Bevor Marco Krausz auf der Pressekonferenz Stellung zum Spiel nahm, gab er eine Erklärung ab, die das 2:1 gegen den SC Concordia ein gewaltiges Stück in den Hintergrund rücken ließ. Er lobte seine Mannschaft ausdrücklich dafür, dass sie trotz dieses Schocks den Sieg nach Hause gefahren hatte – des Schocks, dass Daniel Strunck am Freitagmorgen auf dem Weg zur Uni lebensgefährlich verunglückte. Strunck hatte gerade am vergangenen Mittwoch, zu seinem 21. Geburtstag ein Motorrad geschenkt bekommen – mit dem er nun ausgerechnet auf der Autobahn verunglückte. Der sympathische Mittelfeldakteur liegt derzeit im Wandsbeker Krankenhaus im künstlichen Koma. Krausz sprach das aus, was sich alle wünschen: Dass Daniel möglichst bald wieder am Platz begrüßt werden kann. Der Unfallverursacher beging Fahrerflucht.
Was das Spiel anging, so dominierte Meiendorf die erste Hälfte uneingeschränkt. "Da waren wir so schlecht, da fehlen mir die Worte", so Trainer Andreas Klobedanz, der nur seinen Keeper lobte: "Ohne Marcel Kindler wäre das Spiel schon viel früher gelaufen gewesen." Doch Kindler wurde nur einmal von Olufemi Smith per Heber überwunden.
Im zweiten Durchgang drehte plötzlich Cordi auf – verkehrte Welt: "Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit einige Dinge gesagt, die sie so noch nicht von mir gehört hat", erklärte Klobedanz die Leistungssteigerung. Kopfballstafette im MSV-Strafraum, Steffen Harms war als letzter dran, plötzlich hieß es 1:1. Und Cordi drängte weiter, hatte das 2:1 und 3:1 vor Augen, doch Carlos Flores, und wiederum Steffen Harms, vergaben ihre Großchancen.
So etwas rächt sich für gewöhnlich, so auch in diesem Fall. Sven Reymann, Gegenspieler von Nils Roschlaub, passte einen Augenblick nicht auf, Roschlaub drehte sich kurz und schloss mit dem linken Fuß ab – ein tolles 2:1, gleichzeitig auch der Endstand.
Die Meiendorfer Mannschaft verzichtete, verständlicherweise, auf großes Feiern in der Kabine.
hafo.de wünscht Daniel Strunck möglichst vollständige und baldige Genesung!
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