Mannschaft wohl, sie nimmt die Punkte im Vorbeigehen mit." Dass es nicht so kam, lag vor allen Dingen an der großen Kampfkraft und Moral der Nitschke-Elf – am Ende dann der Nitschke-Zehn. Der BSV-Coach jedenfalls zeigte sich überrascht von seiner Mannschaft: "Gegenüber dem Wochenende waren wir nicht wiederzuerkennen."
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