"Wenn die immer so spielen würden, dann würden sie auch nicht da unten im Keller stehen. Aber ausgerechnet gegen uns drehen sie immer so auf!" – Bert Ehm nach dem Schlusspfiff über die Mannschaft, die das bessere Spiel gezeigt hatte, dennoch aber mit leeren Händen da stand: Der HEBC.
Taner Dönmez mit dem 1:0. Ole Natusch kann seinen Schuss nicht stoppen.
Keine richtige Torchance hatte der SC Victoria in der ersten Hälfte vorzuweisen, zu sicher stand die HEBC-Defensive um Metin Ünlü, der schon unzählige Male seinen Abschied bei HEBC gegeben hatte, aber in Notfällen immer wieder reaktiviert wird. Serdar Aksoy und Oezden Kocadal machten ein starkes Spiel und Gegenspieler Ahmet Hamurcu wurde ebenso chancenlos ausgewechselt wie Stephan Rahn, der praktisch heute zweiter Stürmer war. "Eigentlich wollten wir nur mit einer Spitze spielen," so Ehm, "aber Stephan ist ja immer vorne drin geblieben, deshalb habe ich ihn auch ausgewechselt." Rahns Part auf der rechten Seite erledigte Volkan Aktan aus der Defensive mit und bekam für sein Spiel ein Sonderlob vom Trainer. Die erste HEBC-Chance hatte Timm Paulick in der 11. Minute, doch beim Einsatz im Fünf-Meter-Raum verletzte er sich und musste ausgetauscht werden. Nicht besser erging es Gonzalo Petrobella, der in der 30. Minute verletzt das Feld verlassen musste. Doch die beiden Zwangsumstellungen schwächten die Gastgeber keineswegs. Fortan spielte Duzko Pezerovic neben Marco Concilio im Angriff (statt auf der rechten Mittelfeldseite) und sorgte das eine oder andere Mal für einen Knoten in den Beinen seiner Gegenspieler. Fast hätte er sogar ungewollt das 1:0 für den HEBC erzielt, doch sein als Flanke gedachter Schuss (den Concilio absichtlich passieren ließ) sprang vom Innenpfosten in die Arme von Vicky-Keeper Felix Sager zurück. So ein Pech! Denn ausgerechnet eine Fast-Kopie der Szene sorgte auf der anderen Seite in der 50. Minute für das 1:0 des SC Victoria. Und das erzielte zu allem Überfluss auch noch ein ehemaliger HEBCler: Tamer Dönmez. Er hielt aus 17 Metern einfach mal drauf - Gegenspieler Ole Natusch kam zu spät, Torhüter Sven Wolgast war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, lenkte den Ball aber nur gegen den Innenpfosten und - der Leser ahnt es - von dort trudelte der Ball hinter die Linie!
Sven Müller (HEBC) gegen Sven Trimborn (Victoria)
In der Folge erspielten sich die Lila-Weißen eine Fülle von guten Möglichkeiten, waren spielbestimmend, doch kein Ball wollte hinter die Linie. Einen Schuss von Concilio hatten alle anwesenden Zuschauer schon hinter der Linie gesehen (57.), doch Volkan Aktan hatte auf selbiger gerettet. So entschied es zumindest Schiedsrichter Marcel Schwarze. Am Ende herrschte große Enttäuschung über drei verschenkte Punkte beim HEBC, während in der Victoria-Kabine lautstark gefeiert wurde. "Nun muss ich wieder eine Flasche Barcadi ausgeben, Katastrophe sowas. Zur Strafe diesmal ohne Cola", sprach Ehm und zurück blieben die Siegesgesänge seiner Mannschaft.
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