„Der Junge brennt“, sagte Palomas Trainer Frank Hüllmann nach dem Spiel über Timo Kieckbusch, der, wie schon bei Concordia, als Joker zum Matchwinner wurde und, den diesmal blauen Tauben, zum ersten „Dreier“ an der Brucknerstraße verhalf. Wo genau die gegnerische Abwehr zu knacken war, hatte Hüllmann dem Nachwuchsspieler bei dessen Einwechslung erklärt. Auf der vom Gast aus gesehen rechten Abwehrseite nämlich, wo Stefan Kramer sein Debüt als Manndecker gab. Kramer war es auch, der beim zweiten Gegentreffer nicht gut aussah. Von Erdal Akyol düpiert, ließ er sein Bein einen Augenblick zu lange „stehen“, und der flinke Aussenstürmer von Paloma fiel gerne drüber. Die Folge war ein Elfmeter, den wohl fast jeder Schiedsrichter gegeben hätte. Mit Horst Güsmer war es ein weiterer Einwechselspieler, der den zweiten Treffer für die Tauben erzielte.
„Völlig unverdient dieser Sieg“, so erklang es ausgerechnet aus dem Paloma-Fanblock, und die Jungs wussten gut Bescheid. Sie hatten gesehen, wie allein Carsten Wittiber ein halbes Dutzend Torchancen nicht nutzte und kläglich bei den Versuchen scheiterte, seinen bisher sechs Saisontreffern mindestens einen, bestenfalls ein weiteres halbes Dutzend, hinzuzufügen. Eine „Hunderprozentige“ hatte der sonst so treffsichere Torjäger unmittelbar vor dem 2:0 ausgelassen: Bereits vor der Pause hatte der lange Mittelstürmer Pech mit einem Heber, mit dem er zwar USC-Keeper Maik Hagemann überlistete, zugleich aber auch über den Kasten zielte.
Torchancen der Platzherren waren rar, bis zum 1:0 hatte selbst USC-Coach Hüllmann keine gesehen. Dafür hätte es am Ende aber sogar 3:0 ausgehen können, wenn Güsmer kurz nach seinem Elfmetertreffer nicht frei vor Gästetorhüter André Tholen an dessen Fußabwehr gescheitert wäre. Hartes Zweikampfverhalten demonstrierte USC-Mittelfeldspieler Niko Jovic, der dafür nach einer Stunde „Gelb“ sah. "Endlich", mochte der objekte Zuschauer denken. Aber immerhin, der Routinier verstand das Zeichen und hielt sich von da an zurück. So soll es sein.
Noch was? Ach ja! Dennis Pannen hat aufgegeben. Seinen Ruf als Torjäger konnte der Niedersachse bei Paloma nie bestätigen. Jetzt heuerte Pannen gerade noch rechtzeitig vor dem Transferschluss beim Niedersachsenligisten VfL Maschen an.
Stimmen:
Jörn Großkopf (Trainer Niendorfer TSV): Ich bin total enttäuscht. Wir wollten gewinnen und wir waren auch die bessere Mannschaft, hatten die klareren Chancen. Ich brauche dabei nur an die „Hunderfünfzigprozentige“ von Carsten Wittiber vor dem ersten Gegentreffer zu denken. Im Gegenzug fällt das 1:0 nach unserem ersten Abwehrfehler. Das ist grausam, aber letztlich zählen nur die Tore. Wir werden weiterarbeiten.
Frank Hüllmann (Trainer USV Paloma): Es war ganz wichtig, dass wir nach dem Sieg über Cordi nachgelegt haben. Wir waren sicherlich nicht besser als der Gegner, haben aber unsere Chancen besser genutzt. Genau gesagt, wir haben gleich unsere erste wirkliche Chance genutzt. Bis dahin durfte sich der Gegner austoben, so war das auch schon bei Cordi. Ich bin stolz auf meine Mannschaft; darauf dass sie die Ruhe bewahrte und sich dafür selbst belohnte. Der Stachel von sechs Gegentreffern gegen Norderstedt steckt uns allen noch im Fleisch. Jetzt vielleicht ein bisschen weniger tief.
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