Buxtehuder SV1: Crüger – Nitschke (79. Ramazanoglu), Stahmer, Schulenburg, Ziegler (46. Greco) – A. Aichaoui, Graap, Demir (83. S. Aichaoui), Holz - Bode, Lenz SV Lurup: Hencke - Lauschat, Schacht, Friedrich, Wehrheim – Suaidy, Sander, Leuthold, Kaladic – Paulsen (90. Henricy), Bräuer Tore: 0:1 Wehrheim (32.), 1:1 Lenz (47.), 1:2 Sander (82.) Schiedsrichter: Nehls (TSV Wandsetal), zeigte eine ganz ordentliche Leistung; war für den Buxtehuder SV aber der Schuldige an der Niederlage Beste Spieler: Crüger, Stahmer - Bräuer, Leuthold Zuschauer: 60
Gründe für die Buxtehuder Niederlage gab es viele. Nur auf Schiedsrichter Alexander Nehls zu schimpfen, wäre zu kurz gegriffen. Wer nur soweit reichen kann, sollte sich besser gleich an die eigene Nase fassen. Das Thema "Schiedsrichter" ist nämlich schnell abgehakt. Vor dem entscheidenden Freistoß zum 1:2 reklamierte der BSV "Abseits", dann leistete sich Mittelfeldspieler Christopher Holz ein unnötiges Foul und zu guter Letzt fälschte auch noch Alexander Schulenburg den von Sebastian Sander getretenen Ball ab. Später hätte der Unparteiische nach einem Foul an Thomas Stahmer durchaus einen Elfmeter für den Buxtehuder SV verhängen, zuvor aber auch genau so gut die Rote Karte für Niki Nitschke ziehen können. Der Trainersohn hatte – warum auch immer – den späteren Torschützen Sebastian Sander umgestoßen. Es gleicht sich früher oder später eben alles wieder aus.
Obwohl sich Buxtehudes Torhüter Björn Crüger zehn Minuten vor der Pause bei einer Rettungsaktion an der Strafraumgrenze verletzte und danach nur noch humpelnd weitermachen konnte, ließ ihn BSV-Coach Wolfgang Nitschke durchspielen. Auf der Auswechselbank fehlte Ersatzmann Marco Baars. Sven Dederscheck, Keeper der Zweiten Herren (Bezirksliga), fand keine Berücksichtigung. Möglicherweise ein verhängnisvoller Fehler, denn Crüger räumte nach dem Spiel ein: "Den Freistoß zum 1:2 hätte ich normalerweise gehalten. Aber ich konnte im linken Bein vor lauter Schmerzen keine Kraft mehr abrufen. So fehlte mir die Sprungkraft, und ich kam deshalb nicht mehr an den Ball". Kein gegnerischer Spieler, sondern BSV-Manndecker Thomas Stahmer hatte Crüger die Stollen in die Leiste gedrückt und dem Keeper dadurch einen schmerzhaften Bluterguss zugefügt.
Sich selbst zuschreiben müssen die Buxtehuder Gegentreffer Nummer eins. Ein Eckball von Mario Schacht, der den Abwehrchef gab, landete bei dem am zweiten Pfosten lauernden Stefan Wehrheim. Der aufgerückte Abwehrmann brauchte nicht einmal vom Boden abzuheben und konnte dennoch in aller Seelenruhe das Spielgerät einnicken. So frei ließen Buxtehudes Abwehrspieler Wehrheim stehen, wie der es sonst nicht einmal im Training erlebt. Klare Torchancen für die Gastgeber waren absolute Mangelware; selbst der reaktivierte Thomas Bode (36) - noch einer der agilsten - konnte die Angriffsmisere des Buxtehuder SV nicht beenden. Der Routinier war letztlich genauso überfordert wie die gesamte Mannschaft.
Dass die Buxtehuder seiner Ansicht nach in der Hamburg-Liga sportlich nichts zu suchen hätten, machte Lurups Trainer Oliver Dittberner auf seine ganz eigene Art deutlich. "Ohne die drei Punkte, die wir euch geschenkt haben, wäret ihr gar nicht in dieser Liga. Ihr solltet uns dankbar sein", rief er laut und vernehmlich, als es beim Spielstand von 1:1 auf dem Platz richtig zur Sache ging und die Gäste beileibe nicht wie der spätere Sieger aussahen. Dittberner spielte damit auf die vergangene Saison an, als der Buxtehuder SV nachträglich zum Sieger gegen den SV Lurup erklärt wurde, weil die Hamburger Torhüter Claus Hencke trotz nicht mehr gültiger Spielerlaubnis einsetzten. Ohne die daraus resultierenden drei Zähler wäre der Buxtehuder SV abgestiegen.
Über den erneuten Protest der Niedersachsen gegen Eintracht Norderstedt, der gegen Buxtehude sogar gleich zwei Spieler einsetzte, deren Amateurverträge vor der Saison offenbar nicht verlängert wurden, ist noch nicht entschieden. Der Buxtehuder SV erwartet die Entscheidung und drei Punkte am grünen Tisch in der kommenden Woche.
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