22.10.2006 Der Niendorfer TSV präsentiert sich mit überzeugender Leistung von Peter Strahl
Niendorfer TSV – HSV Barmbek-Uhlenhorst 1:0 (0:0)
Niendorfer TSV: Tholen – Kramer, Scholz, Gehrke, Hartmann (60. Peitsch) – Akgül, Avarello (85. Erdmann), Herbert, Prange – Wittiber, Tomic (55. Voss) HSV Barmbek-Uhlenhorst: Kleinschmidt – Scheer (18. Bohnhorst), Möller-Riepe, Aykurt – Braun, Kortal (71. Exposito) – Maciejewski, Rodrigues, de Sousa (78. Mellmann) – Stamer, Hasenpusch Tore: 1:0 Scholz (63.) Schiedsrichter: Karaduman (Groß-Flottbeker Spvgg), hatte es bei dem kampfbetonten Spiel nicht einfach. Schlimm aber war sein Assistent, der beiden Bänken und harmlosen Zuschauern (wie Bert Ehm und Dirk Schneider) echt auf den Keks gehen konnte. Beste Spieler: Geschlossene Mannschaftsleistung – Kleinschmidt, Möller-Riepe Zuschauer: ca 180
"S-U-S" so lautete die gute 3-Spiele-Bilanz der Platzherren nach einem katastrophalen Saisonstart. Eindrucksvoller noch die Tendenz der Barmbeker, die mit einem "S-S-S" die Fahrt zum Sachsenweg antraten, bis zum zehnten Spieltag aber auch nicht so recht die Erwartungshaltung ihres Anhang befriedigen konnten. Den letzten positiven Leistungen beider Kontrahenten entsprechend konnten dann auch der zahlreich erschienene Barmbeker "Pöbel" sowie der dagegen fast spärlich zu nennende Niendorfer Anhang eine durchaus sehenswerte Partie miterleben.
Bereits nach einer Viertelstunde drei bemerkenswerte Szenen im Barmbeker Strafraum: Zuerst zieht, im Kampf um den Ball fast auf der Torlinie, Niendorfs Sasa Tomic gegenüber BU-Keeper Sascha Kleinschmidt den Kürzeren (7.), dann verpasst Tobias Herbert dessen Kasten nur knapp (10.) und schließlich will ein Kopfball von Carsten Wittiber auch nicht ins Eckige (15.). Nach einem Außennetztreffer von Kai Hartmann, dann auch ein ansehnliches Barmbeker Zusammenspiel über die Stationen Carlos de Sousa – Adam Maciejewski – Marcus Hasenpusch, das aber André Tholen auf dem Posten sieht (25.). Unmittelbar danach ist auf der anderen Seite eine Flanke von Tobias Herbert, nach Wittiber-Zuspiel auf Tomic, zu bestaunen, dessen wuchtiger Stoß mit der obersten Extremität Kleinschmidt zu einer Glanzparade veranlasst. Ebenso bemerkenswert nach 40 Minuten ein Freistoß von Eduardo Avarello aus gut 30 Metern direkt auf den Schädel des Abendblatt-Redakteurs Marcus Scholz, von wo aus er am gedachten Ziel nur um Zentimeter vorbeistreicht. Aber auch Goalie Tholen kann knapp vor dem Pausenpfiff seine derzeit gute Form bei einem BU-Freistoß unter Beweis stellen.
Der Beginn des zweiten Spielabschnitts sieht erst einmal wieder die Gastgeber am Drücker. Doch der Kopfball von Wittiber nach einem Eckstoß wird von Kleinschmidt unschädlich gemacht, und ein Schuss von Tomic aus guter Position hätte möglicher Weise beim Rugby einen Punkt eingebracht, fußballerisch gesehen, strich er jedoch weit über den Kasten. Aber auch die Martens-Eleven bedürfen der Erwähnung. In der 53. Minute ist es Sebastian Möller-Riepe, der aus 20 Metern abzieht und nur an Tholen scheitert. Dann ist es Hasenpusch mit einem gekonnten Drehschuss aus der Distanz, der nur um Haaresbreite am Dreieck vorbeizischt. Zehn Minuten später erneut eine Situation, wie sie schon im ersten Spielabschnitt beschrieben wurde. Freistoß Avarello auf Scholz, Zweikampf zwischen dem langen Marcus und Matyas Aykurt, beide Akteure kommen an die hereinfliegende Kugel, doch vom Barmbeker prallt sie an den Niendorfer Kopf und von dort ins Ziel zum "Tor des Tages". Danach ist es nur allzu verständlich, dass die Platzherren primär der Defensive ihre Aufmerksamkeit schenken. Was immer die BU-Männer auch versuchen, es gelingt ihnen nicht, die gut gestaffelte Abwehr zu überwinden. Die Niendorfer hingegen verlegen sich lediglich nur noch auf, wie es scheint, halbherzige Konter.
Trotz dieser Niederlage geht BU seines neunten Tabellenplatzes nicht verlustig, während der NTSV auf nunmehr Position 12 seiner kommenden Aufgabe in Uetersen ein wenig gelassener entgegen sehen kann.
Punktspiel-Statistik seit 1946 aus der Sicht des Gastgebers: 9 Spiele – 2 Siege –3 Remis – 4 Niederlagen – 7:20 Tore
Stimmen: Peter Martens (Trainer BU): In den ersten gut 30 Minuten war ich mit meiner Mannschaft heute überhaupt nicht zufrieden. Sie hat keine Ballkontrolle und viele Ballverluste gehabt. Unsere rechte Seite war ziemlich anfällig. Danach haben wir langsam ins Spiel gefunden und unser Spiel in der zweiten Halbzeit war absolut in Ordnung. Trotzdem haben wir keine wirklich echten Torchancen herausgespielt. Die Schüsse von Hasenpusch und Möller-Riepe waren nur Einzelleistungen.
Jörn Großkopf (Trainer NTSV): Eigentlich hätte es, ohne zu übertreiben, zur Halbzeitpause bereits mindestens 2:0 stehen müssen. Aber die Mannschaft hat sich den Sieg erarbeitet und das gehört eben auch zum Fußballspielen. Auch in der zweiten Halbzeit hat sie heute nicht nahgelassen, obwohl BU dann besser aufgekommen ist. Nur so macht sie Schritt für Schritt dort unten raus und kann zeigen, dass sie besser ist, als es der Tabelle nach den Anschein hat.
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