Fußball, so heißt es, wird nicht nur mit den Beinen, sondern eben auch im Kopf entschieden. Wären nur die Beine der Spieler verantwortlich, so hätte es am Freitag nur einen Sieger im Marienthal geben dürfen. Denn bei den Concorden gastierte das Schlusslicht des Tableaus und das kam aus Niendorf. Eigentlich ging es nur um die Höhe des Sieges, aber wie schon gerade festgestellt, spielt die Psyche eine wichtige Rolle im Fußball. „Meine Spieler waren zwar bemüht und es fehlte auch nicht an der richtigen Einstellung, aber irgendwie haben manche Akteure eine Blockade im Kopf und dadurch werden die Beine schwerer“, analysierte SCC-Trainer Andreas Klobedanz nach dem torlosen Remis. Anders lässt sich nicht erklären, warum die Concorden wiederholt auf eigenem Platz gegen eine deutlich schwächer eingestufte Mannschaft nicht zum Sieg kamen. Vor zwei Wochen ging es sogar komplett in die Hose, als Paloma kurz vor dem Ende alle drei Punkte entführte. „So paradox es klingt, am Ende kannst du so ein Spiel auch verlieren, wenn die Chancen vorne nicht genutzt werden“, so Klobedanz.
An Möglichkeiten und größeren Spielanteilen lag es nicht, dass Concordia zum dritten Mal in Folge nicht als Sieger vom Platz ging. Alleine Gerrit Jakobs hatte nach Standardsituationen, die es in Hülle und Fülle gab, gleich mehrfach die Führung auf dem Fuß oder Kopf. Auch Piotr Staczek gelang es nicht, aus mehr als aussichtsreicher Position das Spielgerät über die Torlinie zu drücken.
Auf der Gegenseite hatten die Niendorfer jedoch Pech, als Carsten Wittiber in der Anfangsphase per Kopf nur die Latte traf. Die Gäste kämpften vorbildlich, stellten geschickt die Räume zu und ließen aus dem Spiel heraus kaum nennenswerte Gelegenheiten des Gegners zu. Doch die Platzherren machten es ihnen auch leicht, da sie die Außenpositionen kaum einsetzten und es stupide durch die Mitte oder mit langen Bällen versuchten. Zudem stimmte häufig das Spiel ohne Ball nicht, wodurch die nötigen Anspielstationen in der Vorwärtsbewegung fehlten. Logische Folge: Der Abstand zum Spitzenreiter Meiendorf wächst von Woche zu Woche. „Der Zug für ganz oben ist erstmal abgefahren. Da brauchen wir nicht hinzuschauen. Wir müssen den Blick vorerst nur auf uns richten, um wieder Siege einzufahren. Am besten nächste Woche bei HEBC“, gibt Klobedanz die Richtung vor. Denn er weiß auch, dass die Ansprüche im Marienthal eigentlich andere sind, als sich nur im Verfolgerfeld der Hamburg-Liga zu tummeln.
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