Die Überraschungsmannschaft der Saison blieb zum 14. Mal in Folge ungeschlagen. Im letzten Heimspiel des Jahres 2006 sammelte der anfangs belächelte, doch mittlerweile allerorten respektierte Aufsteiger SV Curslack-Neuengamme, den 30. Punkt in der Hamburg-Liga. Wer hätte nach den fünf Auftaktniederlagen ahnen können, dass der SVCN vor Weihnachten der "magischen" 40-Punkte-Marke schon nahe sein würde? Dafür ein großes Kompliment von hafo.de an die Woche für Woche unglaublich geschlossen auftretende Mannschaft Torsten Henkes, aus der oft – wie an diesem Tage – kein Einzelakteur hervorstach, sondern die Mannschaftsleistung ausschlaggebend war. Auch der Ausfall Matthias Figges, der die ganze Woche wegen eines Hexenschusses nicht trainieren konnte, konnte so kompensiert werden.
Doch mit Niendorf präsentierte sich ein starker Gegner auf dem Curslacker Kunstrasen. Die Gäste hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Carsten Wittiber hätte die Führung erzielen können, doch der meinte es zu gut und versuchte – vergeblich – einen Mannschaftskollegen einzusetzen, obwohl er besser selbst geschossen hätte. Auf ähnliche Weise vergab Onur Ulusoy Curslacks erste Gelegenheit. Andreas Fidanakis, der von Christian Spill in Szene gesetzt wurde, hatte später mehr Zug zum Tor und traf dieses zum 1:0 in der 28. Minute. Danach blieb Curslack am Drücker, war dem 2:0 näher, doch keine zehn Minuten später traf Niendorfs Tobias Herbert, nach einer Ecke seines Vornamens-Vetters Peitsch, per Kopf zum 1:1.
Beide Seiten gingen in dieser intensiv geführten Partie hohes Tempo und lieferten sich einen "offenen Schlagabtausch", wie Niendorfs Coach Jörn Großkopf feststellte. Dessen Elf hatte in der zweiten Halbzeit lange mehr vom Spiel, doch Curslack war den drei Punkten näher, denn der eingewechselte Sören Deutsch tauchte kurz vor Schluss in halblinker Position frei vor André Tholen auf, der aber prima reagierte und sich gemeinsam mit Patrick "Paddy" Westphal ein Sonderlob des "absolut zufriedenen" Großkopf verdiente.
Auch Torsten Henke konnte mit der Punkteteilung gut leben: "Natürlich hätten wir uns im letzten Heimspiel des Jahres gerne mit einem Sieg von unserem Publikum verabschiedet, aber selbstverständlich bin ich mit dem Punkt zufrieden", so der auch im anhaltenden Erfolg Bodenhaftung behaltende Henke. "Wir sind ja nicht größenwahnsinnig." Bewegt nahm Henke das letzte Heimspiel des Jahres als Anlass für einen kurzen Jahresrückblick und benannte die Stationen: Es begann mit einer Niederlage in der Landesliga, doch danach blieb der SVCN in der Rückrunde ungeschlagen und konnte das "Abenteuer Hamburg-Liga" in Angriff nehmen. Dabei setzte es gleich fünf Niederlagen, unter anderem gegen Paloma und Lurup zuhause – doch dann begann die erstaunliche Serie, die bis zum heutigen Spiel noch kein Ende gefunden hat. "Wir haben in diesem Jahr etwas geleistet, was so nicht wiederholbar sein wird", ist sich Henke bei aller Freude auch der Grenzen des Erfolgs bewusst.
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