03.09.2006 St. Pauli unterliegt SV Ramlingen/Ehlershausen von
SV Ramlingen-Ehlershausen - FC St. Pauli II 2:0 (0:0)
SV Ramlingen-Ehlershausen: Kunka – Schwabe, Schmedes, Bas, Ogurtan – Kattenhorn (85. Buchholz), Jenkins, Toussaint, Kirsch – Sabotic, Hiber (89. Trochymiuk) FC St. Pauli II: Kalaycioglu – Iwosa (78. Satilmis), Hempen, Opoku-Karikari, Hinzmann – Celic, Kalla, Yamrali, Albrecht (60. Iscan) - Marcinkiewicz, Prediger (55. Abdul Yilmaz) Tore: 1:0 Hiber (50.), 2:0 Schwabe (77.) Schiedsrichter: Becker (Eisdorf) – fiel nicht auf Beste Spieler: Schwabe, Schmedes, Hiber – Prediger, Kalla Zuschauer: 327
Etliche St.Pauli-Fans scheuten den beschwerlichen Weg ins beschauliche Ramlingen nicht und wurden mit einem Ambiente belohnt, welches die Bezeichnung "Amateur-Fußball" ganz nahe bringt. Flauschige Ordner am Einlass, dahinter gleich die ersten Versorgungsstationen – mit reichhaltigem Angebot – dazu die drei Damen vom Grill (resp. von der Tankstelle) hinterm Tresen im Clubheim. Auch wenn die Gastro-Szene verwöhnten Hamburger das ein oder andere Mal länger auf ihre Bestellung warten mussten – auf’m Dörpen geht es eben etwas gemächlicher zu – der Wohlfühlfaktor war hoch.
Kommen wir zum Fußball, der an diesem verregneten Sonntagnachmittag nicht wirklich zelebriert wurde. St. Pauli von Beginn an zwar engagiert, doch ohne Erfolg. Die Gastgeber schienen zunächst etwas in Ehrfurcht erstarrt zu sein, befreiten sich mit zunehmender Spieldauer aber und kamen zu einigen Vorstößen, ohne jedoch ernsthaft Gefahr auf das Tor von St. Pauli-Keeper Hayko Kalaycioglu auszuüben.
St. Paulis Mittelfeld-Hoffnung Jan-Philipp Kalla versuchte sich im gesamten Spielverlauf gleich drei Mal per Freistoß aus meist 30 Metern, ebenso erfolglos waren seine Mannschaftskollegen Martin Marcinkiewicz (1.), Neuzugang Davor Celic ((17.) und Dirk Prediger (32., 43.). Auch nach dem Wiederbeginn war zunächst das Nemet-Team am Drücker, doch plötzlich gewannen die Gastgeber die Oberhand. Nach einer stümperhaften Defensivleistung der Schanzenkicker ging der SVR/E verdient durch Angreifer Patrick Hiber in Führung (50.).
Die beste Gelegenheit für die Braun-Weißen besaß Marcinkiewicz, aber seine 25-Meter-"Wuchtschrumme" (Copyright: Gerd Rugenbauer) lenkte Schlussmann Martin Kunka gekonnt zur Ecke (60.). St. Pauli danach mit der Wut der Verzweiflung, welche in diesem Spiel jedoch keinen Erfolg brachte. Die Gastgeber profitierten von einer weiteren Nachlässigkeit in der FC-Abwehr und kamen durch Marko Schwabe sogar zum 2:0 (77.).
Die Hamburger danach zwar weiter bemüht, doch ließ die Defensiv-Abteilung des Aufsteigers nicht mehr viel zu und schaukelte den Sieg – letztendlich verdient - nach Hause.
Stimmen: Keine Pressekonferenz = keine Stimmen: … aber eine haben wir doch: „Wenn wir es nicht machen, dann machts der Gegner“ – O-Ton FC-Betreuer Björn Schwarze und gemeint ist wohl die Situation, wenn das Spielgerät die Torlinie überschreitet und der Schiri gen Mittelkreis deutet…
Mehr noch als die für Donnerstag bis zum Sonnabend terminierten neun Oberligabegegnungen dürften die zwei Cup-Semifinals das österliche Augenmerk der Freunde des Hamburger Amateurfußballs in Anspruch nehmen. Zwar deutet vieles darauf hin, dass das Endspiel am Himmelfahrtstag vom Titelverteidiger sowie den 93ern auf der Hoheluft bestritten werden wird. Doch so manches Herz schlägt für die "Kleinen", die Landesligisten von der Brucknerstraße, und die Außenseiter vom Berner Heerweg, die es noch nie zuvor soweit im Pokalwettbewerb der Hansestadt gebracht haben. Allein der Verband und sein Spielausschussvorsitzender dürften höchst zufrieden sein, sollten die Favoriten der allgemeinen Erwartungshaltung gerecht werden. Denn mit den Gelb-Blauen und den Schwarz-Weiß-Roten würde das älteste Derby der Republik seine 135ste Pflichtspielaufführung nach seiner Premiere anno 1898/1899 erleben und mit Sicherheit die zuschauerträchtigste aller sechs rechnerischen Möglichkeiten darstellen.
Vorschlussrunde
So soll gespielt werden:
Oberliga Hamburg, 29. Spieltag: USC Paloma vs. SC Victoria – Karfreitag, 10:45 Uhr
Habichtstr. 14, 22305 Hamburg
Während die Palomaten nicht auf ihren ihnen offenbar lieb gewordenen Grant verzichten wollen, steht potentiellen Zuschauern das gleiche Parkplatzproblem bevor wie an der Brucknerstraße und lässt möglicher Weise den einen oder anderen lieber schon mal die Ostereier verstecken. Die Hohelufter aber dürsten dennoch auf Revanche für die 3:4-Penalty-Shootout-Klatsche im Finale vom 5. Mai 2002 im Hammer Park. Schiedsrichter: Haase (VfL Pinneberg) HAFO-Tipp: 0:1
Altona 93 vs. SC Condor – Ostermontag, 14:00 Uhr
Griegstr. 62, 22763 Hamburg
Der dreifache (1984, 1985 und 1989) Cupwinner will, versehen mit einem glücklichen Heimlos, an lang zurück liegende Zeiten anknüpfen und erinnert sich vermutlich an das 7:0 in der zweiten Pokalrunde 2009/2010, mit dem sie in Oldenfelde die Condoraner mehr als eindeutig aus dem Wettbewerb kegeln konnten. Letztere aber träumen vermutlich davon, zum ersten Mal in ihrer 58 Jahre umfassenden Vereinshistorie das Finale zu erreichen, das sie 1990 schon einmal vor Augen hatten, aber in der Vorschlussrunde gegen Victoria mit einem 3:5 auf eigener Anlage Vicky den Vortritt dorthin lassen mussten.
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