Eintracht Norderstedt: Zick – Gundel – D. Gersdorf, L. Gersdorf, Drews – Reimers (41. Munzel), Arlioglu, Berwecke, Karimi – Gehr (69. Gomez), Hirschlein TSV Uetersen: Thiele – Haye, Anders, Sommer – Blaedtke, Fleischanderl, Martin Bushaj (83. Mark Bushaj), Förster (46. Kabaski) – Kilb, Saaba (88. Appau) - Turan Tore: 1:0 D. Gersdorf (73.), 2:0 Drews (86.) Beste Spieler: Zick, Drews - Turan Schiedsrichter: Zimmermann (SV Nettelnburg-Allermöhe), ein unauffälliger und daher guter Leiter der Partie Zuschauer: 280
Immer wenn ein „hätte“ oder „wäre“ in den Raum geworfen wird, lautet eine der Lieblingsphrasen von DSF-Stammtischexperte Udo Lattek Sonntag für Sonntag wie folgt: „Das Leben findet nicht im Konjunktiv statt.“ Auch wenn man es manchmal nicht mehr hören kann, widersprechen kann man ihm – Sonntag für Sonntag – natürlich nicht. Trotzdem wollen wir diese weise Feststellung für einen kurzen Moment ausblenden. Denn es hätte heute im Edmund-Plambeck-Stadion in der Tat auch alles anders kommen können. Dann hätte nämlich ein Akteur des TSV Uetersen seinem Team den Klassenerhalt so gut wie gesichert. Er wäre der Mann des Tages und zweifacher Torschütze seiner Elf gewesen. Und wenn dies alles so gekommen wäre, hätte er Eintracht Norderstedt tief in den Abstiegsstrudel gezogen. Doch „hätte“, „wenn“ und „wäre“ zählt tatsächlich nicht. Routinier Selcuk Turan war zwar der auffälligste und beste Spieler der Gäste, doch weil er im ersten Durchgang seine beiden Großchancen ausgelassen hatte, sorgte er letztlich maßgeblich dafür, dass der TSV am kommenden Wochenende gegen den USC Paloma doch noch einmal „nachlegen muss“, wie es sein Trainer Uwe Ehlers nach Spielschluss formulierte. Vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz könnten nämlich – um noch ein letztes Mal den Konjunktiv zu bemühen - nach der heutigen 0:2-Niederlage und der derzeit regelmäßig punktenden Konkurrenz schnell aufgebraucht sein.
Während für die Ehlers-Elf die Luft also wieder etwas dünner geworden ist, kann man in Norderstedt wieder etwas tiefer durchatmen. Nach vier sieglosen Spielen in Folge konnte die Eintracht endlich wieder drei Punkte verbuchen. Weil die Mannschaft im zweiten Durchgang etwas mehr in die Partie investierte als der Gegner und über die gesamte Spielzeit die Mehrzahl an Torchancen besaß, war der Sieg am Ende dann auch durchaus verdient. Trotz der beiden „Hundertprozentigen“ von Turan.
Dieser war zweimal am glänzend reagierenden André Zick gescheitert war und hatte dabei einmal auch noch einen Nachschuss knapp am Tor vorbeigesetzt (26./ 37.). Doch auch Norderstedts Oliver Hirschlein hatte auf der Gegenseite ein paar Chancen der Kategorie „kann man machen“. Erst setzte er die Kugel knapp am rechten Torpfosten vorbei (11.). Dann machte er eine etwas unglückliche Figur, als er am zweiten Pfosten einen Heber von Sturmkollege Christoph Gehr über TSV-Keeper Sven Thiele verpasste (26.). Und schließlich scheiterte er an Thiele mit einer Direktabnahme aus kurzer Entfernung (39.). Da eine Flanke des kurz zuvor eingewechselten Sebastian Munzel nur auf der Torlatte landete und auch Uetersens Stefan Fleischanderl im Gegenzug zu ungenau zielte (43.), ging es torlos in die Kabinen.
Sorgte für die Entscheidung: Sven Drews
Nach der Pause gelang es den Gästen offensiv kaum noch Akzente zu setzen. Anders die Eintracht: Zweimal Obaldulla Karimi (49./ 64.) sowie Bülent Arlioglu (65.) hatten die Führung bereits auf den Fuß, ehe Dennis Gersdorf einen von David Berwecke getretenen Freistoß sehenswert in die Maschen köpfte (73.). Vier Minuten vor Schluss war es eine weitere Standardsituation, die die Entscheidung bringen sollte. Berweckes Eckstoß fand dieses Mal den Kopf des aufgerückten Sven Drews, der zum erlösenden 2:0 verwandelte.
Stimmen:
Peter Ehlers (Trainer TSV Uetersen): Ich bin etwas traurig, aber nicht enttäuscht. Wir haben heute eines unserer stärksten Spiele in der letzten Zeit gemacht. Leider wurden wir mit zwei Standards bitter bestraft. Ich glaube, insgesamt war es ein gutes Spiel für die Zuschauer mit vielen Torchancen und viel Einsatz. Glückwunsch an Norderstedt, ihr seid fast durch. Wir sind dagegen wieder dabei und müssen nun nächste Woche nachlegen.
Ralf Schehr (Trainer Eintracht Norderstedt): In der ersten Halbzeit haben wir nicht so dagegen gehalten, wie ich es mir gewünscht hätte. In der Tat gab es auf beiden Seiten sehr viele Torchancen, die aber nicht verwandelt wurden. Nach der Pause waren wir ein bisschen dominanter und mit Sven Drews und Dennis Gersdorf haben wir bei Standards zum Glück zwei kopfballstarke Spieler. Wir sind sehr froh über die drei Punkte. Auch weil der ein oder andere nicht mit der nötigen Selbstsicherheit aufgetreten ist. Jetzt fahren wir nach Buxtehude und wollen uns die drei Punkte, die wir in der Vorrunde am Grünen Tisch verloren haben, zurückholen. Wenn uns das gelingen sollte, sind wir durch.
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