Rekordbesuch auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn beim Spitzenspiel der Oberliga Nord. Altona grüßte den Tabellendritten Neumünster von der Tabellenspitze her. Dieses Spiel zog somit mehr als 1000 Zuschauer in seinen Bann. Allerdings war auch die Präsenz der Polizei beachtlich. Auf Grund der Vorkommnisse in der Vergangenheit entschied die Führung des AFC die Fanlager zu trennen. Die Polizisten eskortierten die Anhänger der Gäste in ihren reservierten Bereich und beschatteten diese während des ganzen Spiels.
Dies taten sie wesentlich besser als die Neumünsteraner Hintermannschaft ihre Aufgabe der Beschattung ausübte. Diese hatten während der gesamten Spielzeit ihre Probleme mit Berkan Algan, Michael Starck und wer auch immer mit in die Spitze vorstieß. Bereits nach zehn Minuten war das Spiel entschieden und Neumünsters Keeper Tobias Duffner hatte seine Hände bis dato nur am Ball, wenn er das Spielgerät aus den Maschen holte. Nach sechs Minuten war dies das erste Mal der Fall. Benjamin Lipke hebelte die Gäste Abwehr mit einer simplen Flanke aus. Abnehmer Jacob Sachs legte den Ball zurück und dort stand der dankbare Abnehmer Michael Starck. Mit einem schönen Seitfalldrehschuss drosch er den Ball ins Netz. Nur wenige Minuten später war der Flankengeber Patrick Westphal. Abnehmer war zum ersten Mal Berkan Algan, der den Ball per Kopf in die Maschen beförderte.
Die Zuschauer feierten sich und die Spieler, während der Gästeanhang merklich ruhiger wurde. Nicht besonders förderlich für die Stimmung bei den Anhängern der Schwalestädter war der zweite Treffer von Algan. Dieses Mal verwandelte er einen Freistoß aus zwanzig Metern direkt. Keeper Duffner konnte einem Leid tun. Gäste Coach Thomas Möller reagierte und wechselte den komplett überforderten Patrick Amponsah aus. Die Auswechslung sollte allerdings nur bedingt erfolgreich sein. Zwar stand die Abwehr in der Folge etwas besser, aber der eingewechselte Sven Jahnsen verabschiedete sich bereits nach kurzer Zeit wieder mit der Ampelkarte
In der Folge spielten die Hausherren das Spiel routiniert runter. Allerdings wurden die Altonaer Kicker dabei etwas überheblich. Roger Stilz wollte den Ball elegant per Hacke an seinem Gegenspieler vorbeilegen, was allerdings misslang. Zwei Ballkontakte später war der Ball am Fuß von Erkan Kilicaslan, der nicht lange zögerte und den Anschlusstreffer erzielte. Die aufkommende Euphorie zerstörte Algan mit seinem dritten Treffer. Auf einem Quadratmeter tanzte er den Keeper und zwei Abwehrspieler aus und vollendete trocken. Zur Halbzeit war das Spiel gelaufen.
Wer nicht dieser Meinung war, wurde innerhalb der ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte umgestimmt. Zuerst sah Sven Jahnsen die oben erwähnte Ampelkarte und dann erzielte Stilz seinen Treffer des Spiels. In der Folge verpasste es Altona den Sieg noch auszubauen, aber Coach Andreas Prohn setzte nun auf die Kicker aus der zweiten Reihe. Diese schnupperten Oberliga-Spitzenreiter-Luft, auch wenn Carsten Pukaß noch einmal verkürzen konnte.
Die Altonaer durchbrachen die Negativserie gegen Neumünster und demonstrierten, dass sie zurecht an der Spitze stehen. Die Frage, die sich so langsam stellt, ist: „Quo vadis Altona?“ Mit so einer Leistung dürfte der AFC ein heißer Anwärter auf höhere Aufgaben sein.
Stimmen:
Thomas Möller (Trainer VfR Neumünster): Der Aufwärtstrend von Altona hält an. Wir wußten, was uns hier erwartet. In der Anfangsphase haben wir zweimal in der Abwehr gepennt. Danach war es natürlich schwierig, wieder ins Spiel zu kommen. Nach dem 4:1 kurz vor der Pause konnten wir nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Wir haben trotzdem nicht aufgegeben und weiter gekämpft. Im Moment haben wir leider viel Verletzungspech, so dass sich die Mannschaft praktisch von selbst aufgestellt hat. Ich bin trotzdem für die Zukunft optimistisch, weil wir jetzt zwei Wochen Pause haben und uns einige der Verletzten danach wieder zur Verfügung stehen.
Andreas Prohn (Trainer Altona 93): Das war vor allem in der ersten Halbzeit ein Spiel auf hohem Niveau. Es war natürlich gut, dass wir gleich die ersten Chancen genutzt haben. Ab der 20. Minute waren wir mit der Führung im Rücken etwas passiv und haben zurecht den Anschlußtreffer kassiert. Zum Glück konnten wir aber vor der Pause noch nachlegen. Es ist auch schön, dass unsere guten Leistungen von Fans honoriert werden. Die Zuschauerzahl war beachtlich.
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