Das herrliche Wetter und die Tatsache, dass mit der Eintracht aus Norderstedt eine Elf auf dem Jacob-Thode-Platz gastieren sollte, die seit acht Spielen keine Niederlage mehr hinzunehmen brauchte, hatte eine beachtliche Zuschauerzahl angelockt.
Eine gute halbe Stunde lang sieht es dann auch so aus, als werde die Norderstedter Serie weiterhin Bestand haben. Zwar hat der Halstenbeker Dennis Gregori bereits in der sechsten Minute die erste gute, aber vergebene, Einschussmöglichkeit, doch zuvor und auch danach präsentieren sich die Gäste sturm- und drangvoll. In der 15. Minute ist es schließlich auch so weit. Aus dem Hintergrund rauscht Obi Karimi auf der linken Seite heran und befördert den von rechts in den Strafraum geflankten Ball kraftvoll per Kopf in das Halstenbeker Gehäuse. Wenige Minuten später ist es H-R-Keeper Dennis Schultz, der einen Gästeschuss noch gerade eben auf der Torlinie unschädlich machen kann. Als sich nach nahezu 30 Spielminuten Steffen Reimers gegen zwei Gegenspieler gekonnt durchsetzen kann, findet sich aber am Elfmeterpunkt kein einträchtiges Bein, dass dessen schöne Hereingabe zu nutzen vermag. Fast unmittelbar danach aber tönt Torjubel über die Anlage. Auf der anderen Seite hatte Tim Vollmer den, nach einem Schuss von Frank Rückert zurückprallenden Ball, im Garstedter Kasten versenkt. Doch der Treffer zählt nicht. Herr Heinrich hatte, wie auch sein Assistent, gesehen, dass die Kugel an Rückerts Hand gesprungen war, wie er in der Halbzeitpause dem Berichterstatter medienfreundlicher Weise erklärt. Auch auf der Kamera von Hoffotograf Thomas Berg war zu erkennen, dass sich das Spielobjekt in der Nähe von Rückerts Greifwerkzeug befunden hatte. Eine korrekte Entscheidung also. Dann aber ist es doch soweit mit dem Ausgleichstreffer. Einen Freistoß von Rückert kann Keeper André Zick nicht festhalten, den Abpraller donnert HEBC-Erwerbung Cem Müller über die Linie. Kurz vor dem Pausenpfiff ist es wiederum Schultz, der nur durch sein energisches Herauslaufen einen langen Karimi-Ball unschädlich machen kann.
Keine zehn Minuten sind wieder gespielt, als der bis dahin beste Schehr-Akteur, Obi Karimi, sich nicht beherrschen kann. Nach einem Gerangel um den Ball zischt er seinem Gegenspieler einige, offenbar unflätige, Worte ins Ohr, die dem in der Nähe des Geschehens postierten Referee nicht verborgen bleiben. Als der Norderstedter dann auch noch handgreiflich wird, kann Herr Heinrich nicht anders, als Karimi den "carton rouge" vor die Nase zu halten. Auch wenn die Partie nach diesem Feldverweis weitgehend ausgeglichen bleibt, so tat sich doch zumindest beim Spiel entscheidenden Treffer eine Norderstedter Lücke auf. Die weiß, wie so oft, Rückert zu nutzen. Mit seinem kräftigen Körper schirmt er den heran fliegenden Ball ab und leitet ihn aus der Drehung heraus ins "Eckige". "Was wäre der SV H-R ohne seine Nummer fünf"? So hört man auch nach diesem Spiel so manchen Einheimischen wieder fragen.
Auch, wenn es im Blätterwald an einigen Stellen anders zu lesen ist, steht es nach Auskunft der Norderstedter Offiziellen endgültig fest: Die Eintracht hat keine Meldung zur Nord-Oberliga abgegeben. Sie wird folglich auch weiterhin der "Hamburg-Liga" angehören und mit ihren aus Meiendorf angekündigten Verstärkungen dort mit Sicherheit eine beachtliche Rolle spielen. Den Halstenbekern hingegen ist zu wünschen, dass Rückert ihnen und damit auch der Liga noch eine Weile erhalten bleibe.
Ewige Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers: 2 Spiele –2 Siege – 0 Remis – 0 Niederlagen –5:2 Tore
Stimmen:
Ralf Schehr (Trainer Eintr.Norderstedt) und Oliver Berndt (Trainer SV Halstenbek-Rellingen):
Bei dem Stimmengewirr, dass heute während der Pressekonferenz in der Halstenbeker Vereinsgaststätte herschte, war es unmöglich, die Bandaufnahme so zu rekonstruieren, dass sie die Worte der Herren unverfälscht widergibt. Nur so viel sei gesagt, es bestand weitgehend Einigkeit darüber, dass die Partie nahezu ziemlich ausgeglichen verlaufen war.
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