Dass dem SC Concordia nach einer vergebenen Torchance noch einmal zum Lachen zumute sein würde, hätte man nach den jüngsten Heim-Nullnummern gegen Paloma und Niendorf nicht ahnen können. Doch heute, beim Stand von 5:0, versammelte sich trotz solch einer vergebenen Chance eine ausgelassene Spielertraube zum ironischen "Torjubel" um Marco Blättermann. Der Verteidiger hatte aus gut 35 Metern einen sagenhaften Ball aufs Luruper Gehäuse abgefeuert, den Sascha Lamprecht nur noch so eben aus dem Winkel seines Tores fausten konnte (84.). Die einzige vergebene Chance der Marienthaler am heutigen Septemberabend. "So oft habe ich ja auch nicht die Gelegenheit aufs Tor zu schießen, und dann kommt so´n Mordsschuss dabei raus", freute und wunderte sich Blättermann zugleich.
Feierlaune also im Marienthal, doch "das Ergebnis täuscht über den Spielverlauf hinweg", wie Andreas Klobedanz auf der anschließenden Pressekonferenz eingestand. "Das aber war gegen Paloma und Niendorf nicht anders. Der Unterschied ist nur, dass wir heute unsere Chancen genutzt haben, nachdem unser Sieg beim HEBC offenbar ein Brustlöser war", freute sich Klobedanz über das konsequente Spiel seines Teams. So mochte er, "insbesondere nach den vergangenen schweren Wochen, keinen kritischen Ton" über seine Mannschaft anstimmen.
Auch Oliver Dittberner wollte seine Spieler offenbar nicht kritisieren: Er war erst gar nicht zur Pressekonferenz erschienen… Wäre er dort gewesen, hätte er sicher die mangelnde Entschlossenheit seiner Elf vor beiden Toren beklagt – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive waren die Luruper vor den Toren zu zögerlich. Zwischen den Strafräumen stellten die Luruper allerdings lange Zeit das optisch überlegene Team.
Früh schon hatten die Gäste die Gelegenheit zur Führung, als Sebastian Sander über die rechte Seite durchbrechen konnte. Statt in die Mitte zu passen, vergab er kläglich (3.). Sander sollte auch in der Folge mit seinen zahlreichen Schuss- und Flankenversuchen glücklos bleiben. Concordia war noch gar nicht im Spiel angekommen und führte trotzdem schnell mit 1:0. Davide Pedroso-Bussu schoss im Anschluss an einen nach außen abgewehrten Freistoß den Ball aus schwieriger Position gen Luruper Gehäuse, wo er sehenswert im langen Eck einschlug (9.).
In der Mitte der ersten Halbzeit wurden die Aktionen der Luruper zwingender. Mario Schacht hatte per Freistoß die große Ausgleichchance. Von der rechten Strafraumecke schoss er scharf mit links auf die lange Ecke. Ein schwer zu berechnender Ball, den Cordi-Keeper Kindler „sensationell“ parierte, wie Klobedanz die Parade seines Keepers zu Recht lobte. Danach brachte Tobias Leuthold das Tor der Concordia zwei Mal kurz nacheinander in Bedrängnis – das eine Mal per Weitschuss (34.), das andere Mal mit dem Kopf (35.). Ergebnislos.
Nun trat Mathias Pornhagen auf den Plan. Nachdem er über Steffen Harms und Björn Kalla schön in Szene gesetzt wurde, stellte er mit seiner ersten aussichtsreichen Ballberührung das noch verstellte Visier ein (37.). Nachdem Kalla ihm kurz darauf den Ball zulupfte, wusste Pornhagen dann aber auch schon, wie man´s richtig macht. Mit dem Rücken zum Tor behauptete er den Ball entschlossen gegen die allerdings zögerliche Luruper Innenverteidigung, umkurvte diese und – 2:0 (40.).
Lurup kam wie gewohnt ansehnlich spielend aus der Pause. Und wie gewohnt traf Cordi aus dem Nichts: Der eingewechselte und das Spiel der Marienthaler enorm belebende Carlos da Silva Flores passte zu Pornhagen, der bediente Paul Janke – 3:0 (60.). Nun war der Widerstand der Gäste gebrochen und der SC Concordia verzückte seine Zuschauer mit schönen Ballstaffetten. Wenn´s bei der Concordia läuft, dann richtig! Beim 4:0 traf Pornhagen auf Zuspiel von Flores zum zweiten Mal (63.) und ließ seinem zweiten Treffer eine Viertelstunde später die zweite Torvorlage folgen, als er zum 5:0 für Flores auflegte (79.). Vier Scorerpunkte für Pornhagen, wow!
Ein 5:0 gegen Lurup ist natürlich ein Ausrufezeichen und erlaubt wieder einen Ausblick nach ganz oben. Den wagte Eva Kalla, die Ligabeauftragte des SCC, die auf der Pressekonferenz das Schlusswort zu diesem Spiel sprach: "Ich möchte den nicht anwesenden Gästen für die Zukunft alles Gute wünschen – sie spielen ja nächste Woche gegen Meiendorf."
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