SC Condor: Ollik – Twardawa, Rohbaqsh, Neumann, Behn (67. Riechers) – Williams (67. Florkiw), Müller, Schwoy, Ehlert – Koch (30. Woike), Riebe Buxtehuder SV: Crüger – Nitschke, Pollmann, Schulenburg, T. Stahmer – Ramazanoglu, Graap. G. Hamze – Lenz, Seifert (74. Greco), Holz (90. Baars). Tore: 0:1 Seifert (60.), 1:1 Müller (88.) Rote Karten: Ollik (82. - Handspiel außerhalb des Strafraumes), Crüger (90. - grobes Foulspiel) Besondere Vorkommnisse: Beide Torhüter sehen "Rot" Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek), hat seine Sache gut gemacht Beste Spieler: Ehlert, Williams – Schulenburg Zuschauer: geschätzt 200
Dass in einem Spiel gleich beide Torhüter die Rote Karte kassieren, macht aus einem stinkmormalen Fußballspiel fast schon so etwas wie ein unvergessliches Erlebnis. Deshalb werden die Fußballfans, die sich am Sonntagmorgen für die Begegnung zwischen dem SC Condor und dem Buxtehuder SV entschieden hatten, diesen Tag sicher noch lange in Erinnerung behalten.
Und dabei vor allem an die zehn Schlussminuten denken. Buxtehudes Angreifer Sören Lenz ist über rechts durch, steuert mit dem Ball am Fuß Richtung Condors Strafraum. Sven Ollik stürzt sich ihm entgegen, reißt die Arme in die Höhe und wehrt tatsächlich den versuchten Heber ab. Doch dann der Pfiff des Schiedsrichters. Sein Assistent hat signalisiert, dass der Rettungsversuch außerhalb des Strafraums erfolgt sei. Condors Anhäger, Trainer Matthias Bub, die Fußballer - sie alle sind fassungslos, denn sie wissen nur zu genau, dass der Unparteiische Alexander Teuscher in seine rechte hintere Hosentasche greifen und den roten Karton ziehen wird. So geschieht es - und Ersatzmann Timm Ziegenbalg darf nicht mehr eingewechselt werden. Condor hat das Auswechselkontigent bereits ausgeschöpft. Also streift sich Innenverteidiger Florian Neumann Olliks Trikot mit der Nr. 16 über.
Zu allem Übel liegen die Platzherren zu diesem Zeitpunkt nach einem Treffer von Patrick Seifert auch noch mit 0:1 zurück und der Mann, der für den Buxtehuder SV antritt um den fälligen Freistoß zu treten, ist bekannt für seine Präzision. Alexander Schulenburg zielt genau - und trifft zum Glück für die "Raubvögel" doch nur den Pfosten. Das wär´s gewesen. So aber sind von da an die Gäste aus Buxtehude die Geschockten, agieren in der Abwehr wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen und kassieren zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit doch glatt noch aus dem Gewühl heraus den Ausgleich durch Marcel Müller.
Die gespreizten Finger von Schiedsrichter Teuscher setzen ein unmißverständliches Signal: Drei Minuten Nachspielzeit. Condor im Angriff. BSV-Keeper Crüger will die Lücke schließen, die seine Vorderleute übersehen haben. Für den aufgerückten Yama Rohbaqsh fühlt sich nämlich keiner zuständig. Als der in Ballbesitz kommt, springt ihm Crüger mit dem Fuß entgegen, verfehlt dabei aber den Ball und trifft stattdessen den Innenverteidiger an den Füßen. Der stürzt schmerzlich getroffen kurz vor der Strafraumgrenze zu Boden. Noch schneller als beim Platzverweis für Ollik zieht Referee Teuscher erneut "Rot" für einen Tormann. Wütend schmeißt Crüger die Handschuhe auf den Boden und schlägt mit der Hand krachend gegen die Abdeckung der Auswechselbank. BSV-Coach Wolfgang Nitschke kann mit Marco Baars zwar einen "gelernten" Torhüter bringen, doch der kommt gar nicht mehr dazu, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, da er bis zum Schlusspfiff nur noch einmal zuzupacken braucht.
Das war´s - ein Fußballspiel, fast wie jedes andere. Nur eben mit zwei Roten Karten für die Torhüter, und deshalb alles andere als ein alltäglicher Kick.
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