Über einen "Doppelsieg" konnte sich der SC Condor freuen: Sowohl nach verbliebenen Spielern (10 vs. 9) als auch nach Toren (4:1) lagen die Hausherren nach Ablauf der 90 Minuten vorne.
Dabei sah es zu Beginn des Spieles gar nicht so rosig für die Raubvögel aus. Schon in der ersten Minute segelte eine etwas zu lang gewordene Flanke von Mario Schacht gegen das Lattenkreuz der Gastgeber - das war knapp! Zwar revanchierte sich Meik Ehlert zehn Minuten später mit einem satten Distanzschuss aus 25 Metern, der ebenfalls das Aluminium auf seine Festigkeit überprüfte, aber trotzdem war Lurup in dieser Phase der Partie die aktivere Mannschaft. Dass dabei nichts Zählbares raussprang, lag in erster Linie am zu harmlosen Abschluss der Luruper und an SCC-Torhüter Sven Ollik, der zum Beispiel gegen Christian Paulsen (20.), Sebastian Sander (21.) und Tobias Leuthold hervorragend parierte.
Mit der Zeit fand Condor jedoch besser ins Spiel und erspielte sich in der 38. Minute (abgesehen von Ehlerts Lattentreffer) die erste richtig dicke Möglichkeit. Markus Schwoy hatte mustergültig auf den Kopf von Mohamed Alao-Fary geflankt, der Sascha Lamprecht mit seinem Kopfball zu einer Glanzparade zwang. Als Alao-Fary nach der anschließenden Ecke aber wieder zum Kopfball kam, konnte der SVL-Schlussmann den Rückstand nicht mehr verhindern - allen verzweifelten Rettungsversuchen der Luruper Abwehrspieler zum Trotz zappelte der Aufsetzer schließlich im Netz. Mit dieser vielleicht noch etwas schmeichelhaften Führung ging es auch in die Halbzeit.
Den Wiederanpfiff hatten die Luruper wohl verpennt - denn nur drei Minuten nach dem selbigen ließen sie Alao-Fary laufen, der im Duell mit Lamprecht im Strafraum zu Fall kam - Elfmeter. Laut SVL-Coach Olli Dittberner eine klare Fehlentscheidung, auch wenn der Schiri "als Ausgleich 20 Minuten später einen klaren Elfmeter für Condor nicht gepfiffen hat". Lamprecht hatte darüber hinaus noch Glück, dass Schiri Teuscher den Gelben Karton stecken ließ, denn der Torwart der Luruper war zu diesem Zeitpunkt bereits verwarnt. Wie dem auch sei, Schwoy verwandelte den Strafstoß ganz souverän und erhöhte damit auf 2:0. Als er dreizehn Minuten später nach einer traumhaften Kombination noch das 3:0 nachlegte, war das Spiel entschieden.
Das 4:0 durch Alao-Fary in der 69. und das 4:1 durch den eingewechselten Björn Henricy (83.) waren nur noch Ergebniskosmetik, in der Schlussphase sorgte leider eher die "Kartenflut" für Diskussionsstoff: Ganze sieben Gelbe, zwei Gelb-Rote und eine Rote Karte verteilte Herr Teuscher in der zweiten Halbzeit. Als erster durfte der bereits mit Gelb vorbelastete Heiner Twardawa zum Duschen, der direkt nach dem 4:0 Henricy per rüpelhaftem Schubser zu Fall brachte und dafür die Ampelkarte gezeigt bekam. Eine Viertelstunde später tat Manuel Kaladic es ihm mit zwei völlig unnötigen Fouls gleich; eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit gesellte sich auch noch Henricy dazu, der, als der Ball schon im Seitenaus war, seinem Gegenspieler nochmal "einen mitgab" und dafür glatt Rot sah.
Durch diesen Erfolg kommt Condor bis auf zwei Punkte an Lurup heran und hält somit den Anschluss zur Spitzengruppe. Am nächsten Spieltag geht's für den SCC gegen Meiendorf, Lurup muss zu Hause gegen Curslack-Neuengamme ran.
Stimmen:
Oliver Dittberner (Trainer SV Lurup): Wir haben die erste Halbzeit vernünftig gespielt, aber unsere Chancen nicht genutzt und den Gegner damit aufgebaut. In der zweiten Hälfte haben wir total schlecht gespielt und verdient 1:4 verloren. Die Platzverweise waren unnötig. Wenn man schon merkt, dass der Schiri unsicher ist, muss man sich nicht so verhalten und sich dann noch zwei Platzverweise abholen.
Matthias Bub (Trainer SC Condor): Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. In den ersten 10 Minuten waren wir nicht präsent, dann haben wir uns uns aber in das Spiel reingebissen und in der zweiten Hälfte auch schöne Tore geschossen. Gegen Lurup haben wir die letzten Male nicht gut ausgesehen, einmal 0:4 und einmal 1:4 verloren. Jetzt war es anders herum, das 4:1 geht so völlig in Ordnung.
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