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16.12.2006
Altona geht mit einem Remis in die Winterpause von



Altona 93 – Holstein Kiel II 1:1 (1:0)

Altona: Hinz – Clausen (69. Rakocevic), Petersen, Oduro-Opuni, Westphal – Röhr, Brück, Stilz, Lipke – Sachs, Starck (46. Kappler)
Kiel: Preuß – Hardock, Schrum, Hasler (46. Pinkert), Hassler – Siedschlag, Hansen (85. Timm), Vujic, Zmijak – Hauptmann, Wulff
Tore: 1:0 Brück (18.), 1:1 Wulff (63.)
Schiedsrichter: Schönfelder (Hoheneggelsen)
Zuschauer: 322
Beste Spieler: Oduro-Oponi, Röhr – Vujic, Zmijak

Nur mit einem letztlich leistungsgerechten 1:1-Unentschieden verabschiedet sich Altona 93 in die Winterpause. Doch für die Nachricht des Tages sorgte Coach Andreas Prohn auf der anschließenden Pressekonferenz: "Ich werde mich zum Saisonende vom Verein trennen. Es ist wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt. Der Entschluss ist in der vergangenen Woche gereift, hat aber nichts mit den Geschehnissen um Berkan Algan zu tun. Meine Entscheidung hatte ich bereits vorher unserem ersten Vorsitzenden mitgeteilt. Ich hatte hier eine tolle Zeit, habe dem Verein viel zu verdanken und werde die Saison in Ruhe zu Ende bringen. Wenn es nach mir geht, auch mit Berkan, denn ich habe keine Probleme mit ihm – schon gar nicht auf der menschlichen Seite", betonte der angeschlagen wirkende Prohn.
Angeschlagen wirkte Prohn warscheinlich schon deshalb, weil sich nach der Suspendierung von Algan (www.hafo.de/news/fullnews.php?id=2370) der Mannschaftsrat und die Mannschaft eindeutig auf die Seite ihres Mitspielers stellten. "Ob und wann Berkan wieder mitmischen darf, muss jetzt ganz allein der Vorstand entscheiden. Ich werde mich nicht gegen das klare Votum der Mannschaft stellen", äußerte sich Prohn vielsagend. Damit dürfte der geschasste Berkan Algan als "Punktsieger" aus der "Suspendierungsaffäre" gehen. Eine Rückkehr nach der Winterpause scheint nunmehr wahrscheinlicher als ein bereits viel spekulierter Vereinswechsel.

Aber auch ohne den suspendierten Angreifer zeigte der AFC seinem Anhang eine sehenswerte erste Halbzeit. Zielstrebigkeit gen Kieler Tor, sicherer Kombinationsfußball und ein beachtliches Tempo sorgten gegen die viel zu passiven "Störche" für etliche Torchancen. Die erste wirklich gute Möglichkeit führte dann auch zum hochverdienten 1:0 nach 18 Minuten. Eine Doppelpass-Situation am Kieler Strafraum zwischen Jacob Sachs und Andreas Brück nutzte Letzterer zur Führung. Dieser Treffer gab dem AFC-Spiel noch mehr Sicherheit, was zur drückenden Überlegenheit und einer einseitigen Partie führte. Lediglich das Toreschießen vergaßen die Prohn-Mannen. Michael Starck und Roger Stilz (22.), Brück (28.) sowie noch zweimal Starck (31., 37.) hätten den Halbzeitstand durchaus höher gestalten können, ja müssen. Die Kieler hatten bis dahin übrigens gerade einmal zwei Torschussversuche zu verzeichnen, die in ihrer Gefährlichkeit aber zu wünschen übrig ließen.

Nach der lauten "Pausenansprache" von Kiels Übungsleiter "Mecki" Brunner waren die Gäste dann aber hellwach. Zumindest bis zur 75. Minute übernahmen die Kieler fast genauso dominierend das Zepter wie es zuvor die Heimelf schwang. Gewiss lag es auch daran, dass der enorm bewegliche AFC-Stürmer Michael Starck noch nicht wieder bei vollen Kräften war und zur Pause in der Kabine bleiben musste. "Durch den Wechsel veränderten sich die Laufwege, und wir konnten nicht mehr mit dem gleichen Tempo nach vorn spielen", sah Trainer Prohn einen Hauptgrund für den Leistungsabfall.
Es dauerte allerdings bis zur 62. Minute, ehe die Gäste zur ersten wirklichen Torchance durch Timo Wulff kamen. Der war auf den Geschmack gekommen und traf nur eine Minute später per Kopf zum Ausgleich.

Ausgleichend war auch das Chancenaufkommen in der Endphase. Der für Stark eingewechselte Andreas Kappler scheiterte in der 76. Minute sowohl an Kiels Keeper Hendrik Preuß als auch am Torpfosten des "Störche"-Gehäuses. In der Schlussminute hatte der AFC Glück, die Partie nicht noch verloren zu haben, denn erneut war es Wulff, der einen Kopfball gefährlich in Richtung AFC-Torwart Oliver Hinz schickte. Der Ball strich nur um Zentimeter am Tor vorbei! "Mit ein wenig Glück gewinnen wir hier sogar noch, aber das Unentschieden geht schon in Ordnung", analysierte Gästetrainer Brunner am Ende treffend.

Und dann waren da noch ein paar "Entertainer" aus Kiel angereist. So annähernd 25 "hool-ähnliche" Gestalten sangen sich binnen kürzester Zeit auf der altehrwürdigen Tribüne so warm, dass auch bei sieben Grad ein T-Shirt als Bekleidungsstück reichte. Die Texte und die Bekleidung gefielen nun wiederum einigen AFC-Anhängern so gut, dass es in der Halbzeitpause zu einem kurzen vorweihnachtlichen Miteinander einiger kam. Die musikalische Untermalung lieferte der Stadionsprecher – unfreiwillig - passend. "I'm dreaming of a white christmas" – romantischer ging es kaum! Zudem mochten offensichtlich einige Kieler "Fans" ihr Bier nicht und vergossen dies unter anderem auf dem Kopf von Altonas Defensivkünstler Ofushene Oduro-Opuni, als dieser durch den "Tribünentunnel" in die Kabine wollte. Für die sichere Rückkehr des Altonaer Akteurs sorgten dann lobenswerter Weise die Kieler Spieler, die Oduro-Opuni beim Gang zurück auf den Rasen in ihre Mitte nahmen. Vorbildliches sportliches Verhalten nennt man sowas!!!
Vorbildlich verhielt sich dann auch der Kieler Fanblock – und zwar beim "begleiteten" Abmarsch aus dem Stadion. Einige mittlerweile angereiste Damen und Herren der Polizei bildeten in diesem Fall das "Spalier". Schade für diese Anhänger, dass sie den Ausgleich und die gute zweite Halbzeit ihrer Idole nicht mehr miterleben durften…


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