Eine Nullnummer am Dienstagabend. Die Partie zwischen den Halstenbekern, die zuletzt Meiendorf abserviert hatten und sich nun an einer Revanche für die deftige 0:6-Niederlage der Hinrunde versuchen wollten, sowie den Gästen aus dem Marienthal lockte für einen Termin in der Woche zwar allerhand Schaulustige an, doch ein Knüller wurde die Begegnung wahrlich nicht.
Die Hausherren verschanzten sich im Laufe des Spiels mehr und mehr in der eigenen Hälfte und machten den Concorden somit das Leben äußerst schwer. Dass sich die Mannschaft von Trainer Oliver Berndt dazu insbesondere ab der 65. Minute gezwungen sah, hatte mit dem Umstand der personellen Reduzierung zu tun, der HR ereilte, oder besser: für die man in Person von Frank Rückert selbst verantwortlich zeichnete. Denn der 36-jährige Torjäger konnte es nicht lassen. Bereits vor dem Seitenwechsel hatte sich Rückert einige Wortgefechte mit dem souveränen Unparteiischen Patrick Ittrich geliefert. Der Mann vom MSV Hamburg beließ es zunächst bei einer gleichwohl unmissverständlichen mündlichen Ermahnung, als sich der HR-Stürmer über ein vermeintliches Foul eines Widersachers echauffierte. Die Lage schien sich schon beruhigt zu haben. Doch denkste. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit ließ Rückert abermals einen Spruch gen Ittrich los. Dieser hielt dem Routinier daraufhin das gelbe Kärtchen unter die Nase. Das war noch nicht wieder in der Brusttasche des Schiedsrichters verschwunden, da schickte Rückert noch einen hinterher. Konsequenz: Eine rekordverdächtige Ampelkarte innerhalb von geschätzten vier Sekunden.
Dieser Bärendienst hätte im Normalfall den Concorden in die Hände spielen sollen. Doch wie erwähnt zogen sich die Berndt-Mannen immer weiter zurück und hofften auf einen „Lucky Punch“, um vielleicht noch unversehens einen „Dreier“ in Unterzahl abzugreifen. Bereits in der ersten Hälfte waren die Gastgeber äußerst knauserig mit ihrem durchaus vorhandenen Offensiv-Potential umgegangen. Eine Chance durch Mike Grabow kurz vor dem Gang in die Pause, das war’s dann auch schon. Auf der Gegenseite vergab Steffen Harms per Kopf (38.) die beste Gelegenheit für „Cordi“, das 0:1 herzustellen. Jener Angreifer durfte sich nach 59 Minuten erneut versuchen, wieder hielt der 25-Jährige seinen Schädel in die Flugbahn des Balles. HR-Torwart Dennis Kubowski jedoch reagierte glänzend.
Die Feldüberlegenheit der Klobedanz-Elf wurde immer offenkundiger. Allerdings mangelte es an brauchbaren Ideen, um das Bollwerk der Halstenbeker zu durchbrechen. Wenn es einmal gelang, blieb die kaltschnäuzige Verwertung aus. So geschehen in der 84. Minute, als Mario Jurkschat mit einem Kopfball scheiterte, sowie kaum 60 Sekunden darauf, als Nikhil Erlebach an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam, diesen aber Kubowski an den Körper knallte. Und wenn auf beiden Seiten keine Tore fallen, geht ein Spiel eben selten 2:2 aus. Welch sensationelle Erkenntnis!
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