Lurup benötigte nur zwei Minuten für die drei Punkte. Ein Doppelschlag durch Yannick Bräuer und Björn Henricy entschied die Partie zugunsten des SVL. Bräuer setzte eine durch Matthias Figge in die Mitte abgewehrte Flanke aus etwa 18 Metern per Dropkick in den Winkel – 1:0. Und schon mit dem nächsten Angriff schlug Lurup erneut zu: Tobias Leuthold flankte auf den langen Pfosten, Henricy verwandelte volley aus kurzer Distanz – 2:0.
Eine Effizienz von der SVCN-Trainer Torsten Henke nur träumen kann. Sein Team bot am gestrigen Samstagnachmittag zwar „die mit Abstand beste Saisonleistung", doch versäumte es einmal mehr, die zahlreich vorhandenen Chancen zu nutzen. Vor den Gegentreffern hätte sein Team schon führen müssen, betonte Henke. Zum Einen wusste Dennis Gothmann seine freie Schussbahn aus halbrechter Position acht Meter vor dem Tor nicht zu nutzen, zum Anderen verpassten Marco Theetz und Ingo Carstensen eine flache Hereingabe. Aus fünf Metern hätte einer der beiden den Ball ins Tor schieben können, der Eine am kurzen Pfosten, der Andere am langen. Doch Theetz traf den Ball nicht und Carstensen verfehlte das leere Tor. Das war eine dieser Chancen, die einen Trainer gerne mal dazu veranlassen, seine mathematischen Kenntnisse über Bord zu werfen: „Eine tausend prozentige Chance", so Henke.
Lurups Coach Oliver Dittberner bekannte deswegen auch, "in der Anfangsphase des Spiels Glück gehabt zu haben". Doch nachdem sein Team – das mit Blunck (Knie-OP), Friedrich (Muskelprobleme), Carallo und Suaidy (beide Urlaub) einige Ausfälle kompensieren musste – „eine Viertelstunde brauchte, um ins Spiel zu kommen“, schlug es „eiskalt“ zu. Danach sah Dittberner sein Team spielbestimmend, und auch die Chancen häuften sich: So trafen die Luruper Gäste in beiden Halbzeiten den Pfosten – einmal Mario Schacht, einmal Manuel Kaladic. Ganz am Ende der Partie hätte Lurup die Gastgeber auskontern können, bewies hierbei aber nicht mehr die Eiseskälte, die beim Doppelschlag an den Tag gelegt wurde. Dittberner äußerte sich zufrieden über die „geschlossene Mannschaftsleistung“ und wollte auch die Ausfälle nicht zu hoch bewerten, sondern all die hervorheben, die auf dem Platz standen und ihre Sache gut gemacht haben.
Auf Seiten des Gastgebers konnte Henke immerhin zufrieden damit sein, dass sein Team nach dem 0:2 nicht aufgesteckt habe und seinerseits noch gute Chancen hatte, um wieder ins Spiel zu kommen. Aber weder Theetz vor der Pause, noch Carstensen (Hencke-Parade) und Gothmann (Latte) nach der Pause, brachten den SVCN ins Spiel zurück. Am Ende blieb Henke nur die bittere Erkennntis: "Wir konnten in allen Spielen mithalten und waren in der Lage zu punkten“, doch der Punktestand weist eine trostlose "0" auf. Möglicherweise erhöhen ja die beiden neuen 19jährigen Offensivkräfte die Durchschlagskraft des SCVN: „Das Potential ist da“, sagt Henke über die heute eingewechselten und seit drei Wochen mit dem Team trainierenden Rezai (zuletzt St. Georg-Horn) und Ulusoy (GSK Bergedorf).
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