Dreimal in Folge konnte Altona 93 nicht mehr dreifach punkten, doch gegen das Schlusslicht aus Ramlingen/Ehlershausen reichte es am Ende dann doch (mal) wieder zu drei Punkten und damit auch zur Sicherung des dritten Tabellenplatzes. "Damit bin ich erstmal nicht unglücklich, denn es war unser Ziel, hier heute zu gewinnen", zeigte sich Trainer Andreas Prohn auf der Pressekonforenz nur teil-zufrieden.
Diese Teil-Zufriedenheit war sogar nachvollziehbar, denn nach einer absolut überzeugenden und weitestgehend souveränen ersten Halbzeit, führte der AFC nach Treffern von Jürgen Tunjic (9.) und Jakob Sachs (24.) nicht nur hochverdient 2:0, sondern konnte "in persona" Fatih Gürel nach 54 Minuten sogar zum 3:0 nachlegen. Doch dann schlich sich unerklärlicherweise der Schlendrian ein. "Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Plötzlich nutzen wir dann vorne unsere Chancen nicht mehr, machen die Bälle nicht fest und hinten kassieren wir jedes Spiel Gegentore", zeigte sich der Torschütze zum 3:0 ratlos. Ratlos deshalb, weil ein unnötiger "Schnitzer" von Dusan Rakocevic seinen Keeper Oliver Hinz so arg in Bedrängnis brachte, dass dieser in der 68. Minute Ramlingens Angreifer Alex de Andrade nur noch per Foul am Torschuss hindern konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Jörg Brüning zum eigentlich nicht beunruhigenden 3:1.
Aber in der Folgezeit erkämpften sich die im Angriff völlig harmlosen Gäste die Mittelfeldhoheit und agierten deutlich "frecher" als zuvor. Lediglich klare Torchancen blieben Mangelware. Die wiederum hätte der AFC gleich mehrfach haben können, doch entsprechende Konter wurden immer wieder durch unachtsame Abseitsstellungen vom zeitweise unsicher pfeifenden Schiri Gorniak unterbrochen. Zudem wurde in der Defensive zeitweise geradezu lässig agiert, so dass der späte Anschlusstreffer (90.) durch Andrade die Gäste noch einmal "Höhenluft" schnuppern ließ. Erst als diese ihre letzte Freistoßchance unkonzentriert vergaben, konnte Jürgen Tunjic einen weiteren Konter mit seinem 13. Saisontor zum 4:2-Endstand abschließen.
"Auch wenn ich aufgrund der vielen Verletzten mit gleich vier A-Jugendlichen nicht wirklich Alternativen auf der Bank hatte, dürfen wir nicht so nachlässig agieren. Wenn einige Akteure sich ihrer Aufstellung zu sicher sind, dann müssen halt auch mal die A-Jugendlichen ins kalte Wasser", drohte Coach Prohn auf der "PK" personelle Konsequenzen an. Vielleicht sogar eine Maßnahme, die am Ende zur Vizemeisterschaft führen könnte, denn nach der Pleite des Tabellenzweiten Cloppenburg kein unrealistisches Ziel. Und welcher A-Jugendliche würde einen solchen Titel nicht gern in seiner "Bewerbungsmappe" haben!?
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