Am Königskinderweg standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die am Wochenende zuvor arg unter die Räder gekommen waren. Fünf Tore mussten die Germanen auf der Hoheluft kassieren, ohne selbst erfolgreich zu sein. Noch schlimmer ging es den Gästen, die "at home" gar ein 0:7 gegen Concordia zu verkraften hatten. So schien über weite Strecken auch heute keinem der beiden Teams ein Tor gelingen zu wollen.
Zwar haben die Gäste im ersten Spielabschnitt zwei, drei gute Möglichkeiten, doch Einfallslosigkeit und mangelnde Konzentration lassen sie nicht zum Erfolg gelangen. Auch die Germanen offenbaren in der Offensive nur wenig Überzeugendes, so dass beide Hintermannschaften sich nicht sonderlich zu engagieren brauchen. Das 0:0 zum Halbzeitpfiff geht folglich voll in Ordnung.
Im zweiten Spielabschnitt aber bereits nach fünf Minuten – zur allgemeinen Überraschung – ein Treffer! Benjamin Brameier schlägt einen langen Ball bis kurz hinter die Mittellinie, wo es Mustafa Hadid gelingt, ihn unter Kontrolle bekommen. Trotz Ballbesitzes erweist er sich als geschickter und schneller als sein Gegenspieler, zudem gelingt es ihm auch noch am Ende der 35-Meter-Distanz, das Spielobjekt überlegt an Keeper Sinanudin Omerhodzic zum 1:0 vorbeizuschieben. Dieses Tor gibt den nicht gerade erfolgsverwöhnten Germanen verständlicher Weise enormen Auftrieb. Immer wieder versuchen sie nun mit Steilpässen erfolgreich zu sein, doch außer dem jetzt gut abgeschirmten Hadid ist kein Schnelsener in der Lage, daraus Kapital zu schlagen. Saft-, kraft- und anscheinend auch lustlose Pinneberger hingegen steigern sich auch nicht, als die Platzherren ihres Amadi Cumbassas wegen eines unnötigen Foulspiels verlustig gehen.
Nach diesem Spiel stellt sich verständlicher Weise die Frage, ob die Fischer-Eleven nunmehr in Regionen abdriften werden, in den sie vor der Saison allgemein erwartet wurden. Den Schnelsener Drei-Punkte-Erfolg hingegen sollte man nicht überschätzen, zu harmlos präsentierte sich an diesem Sonntagnachmittag ihr Gegner.
Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers: 24 Spiele – 8 Siege – 5 Remis – 11 Niederlagen – 33:46 Tore
Stimmen:
Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg): Meine Mannschaft ist so aufgetreten, wie einige ihrer Spieler sich bereits vor dem Anpfiff präsentiert hatten. Es kann einfach nicht angehen, dass fünf Leute sich über eine Viertelstunde gegenüber dem vereinbarten Zeitpunkt verspäten und so nicht genug Zeit haben, um sich auf das Spiel vorzubereiten und warm zu machen. Das lasse ich mir nicht bieten und werde, falls es nochmals vorkommen sollte, die erforderlichen Konsequenzen ziehen.
Ingo Kock (Trainer TuS Germania Schnelsen): Wir haben in der letzten Woche erfahren müssen, dass es einige Mannschaften in Hamburg gibt, die für uns in einer anderen Liga spielen. Desto wichtiger war der heutige Erfolg. Meine Mannschaft hat sich richtig reingehängt und die sich bietende Chance genutzt. Am nächsten Sonntag erscheint mit Concordia aber ein sicherlich schwererer Gegner.
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