Wie heißt es doch so schön? Ein Gaul springt nur so hoch, wie er eben muss. Auch der SC Concordia, so schien es, tat nicht viel mehr als nötig. Dass die Mannschft von Trainer Andreas Klobedanz für ihre glanzlose Leistung einen Sieg verdient hatte, steht außer Frage. Dass es am Ende ein 2:0 wurde, das um einen Treffer zu hoch ausgefallen ist, kann als vertretbarer Standpunkt durchgehen. Während nämlich Buxtehudes bester Spieler, Alexander Schulenburg, einen Eid darauf leisten würde, dass der Ball beim zweiten Gegentreffer die Torlinie nicht in vollem Umfang überschritten hätte, erkannte Schiedsrichter Volker Kleenlof auf Anzeige seines Assistenten Klaus Pinkowski auf "Tor". Buxtehudes Auswechselspieler Anis Aichaoui, der sich hinter dem Kasten von BSV-Torhüter Marco Baars aufwärmte, hatte den Ball auch hinter der Linie gesehen.
Doch ob nun 1:0 oder 2:0, der Trend stimmte. Denn die Platzherren hatten die besseren Torchancen, ohne jedoch wirklich gefährlich zu sein. Für die größte Gefahr im Buxtehuder Strafraum sorgte noch BSV-Schlussmann Marco Baars selber, der einige Male reichlich unsicher agierte. Am Agilsten präsentierte sich Cordis Mario Jurkschat. Zunächst bediente der Mittelfeldmann Steffen Harms, doch der zog frei vor dem Tor zu lässig ab. Die erste "Hunderprozentige" war vergeben. Danach rettete Baars bei einem Freistoß von Jurkschat und parierte nach einer halben Stunde einen 20-Meter-Schuss desselben Spielers. Die Buxtehuder dagegen brachten es bis zur Pause gerade einmal auf einen Kopfballaufsetzer von Patrick Seifert, den Marcel Kindler aus dem Winkel fischte.
Dass Jurkschat im zweiten Durchgang nicht weiterspielen durfte, hatte er sich selbst zuzuschreiben. Er hatte es nämlich mit dem körperlichen Einsatz allzu häufig übertrieben, indem er ein Foul an das andere reihte, und lange hätte der Referee wohl nicht mehr gezögert, ein zweites Mal "Gelb" oder vielleicht sogar "Rot" zu ziehen. Coach Andreas Klobedanz tat genau das Richtige, nämlich Jurkschat aus dem Spiel zu nehmen. Die Angst des Trainers vor der Roten Karte für seinen Spieler sollte sich auszahlen. Gerade drei Minuten auf dem Platz nutzte Jurkschat-Ersatz Gerrit Jakobs einen Fehler von Buxtehudes Verteidiger Ghadi Hamze, der sich bei einer hohen Flanke in den Strafraum verschätzte und den Ball unterlief, zum 1:0. Wie glücklich muss sich ein Trainer schätzen können, der einen Jurkschat aus- und dafür einen Jakobs einwechseln kann.
Zum zweiten Treffer ist nachzutragen, dass der Ball aus einer vollkommen unübersichtlichen Situation von Mathias Pornhagen aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie gedrückt wurde - oder eben auch nicht. Es bleibt, wie gesagt, Ansichtssache.
BSV-Coach Wolfgang Nitschke hatte vor der Partie eine Leistungssteigerung gegenüber dem vorangegangenen 3:2-Erfolg gegen den HEBC gefordert und von seiner Mannschaft auch bekommen. Nur reichte es nicht, um "Cordi", wie im Hinspiel, bis zum Schluss zu ärgern, als dem Klobedanz-Team der einzige Treffer erst in der Schlussminute gelang. Schon damals sprangen die Concorden nicht höher als nötig.
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