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24.09.2006
3 Tore, 2 Krankenwagen, 1 mal Rot von



FC St. Pauli II – Osterholz-Scharmbeck 3:0 (1:0)


FC St. Pauli II: Rotetzki – Hinzmann, Brückner, Hempen, Gasde – Bourgault, Yamrali (66. Marcinkiewicz), Braun, Albrecht (76. Kalla) – Abdul Yilmaz (66. Prediger), Arifi
Osterholz-Scharmbeck: Budach – Votava, T.Meyer (46. S.Meyer), Löhr, Muzzicato – D.Meyer, Bucuka (21. Larionovs), Weinrich (72. Klimmek), Altindag – Buchwald, Brandt
Tore: 1:0 Albrecht (45.), 2:0 Arifi (70., FE), 3:0 Hinzmann (88.)
Schiedsrichter: Stephan Müller (Göttingen) – leitete die Partie ordentlich, lag auch bei der Kartenvergabe goldrichtig
Rot: S.Meyer (87., Osterholz-Scharmbeck)
Beste Spieler: Rotetzki, Hinzmann, Brückner – Brandt, Buchwald
Zuschauer: 305 (zahlende)


Noch einmal lud das herrliche Spätsommerwetter zu einem Ausflug ins Grüne, respektive in den Schanzenpark. Mit fünf Regionalliga-Leihgaben im Kader kam der Millerntor-Nachwuchs zu seinem zweiten Saisonsieg. Marc Albrecht, Jeton Arifi und Mathias Hinzmann erzielten die Treffer zum 3:0-Erfolg über Aufsteiger Osterholz-Scharmbeck.
Allerdings mussten beide Teams diese Partie bitter "bezahlen": Bereits nach 20 Minuten musste VSK-Angreifer Mutalip Bucuka, nach einem Zusammenprall mit FC-Keeper Lennart Rotetzki, mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Dieser ließ allerdings bis zur 35. Minute auf sich warten. Kurz vor dem Ende musste auch St. Pauli-Torwart Rotetzki verletzt abtransportiert werden.

Bis dahin erarbeiteten sich beide Teams einige gute – allerdings nicht zwingende – Möglichkeiten. Hinzmann per Scherenschlag (1.) und Arifi mit Kopfball (5.) besaßen Chancen für die Gastgeber, Manuel Weinrich (nach einem Fehler von FC-Abwehrspieler Philipp Gasde) für den Verein für Sport- und Körperpflege (10.). Zweimal stockte den über 300 Zuschauern an der Schanze der Atem, als Rotetzki zunächst daneben griff und kurz darauf einen eigentlich sicheren Ball an der 16er-Grenze direkt zum Gegner spielte. Allerdings war der VSK-Angreifer von dieser Panne ebenso überrascht und konnte diese Chance nicht verwerten (17.).

Dann die Szene, die zum ersten Mal an diesem Nachmittag die Sanitäter auf den Plan rief: Bucuka wurde herrlich frei gespielt und lief allein auf FC-Schlussmann Rotetzki zu, der "aus einem Bauchgefühl heraus" (O-Ton KaPe Nemet) den Vorzug vor Hayko Kalaycioglu erhalten hatte. Rotetzki ging den Zweikampf nahe des Pfostens regulär an, doch kam Bucuka zu Fall und verletzte sich dabei am Knie. Erste Diagnose: Kreuzbandriss (20.). Kurz vor der Halbzeitpause gelang Albrecht der Führungstreffer für die Schanzenkicker.

Den zweiten Durchgang begannen die Gastgerber sehr energisch und blieben über die gesamte zweite Hälfte permanent am Drücker. Marvin Braun setzte sich schön auf der linken Außenbahn durch, schickte eine butterweiche Flanke in den 16er, doch kam Sturmkollege Abdul Yilmaz einen Schritt zu spät. So wurde das Spielgerät eine sichere Beute des VSK-Torwarts Budach (48.). Nur zwei Minuten später traf Hauke Brückner lediglich das Außennetz. Auf der Gegenseite entschärfte Rotetzki Chancen von VSK-Kapitän Rouven Brandt (50., 63.) und Lukas Buchwald (59.). Ansonsten spielte nur noch die Nemet-Elf.

Die eingewechselten Martin Marcinkiewicz und Dirk Prediger sorgten für ordentlich Wirbel in der Gäste Defensive. Prediger war es dann auch, der allein auf den Gäste-Keeper zu lief, dieser sich allerdings nicht anders als per Foul zu helfen wusste – klare Sache: Elfmeter. Arifi trat an und verwandelte sicher links unten (70.). Zwölf Minuten vor dem Ende ließ sich der ebenfalls eingewechselte Stefan Meyer zu einer Tätlichkeit (Ellenbogencheck) gegen Brückner hinreißen und sah zu Recht die Rote Karte. Auf dem Weg vorbei an der FC-Bank, entschuldigte sich der sympathische Stürmer sofort bei St.Pauli-Coach Nemet. "Eine große Geste", so der Trainer der Gastgeber.

Osterholz-Scharmbeck agierte nun nur noch mit zehn Spielern, doch auch St. Pauli musste die letzten Minuten mit einem Kicker weniger auskommen. Torwart Rotetzki kugelte sich bei einer unglücklichen Aktion die Schulter aus (85.), und da bereits dreimal gewechselt worden war, musste ein Feldspieler seine Position übernehmen. Brückner eilte bereits zur Trainerbank, um sich das Torwart-Leibchen abzuholen, doch Nemet beorderte Jan-Philipp Kalla zwischen die Pfosten. Dieser behauptete nach Abpfiff zu Recht, nun mehr der einzige St. Pauli-Keeper ohne Gegentreffer zu sein… .
Zuvor besorgte Hinzmann allerdings noch das 3:0 für die Schanzenkicker. Nach einem langen Ball auf die linke Außenbahn, der eigentlich schon verloren schien, erlief sich Marcinkiewicz das Spielgerät und bediente den nachrückenden Prediger. Dieser passte auf die rechte Seite zu Braun, der wiederum Hinzmann in Szene setzte. Dieser netzte aus acht Metern unhaltbar per Kopf (88.) zum Endstand ein. Kurz darauf erschien der Krankenwagen ein zweites Mal und transportierte Rotetzki ins Krankenhaus. Beiden Verletzten an dieser Stelle die besten Genesungswünsche.

Stimmen:
Günter Hermann (Trainer VSK Osterholz-Scharmbeck):
Mein Glückwunsch geht an den Sieger, ob es allerdings ein verdienter Sieg war, lasse ich mal unkommentiert. Dieses Spiel hatte kein Oberliganiveau, nur die Leistung der Schiedsrichter war noch miserabler. Die Verletzung von Bucuka war der Knackpunkt für meine Mannschaft, die anschließend nicht ins Spiel kam. Aber es fehlte auch an Zweikampfstärke und vor allem an der Laufbereitschaft.

KaPe Nemet (Trainer FC St. Pauli II):
Für uns war es wichtig, nach der bitteren 1:7-Klatsche in Wolfsburg, eine Reaktion zu zeigen und dies ist meinen Jungs prima gelungen. Tragisch ist auch für uns die Verletzung unseres Keepers, zumal er in seinem ersten Spiel bestens gehalten hat, teilweise tolle Reflexe zeigte. Die Geldstrafe für den Rot-Sünder des VSK bitte ich äußerst gering zu halten, denn es war sicherlich Frust, aber kein böswilliges Foul.


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