Die Schlüsselszene der Begegnung war nach exakt einer Stunde ein vermeintliches Handspiel von Wedels Libero Mijo Celebic. Aus kurzer Distanz sprang die als Flanke in den Strafraum gedachte Kugel dem Abwehrchef an den Ellbogen, als dieser sich reflexartig schützen wollte. Für Schiedsrichter Samir Massalma aus St. Michaelisdonn ein Handspiel. Eine vertretbare, aber nicht zwingende, Entscheidung. Dann stellte sich noch die Frage nach dem Tatort. Nach Befragen des in der Nähe postierten Assistenten wies der Unparteiische auf den Punkt. Alexander Schulenburg lief kurz an, zielte in die linke Ecke und die Gäste lagen 2:1 vorne.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit aufgehört Fußball zu spielen“, sagte später Wedels Ersatztorhüter André Pätzel und lenkte damit die Aufmerksamkeit des Beobachters wieder auf das Geschehen auf dem Platz. Das war in der ersten Halbzeit geprägt durch den einzigen Treffer von André Möller, der aus 30 Metern flach abzog. Unendlich lange schien der Ball aufs Tor zuzurollen, musste doch haltbar sein. Doch Buxtehudes Torhüter Björn Crüger war machtlos, weil das Spielgerät kurz vor der Torlinie noch einmal aufprallte und die Richtung änderte. Obwohl Crüger ins richtige Eck abgetaucht war, konnte er der Kugel nur noch hinterher sehen. „Der Ball sprang so unglücklich auf, dass ich einfach nicht mehr ran kam“, erklärte der Keeper nach Spielschluss den Einschlag aus seiner Sicht. Die besseren Torchancen hatten bis dahin und danach die Gäste aus Buxtehude.
Clever, wie Mauricio Greco den 1:1-Ausgleich erzielte. Freistoß für die Buxtehuder. 30 Meter vor dem gegnerischen Tor. Wedels Torhüter Georg Braunagel schickte sich gerade an, in Ruhe die Mauer zu stellen, da legte sich Greco den Ball zurecht und beförderte die Kugel aus dem Stand am Durcheinander im Wedeler Strafraum vorbei einfach so ins Netz. Der Schiedsrichter fand es okay. Das 3:1 war später ein hervorragend heraus gespielter Treffer, vorbereitet durch Frithjof Kramer, der vor dem gegnerischen Tor quer auf Greco spielte. Dieser brauchte für seinen zweiten Treffer nur noch den Fuß hinzuhalten.
Bevor nun der Eindruck entsteht, der Buxtehuder Sieg könnte in irgendeiner Weise unter dem Makel der Fragwürdigkeit leiden, sei erwähnt, dass sich die Gäste einige hochkarätige Torgelegenheiten erspielten und bei entsprechender Cleverness mindestens drei Treffer mehr hätten erzielen können. Die Platzherren dagegen versuchten es immer wieder aus der Distanz und verfehlten das gegnerische Tor doch häufig kläglich. Mitte der zweiten Halbzeit hatten sie ihre stärkste Phase und kamen zu einigen gefährlichen Eckbällen. Mehr nicht – und das war eben zuwenig.
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