Der VfL 93 hat auch die zweite Partie in der neuen Spielklasse ohne Punkte abgeschlossen. Beim 0:1 gegen den VfR Neumünster offenbarte die Nogly-Elf insbesondere vor der Pause große Schwächen im Zweikampfverhalten, in der Ballabsicherung sowie im Spielaufbau. Der VfR benötigte, begleitet von gut 100 lautstark feiernden Fans, nur eine durchschnittliche Leistung, um mit einem „Dreier“ im Gepäck die Heimreise antreten zu können. Von Beginn an übernahmen die „Lila-Weißen“ aus Schleswig-Holstein das Kommando. Der VfL 93 stand zwar in der Abwehr weitestgehend sicher, konnte aber gegen die lauffreudigen und ballsicheren Gäste kaum etwas ausrichten. Zudem gab es in der Offensive kaum Anspielstationen, so dass Daniel Sager im Mittelfeld als einziges „Lichtlein“ auszumachen war. Wenn einer Zweikämpfe für sich entscheiden konnte, dann war es eben jener Sager. Die 1:0-Pausenführung für die Gäste nach 26 Minuten entsprang einem Eckball. Der darauf folgende Kopfball von Neumünsters Valon Beka (vergangene Saison noch im VfL-Trikot) konnte von Lukas Ciosanski zwar auf der Torlinie abgefangen werden, sein ungenügender Klärungsversuch landete jedoch bei Gästeakteur Andre Bock, der sich mit einem satten 12-Meter-Schuss bedankte und zum verdienten 1:0 für den VfR traf. Bis zur 62. Minute kontrollierte Neumünster das Spiel fast nach Belieben, doch mit einer wirklichen Dummheit brachte Erkan Kilicaslan seine Elf dann noch unnötig in Schwierigkeiten. Bereits mit „Gelb“ nach einem Foulspiel vorverwarnt, meckerte Kilicaslan nach einer Schiedsrichterentscheidung solange gegen den souveränen Stephan Müller, bis er mit Gelb-Rot den Platz verlassen durfte. Nun endlich zeigten die Hausherren so etwas wie Siegeslust. Plötzlich wurden die Zweikämpfe angenommen, im Mittelfeld wurde die unumgängliche Laufarbeit verrichtet und es wurde so etwas wie Druck ausgeübt. Die Zeit der Belohnung schien nach 72 Minuten gekommen, doch Daniel Krämers 16-Meter-Schuss rettete der gerade eingewechselte Faruk Celik für seinen bereits geschlagenen Keeper Tobias Duffner auf der Linie. Nur wenige Sekunden später war es dann der beste Hamburger, Daniel Sager, der sein Glück versuchte. Aber auch sein Heber aus kurzer Distanz wurde von Duffner mit ein wenig Glück noch auf die Torlatte bugsiert. Damit hatten die Gastgeber ihr Pulver verschossen. Neumünster tat erfolgreich nur noch das Nötigste: Ergebnisverwaltung!
Stimme:
Peter Nogly (VfL 93): Heute wurde gerade vor der Pause offensichtlich, woran es bei uns mangelt. Das Zweikampfverhalten ließ sehr viele Wünsche offen. Wir müssen im Spielaufbau zudem wesentlich ruhiger agieren und vorne fehlt uns natürlich auch einiges. Die Mannschaft ist einfach noch zu grün für die Spielklasse und macht den Eindruck, noch nicht in der Oberliga angekommen zu sein. Daran werden wir arbeiten. Mit der Defensive und dem Kampfgeist nach der Pause war ich jedoch zufrieden. Da konnte man dann auch sehen, dass die Jungs den Ausgleich wirklich wollten.
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