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01.08.2006
Niendorf verliert die Regenschlacht unglücklich... von



SC Condor – Niendorfer TSV 2:1 (1:1)

SC Condor: Ollik – Williams, Jakubowsky, Rohbaqsh, Behn – Twardawa, Ehlert, Schwoy, Kruppa (ab 82. Keil) – Woike, Koch (ab 67. Riebe)
Niendorfer TSV: Tholen – Westphal, Scholz, Wollgast – Gehrke, Herbert (ab 75. Kramer), Semtner, Akgül – Hartmann (ab 44. Peitsch), Eggers (60.Tomic) – Wittiber

Tore: 0:1 Wittiber (4.), 1:1 Koch (5.), 2:1 Riebe (89.)
Schiedsrichter: Kleenlof (Estebrügge), war um seine Aufgabe nicht zu beneiden; fällte einige strittige Entscheidungen
Beste Spieler: Ollik, Williams – Wittiber, Semtner
Zuschauer: 130

Der Saisonauftakt am Berner Heerweg schien nach 43 Minuten ein vorzeitiges Ende gefunden zu haben. Nachdem die Regenfälle immer stärker wurden, hatte Schiedsrichter Volker Kleenlof ein Einsehen und dirigierte seine Assistenten und die 22 Akteure in Richtung Kabine. Die Zuschauer hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits vom Spielfeldrand verabschiedet und sich ins Trockene zurückgezogen. Eine Fortsetzung der Partie zwischen dem SC Condor und dem Niendorfer TSV war zu diesem Zeitpunkt nach Ansicht der Anhänger äußerst unwahrscheinlich. Das Publikum hatte allerdings die Rechnung ohne den Unparteiischen gemacht, der das Spiel nach knapp zwanzig Minuten überraschenderweise wieder freigab. Die verbleibende Zeit des ersten Spielabschnittes wurden daraufhin zu Ende gespielt; bevor nach einem schnell vollzogenen Seitenwechsel die letzten 45 Minuten in Angriff genommen wurden.

Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:1. In einer turbulenten Anfangsphase konnten die Torjäger beider Teams aus den Unaufmerksamkeiten der Hintermannschaften Kapital schlagen. Zunächst war es der Niendorfer Carsten Wittiber, der in der vierten Minute eine Hereingabe von Henning Eggers verwerten konnte. Kurz zuvor hatte die Defensivabteilung des SC Condor bereits bei einem Eckball Schwächen gezeigt. Die Freude über den ersten Saisontreffer währte bei den Gästen allerdings nur kurz. Im direkten Gegenzug kullerte der Ball nach einem Schuss gemächlich in Richtung Torlinie. Niendorfs Keeper Andre Tholen war bereits geschlagen, als Condors Stürmer Kai Koch den Ball zum Ausgleich einschob. Wenige Augenblicke später hätte der NTSV durch Sebastian Semtner den alten Abstand wieder herstellen können, allerdings konnte der Mittelfeldakteur seinen schönen Sololauf nicht in Zählbares ummünzen. In der Folge ergaben sich für beide Mannschaften Tormöglichkeiten, die allesamt ungenutzt blieben.
Neben dem Geschehen auf dem grünen Rasen beschäftigte sich das Publikum zunehmend mit den dunklen Wolken, die am Hamburger Himmel aufzogen. Heftige Schauer setzten dem ohnehin schwer bespielbaren Platz weiter zu.
Nach etwa 35 Minuten schien ein Spielabbruch nur noch eine Frage der Zeit. Als der Referee die Partie acht Minuten später unterbrach, wurde unter den Zuschauern eifrig über Nachholtermine spekuliert. Schiri Kleenlof machte sich seine Entscheidung nicht leicht. Nachdem er die Spielfläche in strömendem Regen mehrfach geprüft hatte, gab er zur Verwunderung vieler Anwesender für eine Fortsetzung der Hamburg-Liga-Begegnung grünes Licht.

Die Platzverhältnisse ließen in der zweiten Spielhälfte keinen Kombinationsfussball zu. Oft entschieden Zufälle, ob ein Pass den gedachten Empfänger erreichte, oder nicht. Ebenso war es für den Unparteiischen schwierig, zwischen einem vorsätzlichen Foulspiel und einer unfreiwilligen Rutscheinlage zu unterscheiden. Die Gastmannschaft war dem Führungstreffer näher. Die SCC-Abwehr geriet zwischen der 50. und 60. Minute buchstäblich ins Schwimmen. Eine weitere Großchance vergab wenig später Niendorfs Wittiber, der die Nummer 1 der Platzherren, Sven Ollik, umkurvte. Der spitze Winkel zwang den Stürmer zu einer Rückgabe auf den eingewechselten Tobias Peitsch. Der Neuzugang vom TSV Sasel scheiterte allerdings. Auch die Gastgeber kamen zu Torchancen; die klareren Möglichkeiten in diesem Kampfspiel konnte allerdings das Auswärtsteam für sich verbuchen.

Ein schwacher Trost für den Niendorfer TSV. Kurz vor Ende der Partie wurde eine hohe Hereingabe von Condors Abwehrchef Yama Rohbaqsh zum eingewechselten Youngster Calvin Riebe weitergeleitet. Der 18-jährige blieb cool und ließ Niendorfs Keeper Andre Tholen keine Chance. Nach dem Siegtreffer kannte der Jubel bei den Gastgebern keine Grenzen mehr. Die Gäste waren enttäuscht. TSV-Torwart-Trainer Kickbusch sah die Vorteile bei der eigenen Elf, im Vergleich zur 0:5-Auftaktpleite gegen den HEBC erkannte er zudem einen klaren Aufwärtstrend. Condor-Coach Matthias Bub freute sich über drei weitere Punkte („Wir freuen uns über drei glückliche Punkte, wir schämen uns nicht dafür!“) und über Calvin Riebes Tor. Den nächsten Wochen sieht Bub gelassen entgegen: „Wir haben einen Superstart mit 6 Punkten hingelegt, mal schauen, was in Lurup geht!“


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