Im Barmbek-Derby der Hamburg-Liga ging es eigentlich um nichts mehr. Andererseits um sehr viel, nämlich die „Vorherrschaft“ im Stadtteil oder wie der Barmbeker-Pöbel skandierte, um die „Nummer eins“ in Barmsbek. Die reklamierten sie selbstverständlich für sich und sollten am Ende Recht behalten.
Es war also trotz aller Bedeutungslosigkeit für Meisterschaft und Abstieg alles andere als ein Freundschaftsspiel. So etwas gibt es ja einem geflügelten Wort zufolge auch gar nicht. Als Derbysieger vom Feld zu gehen, schien beiden Teams sehr wichtig zu sein. Deshalb herrschten auf dem Platz auch Kampf und Krampf über Spielwitz und Spielkultur. Für den Spaß sorgten die Barmbeker Fans, als sie sangen: „Ihr habt den Rasen schön“. Oder riefen: „Euer Rasen staubt“. Es war ihre humorvolle Art auf die unlängst laut gewordene Kritik am Zustand der eigenen Spielfläche an der Rupprechtstraße zu reagieren.
Dass die Platzmannschaft zur Pause 1:0 vorne lag, entsprach dem Spielverlauf. Von drei Torchancen für den Gastgeber nutzte Jan Illmer eine, als ihm nach einem Eckball das Spielgerät vor die Füße fiel und der Routinier den Ball nur noch über die Torlinie befördern musste. Keine Minute später scheiterte Thiemo Kieckbusch aus kurzer Entfernung an Gästetorhüter Sascha Kleinschmidt. Erst nach der Führung des USC Paloma kamen die Gäste durch Adam Maciejewski, der nur knapp das Tor verfehlte, zu ihrer ersten und bis zum Halbzeitpfiff einzigen Torchance.
Im zweiten Durchgang brannte etwas mehr Feuer unter Dach; am Ende entwickelte sich die Partie sogar noch zu einem richtigen Schlagabtausch. Die besseren Treffer landeten dabei die Gäste. Aus dem Gewühl heraus beförderte Philipp Stamer den Ball im dritten Anlauf zum 1:1-Ausgleich über die Torlinie. Beim Siegtreffer verlängerte er einen langen Ball in den gegnerischen Strafraum per Direktannahme an Dröge vorbei in den Kasten.
Gemessen an der Zahl der Torgelegenheiten war damit der Spielverlauf zwar auf den Kopf gestellt; doch die Gäste hatten die klareren Einschussmögichkeiten und nutzten diese, als sie endlich den Versuch aufgaben, den Ball ins Tor zu „tragen“.
Zum Schluss noch ein Blick auf die Tabelle. Danach ist der USC Paloma nach 30 Spieltagen das absolute Mittelmaß der Hamburg-Liga mit zehn Siegen und ebenso vielen Unentschieden und Niederlagen bei einem fast ausgeglichenem Torverhältnis von „minus eins“. Der Begriff „Mittelmaß“ passte irgendwie auch zum Spielgeschehen.
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