Der Meiendorfer SV versuchte heute, nach drei Niederlagen in Folge, wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen. Die Gäste aus Halstenbek mussten am vergangenen Wochenende ebenfalls einen Tiefschlag verarbeiten. In der Nachspielzeit verloren sie ihre Partie gegen Lurup. Somit waren beide Teams darauf aus, mit einem Erfolgserlebnis ein Ausrufezeichen zu setzen. Nach Abfiff der Partie waren sich die Trainer ob des Resultates jedoch uneins. Für Meiendorfs Coach Marco Krausz war das Unentschieden eine gefühlte Niederlage, während HR’s Oliver Berndt mit dem Punkt gut leben konnte.
Aber der Reihe nach: Von Beginn an unterstrich der MSV, dass er Herr im eigenen Stadion ist. Allerdings verpufften die Angriffe am gegnerischen Strafraum. Zu häufig missrieten die Flanken von außen. Die Abwehr um Libero Oliver Wroblewsky konnte eine Flanke nach der anderen aus der Gefahrenzone befördern. Allerdings fanden sie im Mittelfeld zu selten dabei den eigenen Mann.
Nach einer guten Viertelstunde allerdings fuhr HR allerdings einen brandgefährlichen Konter, der auch sofort zum Führungstreffer führte. Marco Schabacker setzte seinen wuchtigen Körper gut in Szene und verlängerte den Ball auf den zweiten Oldie Frank Rückert. Dieser zog von dannen und flankte in die Mitte. Eike Pannen war ein dankbarer Abnehmer und drosch den Ball humorlos an die Unterkante der Latte. Von dort sprang der Ball in die Maschen. Keeper Frederic Böse war chancenlos.
Meiendorf zeigte sich jedoch nur kurz geschockt. Im Gegenteil, die Angriffe wurden nunmehr sorgfältiger vorgetragen und führten gut zehn Minuten später zum Ausgleichstreffer. Der vorher glücklos agierende Daniel Strunck passte den Ball in die Mitte zu Nils Roschlaub. Dieser legte den Ball zurück auf Michael Kowol, der keine Mühe hatte das Spielgerät in das Tor zu schieben. Das sollte es jedoch auch an nennenswerten Aktionen für die erste Hälfte sein.
Der Meiendorfer Pausentee schien ein guter gewesen zu sein. Über die Dauer der zweiten Hälfte erspielte sich das Team Chancen im Fünf-Minuten-Takt. Allerdings erwies sich Dennis Schultz als unüberwindbar. Besonders Norman Lund spielte seinen Gegnern einen Knoten nach dem anderen in die Beine. Hier nur ein Überblick der größten Chancen: Kowol verzieht nach einem schnell ausgeführten Freistoß knapp (48.); Eine verunglückte Flanke von Daniel Strunck fällt auf die Latte (55.); Roschlaub kommt frei zum Schuss – Glanzparade von Schultz (66.); Kowol scheitert mit einer Direktabnahme an Schultz (73.); Roschlaub köpft freistehend aufs Tor – Schultz mit den Fingerspitzen über die Latte (80.).
Die letzten zehn Minuten wurden noch spannender als die achtzig davor waren. Ein Grund hierfür war die Tatsache, dass HR endlich seine Konter sorgfältiger ausspielte. Aber auch das Schiedsrichtergespann stand dreimal im Blickpunkt des Geschehens. Zweimal witterten die Gäste und einmal die Hausherren eine Benachteiligung ihrer Farben. Zuerst soll Alexander Lesniak im Strafraum gefoult worden sein, allerdings pfiff Laws eine vorherige Aktion ab, wodurch die Aktion nicht mehr als aktiv gewertet werden konnte. Auf der anderen Seite segelte ein Freistoss durch den Strafraum und fand den Weg ins Netz. Allerdings pfiff Laws auch hier ein vorheriges Foulspiel an einen Halstenbeker Verteidiger. Beide Aktionen schienen korrekt gewertet worden zu sein, da es keinerlei Proteste gab.
Bei der dritten Situation, einer Abseitsentscheidung, lag der Unparteiische wohl daneben. Das Spielgerät wurde wieder hoch und steil in den Meiendorfer Gefahrenbereich gespielt. Der Linienrichter hob jedoch die Fahne und signalisierte Abseits an. Der Passempfänger Pannen stand nicht im Abseits, jedoch Rückert. Dieser musste aber als passiv gewertet werden, da dieser weit genug vom Geschehen entfernt stand und in selbiges nicht eingriff.
Ein Sieg für Halstenbek wäre auch nicht verdient gewesen. Beide Mannschaften konnten sich somit zumindest teilweise für die Niederlage der Vorwoche rehabilitieren. Allerdings dürfte für Meiendorf der Punktgewinn weniger wert sein, als für HR.
Stimmen:
Oliver Berndt (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Wir haben heute ein intensives Spiel gesehen. Wir sind hier heute angetreten um einen Punkt mitzunehmen. Dieses Ziel haben wir erreicht. Sicher hatte Meiendorf mehr Chancen aber wenn wir geschickter mit unseren Kontern umgegangen wären, hätten wir auch einen Sieg einfahren können. Trotzdem kann ich mit dem Punkt gut leben und die Mannschaft hat gezeigt, dass sie intakt ist.
Marco Krausz (Trainer Meiendorfer SV): Das Unentschieden heute ist eine gefühlte Niederlage. Wir haben fast durchgängig auf ein Tor gespielt. Daher müssen wir nächste Woche in Buchholz sehen, dass wir die heute liegengelassenen Punkte dort wieder einsammeln.
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